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1566 - Vermächtnis eines Helden

Titel: 1566 - Vermächtnis eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Alaska selbst hatte das Fragment als „farbig und voll von seltsamen Bewegungen" geschildert. Mit Hilfe dieses Cappinfragments, das heftig auf manche hyperenergetische Vorgänge ansprach, zu leuchten begann und in einigen Fällen blitzartige Entladungen zeigte, war Alaska zum sogenannten Cappinspürer geworden.
    Erst nach Jahrhunderten war er von den Folgen des Transmitterunfalls befreit worden.
    Es darf nicht wieder geschehen! schwor Ronald Tekener sich.
    Er wollte alles tun, was in seiner Macht stand, um den Freund vor einem weiteren Unfall zu bewahren, denn er wußte, wie sehr Alaska unter dem Cappinfragment gelitten hatte. „Alaska und Siela ahnen nichts von der Gefahr, die ihnen droht", sagte er. „Wir müssen sie informieren. Sie müssen wissen, daß sie auf keinen Fall in den Transmitter gehen dürfen."
    „Das können wir nur, wenn sie sich noch in MUTTER befinden oder eine Verbindung zum Schiff haben", bemerkte die Kartanin. „Darüber hinaus bleibt eine weitere Hoffnung."
    Tekener blickte sie überrascht an. Er wußte nicht, was sie meinte. „Das ESTARTU-Modell könnte nicht auf dem neuesten Informationsstand gewesen sein."
    Der Galaktische Spieler schüttelte den Kopf. Diese Möglichkeit kam für ihn nicht in Betracht. „Das können wir ausschließen. Wir haben keinen Grund anzunehmen, daß alle Informationen richtig sind, ausgenommen diejenigen, die negativ für uns sind."
    Nachdenklich blickte er auf die Ortungsschirme. Dann faßte er einen Entschluß. „Wir haben jetzt keine Zeit mehr, in taktischen Schritten vorzugehen", stellte er fest. „Wir müssen schnell handeln, oder jede Hilfe kommt zu spät für die beiden."
    Angesichts der strategischen Situation verbot es sich, das Shant-Tor direkt mit der ROBIN anzufliegen. Wenn sie einen Blitzvorstoß unternehmen, würde sich die somerische Besatzung zu recht angegriffen fühlen, und die Wahrscheinlichkeit war groß, daß sie mit militärischen Mitteln antwortete. „Wir müssen zunächst wissen, ob MUTTER wirklich aufgebracht worden ist", sagte er. „Wir schicken Raumsonden aus, die klären sollen, ob das Schiff jetzt beim Shant-Tor ist."
    Shina Gainaka wartete ein paar Sekunden, als danach keine weiteren Anweisungen von Tekener kamen, gab sie den Befehl an die spezielle Abteilung der ROBIN weiter. Mit Hilfe der Syntronik waren die Sonden innerhalb weniger Minuten ihren Anforderungen entsprechend programmiert und konnten auf den Weg geschickt werden.
    Zur ROBIN konnten sie allerdings nicht zurückkehren. Dazu fehlten die nötigen navigatorischen Einrichtungen, und die bis dahin an ihrer Kapazitätsgrenze arbeitenden Triebwerke würden erschöpft sein. Doch darauf kam es nicht an. Die Sonden sollten das Shant-Tor ortungstechnisch erfassen und die Resultate ihrer Anstrengungen augenblicklich per Hyperfunk an die ROBIN übermitteln. Für den Fall, daß es bereits vorher Ausfälle gab, wurden insgesamt drei Sonden auf den Weg geschickt, so daß aller Voraussicht nach wenigstens eine die erhofften Ergebnisse liefern konnte.
    Tatsächlich blieben in diesem Fall alle drei Sonden intakt und voll leistungsfähig. Sie lieferten - von unterschiedlichen Positionen aus - Ortungs- und Meßergebnisse über Hyperfunk, so daß eine Fülle von Informationen bei der ROBIN einging. Sie waren als Entscheidungshilfen unerläßlich für die nächsten Schritte. „Es gibt eine kleine Überraschung für uns", bemerkte Dao-Lin-H’ay, kaum daß sie damit begonnen hatte, die Berichte der Sonden auszuwerten. „Nicht nur MUTTER hat bei dem Shant-Tor angedockt, sondern auch die HARMONIE. Fragt sich nur, ob Stalker und Salaam Siin Gefangene der Somer sind, oder ob sie sich mit ihnen verbündet haben."
    „Wir müssen sie warnen", sagte Tekener. „Sie müssen wissen, daß sie den Transmitter nicht benutzen dürfen, und wenn man sie dazu zwingen will, müssen wir sie heraushauen."
    Das war ganz nach dem Geschmack von Shina Gainaka.
    Fragend blickte sie Tekener an. Er war der einzige, von dem sie Befehle entgegennahm.
    Ansonsten war die Kommandantin hart und unnahbar allen anderen an Bord gegenüber. Nichts hätte diese ihre Haltung besser symbolisieren können als der Sichelkamm ihrer roten Haare, die sie mit einem Spezialhärter zu diamantharten Borsten gemacht hatte. „Start einleiten", befahl Tekener. „Wir gehen auf einen Kurs, der das Shant-Tor knapp tangiert.
    Sobald wir auf Unterlicht zurückfallen, versuchen wir Funkverbindung mit MUTTER zu

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