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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fingen an zu glänzen.
    Der Sound des Motors war beim Starten schon Musik in seinen Ohren.
    Er wusste, dass er mit dem Gas behutsam umgehen musste, zunächst zumindest, aber das hatte er schnell im Gefühl.
    Sheila sagte nichts. Es gab keine Ermahnungen ihrerseits, sie hockte stumm auf der linken Seite und hatte ihre Hände um den Gurt gelegt. Ihr Blick war jetzt starr, und manchmal bewegte sie die Lippen, ohne etwas zu sagen.
    Johnny kannte seine Mutter. Er spürte den Druck, unter dem sie litt. Egal ob Sohn oder Ehemann, sie konnte es nicht ertragen, wenn einer der beiden in Gefahr war.
    Das traf in diesem Fall auf Bill zu.
    So dachte Johnny, aber er wusste auch, dass er freie Bahn hatte. Um diese, nächtliche Zeit gab es kaum Verkehr, und so gab er kräftig Gummi…
    ***
    Mensch oder Tier?
    Das Atemgeräusch hätte zu beiden gepasst. Das zu wissen brachte Bill allerdings nicht weiter. Eines stand für ihn jedoch fest. Abgesehen von Otto Winkler befand sich noch jemand in dieser Umgebung, denn er glaubte nicht, das Winkler hier auf ihn wartete.
    Bill löschte das Licht. Sofort danach bewegte er sich zur Seite um keine mehr Zielscheibe zu bieten. Aber auch die Dunkelheit war zum Vorteil seines Gegners, denn Otto Winkler war der Chef der Schreckenskammer und kannte sich hier bestens aus.
    Es blieb ruhig. Keine Atemstöße mehr, kein Kratzen oder Gleiten über den Boden hinweg. Nur dieses Belauern, und das konnte sich lang hinziehen.
    Vor den Monstern und schrecklichen Szenen musste sich Bill nicht fürchten. Er kannte die schrecklichen Figuren aus dem London Dungeon. Aber einer wie Winkler ging über Leichen.
    Bill schaute zurück auf die Rutsche. In dem Raum über ihm befand sich das Skelett, auf das er hauptsächlich achten musste. Er blickte sich in der Folterkammer um und entdeckte an der rechten Wand eine hölzerne Stiege, die die Besucher nehmen konnten, wenn die Rutsche ihnen zu gefährlich erschien. Er ging hinüber, stieg ein paar Stufen hinauf und sah das vom schwachen kalten Silberlicht eingehüllte Skelett. Auch das übergroße Stundenglas in der Knochenhand, in dem jetzt wieder Asche ins untere Glas rann, sah Bill.
    Ein Gesicht war nicht mehr über der Asche zu sehen. Aber das beruhigte Bill nicht.
    Außerdem kam ihm in den Sinn, dass dieser Winkler von zwei Helfern gesprochen hatte, und so war es gut möglich, dass diese Typen hier ebenfalls auftauchten.
    Es gab keinen Plan, den Bill hätte verfolgen können. Er musste alles so nehmen, wie es kam.
    Das Atmen hatte sich nicht wiederholt. Bill brachte auch den Rest der Stufen hinter sich, bis er sich wieder in dem halbdunklen Raum mit dem Skelett befand. Er musste den zweiten Ausgang finden. Und dass dieser hier vorhanden war, dessen war er sich sicher. Ihn musste es schon aus Gründen der Sicherheit geben.
    »He, Schleicher…«
    Bill zuckte zusammen, als er die Worte vernahm, die von oben kamen.
    Er gab keine Antwort, sondern wartete darauf, dass Winkler weitersprach. Das geschah Sekunden später.
    »Du bist da, ich bin auch da. Aber ich weiß, wo du steckst. Nur du siehst mich nicht…«
    »Zeig dich endlich!«
    »Ach, du weißt doch, wie ich aussehe. Was willst du noch von mir sehen? Am besten gar nichts. Ich werde dich überraschen, Conolly. Ja, jetzt siehst du mich nicht, aber plötzlich bin ich dann da oder einer meiner Freunde, die mir dienen.«
    »Auch das Skelett?«
    »Ja!«
    »Du liebst es, wie?«
    Von Winkler war ein Stöhnen zu hören. »Ja, ich liebe es, obwohl ich es selbst nicht erschaffen habe. Aber ich bin glücklich, dass es auf meiner Seite steht. Sein Stundenglas zeigt an, wie es um die Menschen nach ihrem Tod steht. Sie sind nichts als Staub, in dem ein Gesicht schwebt, das auch durch den Staub gebildet worden sein kann.«
    Das sagte Bill nicht viel. Er hätte lieber gewusst, ob das Skelett lebte.
    Das war die Frage, die er gern beantwortet gehabt hätte.
    Er rief Winkler zu: »Was würde geschehen, wenn ich dein Skelett mit Kugeln perforiere? Hast du eine Antwort darauf? Möchtest du die Knochen brechen hören?«
    »Du wirst es nicht schaffen. Niemand schafft das. Was sind schon Kugeln gegen seine Macht?«
    »Im Normalfall nichts«, gab Bill zu. »Nur ist nicht jede Waffe mit normalen Kugeln geladen. In meinem Magazin stecken geweihte Silbergeschosse, und es wäre doch mal interessant, wie dein makabrer Freund darauf reagiert.«
    »Silber?«, kreischte Winkler.
    »Ja.«
    Dann hörte Bill ein Lachen. »Vergiss es. Ob Silber oder

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