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1566 - Vermächtnis eines Helden

Titel: 1566 - Vermächtnis eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie sich nicht getäuscht hatte. Die Augen waren da, und die Drohung war ernst gemeint.
    Das Wesen, mit dem sie es zu tun hatten, wollte sie nicht länger in der Nähe des Modells dulden.
    Auch Lamndar Morcör war dieser Meinung. Sie sorgte dafür, daß ihre Begleiterinnen dicht bei ihr blieben. „Schließ die Helme", empfahl sie ihnen. „Weiß der Teufel, mit wem wir es zu tun haben. Bis jetzt hat es uns freundlich behandelt, aber das kann sich durchaus ändern."
    Die drei Siganesinnen schlossen ihre SERUNS.
    Lamndar Morcör nahm Verbindung mit der ROBIN auf. „Es wird Zeit, daß du dich meldest", kritisierte Tekener sie. „Das gebe ich ausnahmsweise zu", erwiderte sie. „Dafür habe ich eine Menge zu berichten. Wir wissen jetzt, daß es sich bei dem Shant-Tor um einen Transmitter handelt."
    Mit wenigen Sätzen schilderte sie, was sie erfahren hatten. „Wir kommen nach oben", kündigte sie an. „Und wir hoffen, daß es dabei keine Schwierigkeiten mehr gibt."
    „Du wirst es schon schaffen", erwiderte er. „Der schwierigste Teil liegt hinter euch. Notfalls holen wir euch raus."
    „Das wirst du schön bleibenlassen", fuhr sie ihn an. „Das könnte dir so passen! Du läßt uns von ein paar hirnlosen Typen rausholen, nur um anschließend lauthals verkünden zu können, daß ihr ein paar Frauen gerettet habt!"
    Tek grinste. „Ich würde selbstverständlich Frauen als Bergungskommando einsetzen!"
    Sie schürzte verächtlich die Lippen und schaltete ab.
    Während des Gesprächs hatten die Siganesinnen ihren Weg nicht unterbrochen. Sie schwebten langsam und vorsichtig durch die Kristallgänge, mehr noch als zuvor darauf bedacht, nirgendwo anzustoßen und zerbrechliche Kristallformationen zu zerstören.
    Lamndar Morcör beobachtete das Spiel der funkelnden und glitzernden Lichter noch mehr als zuvor, und sie glaubte, einen bestimmten, immer wiederkehrenden Rhythmus darin erkennen zu können. „Laß die Kamera laufen", wies sie Jonna Trar an. „An Bord soll die Syntronik den Film analysieren. Vielleicht findet sie heraus, ob die Kristalle uns etwas mitteilen wollen."
    „Kamera läuft", erwiderte die Journalistin.
    Das Unbehagen stieg. Die drei Frauen konnten sich gegen das Gefühl einer wachsenden Gefahr nicht wehren.
    Es schien, als würden sie, nachdem sie alles erfahren hatten, was sie wissen wollten, nun förmlich nach draußen getrieben. Und sie wehrten sich nicht dagegen. Sie wichen dem Druck.
    Lamndar Morcör wandte sich noch einmal an Tekener. „Es ist seltsam", sagte sie. „Auf dem Weg nach unten sind wir oft in die falsche Richtung gelaufen. Das ist jetzt anders. Ich habe das Gefühl, ich könnte auch blind nach oben finden."
    „Ich habe euch auf dem Ortungsschirm", berichtete der Galaktische Spieler. „Ihr habt es gleich geschafft. Ich gehe jetzt raus zum Ruinenfeld."
    „Bleib bloß, wo du bist", rief sie. „Das letzte, was ich sehen will, wenn wir ins Freie kommen, ist ein Kerl!"
    „Ich könnte euch den Damenchor aus der siganesischen Sektion schicken", schlug er mit einem versteckten Lächeln vor. „Euch Männer sollte man abschaffen", erwiderte sie.
    In einem Schacht ging es steil nach oben. Zugleich schien es heller zu werden. Die drei Frauen stiegen rasch auf, verharrten dann aber plötzlich, als sie eine Veränderung in den Kristallwänden bemerkten.
    Irgendwo tief in den glitzernden Kristallen erschien für einige Sekunden das ESTARTU-Modell, und zwei Hände schwebten schützend darüber. „Schon gut", sagte Lamndar Morcör, während sie ihre Begleiterinnen vor sich her schob. „Wir haben begriffen.
    Du wirst das Modell auf keinen Fall hergeben. Wir wollen es auch gar nicht mehr. Behalte deine Gottheit!"
    Sie erreichten den Ausgang und schwebten ins Freie.
    Jonna Trar öffnete ihren Helm. „Ich habe keine Ahnung, mit wem wir es zu tun hatten", seufzte sie. „Ich gehe aber jede Wette ein, daß dieses Wesen männlich ist."
    „Klar", stimmte Balian Mannt zu. „Ein weibliches Wesen würde sich nie so verhalten. Was meinst du, Lamndar?"
    Die Archäologin antwortete nicht. Ein schlanker Mann trat auf sie zu. Er war gut einen Zentimeter größer als sie. Freundlich lächelnd streckte er den Arm nach ihr aus. Sie ging zu ihm und schmiegte sich an ihn. „Gut, daß du wieder da bist", begrüßte er sie. „Du siehst erschöpft aus.
    Jetzt kommst du erst einmal ins Schiff und ruhst dich aus!"
    „Ja, mein Herz", erwiderte sie weich.
     
    *
     
    Ronald Tekener sah sich den Film mehrere Male

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