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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erwiesen, daß der Alchimist Dwight Yulin und sein Diener noch in jenem alten Haus lebten. Magie mußte ihren Alterungsprozeß gestoppt haben, wodurch sie mühelos 150 Jahre hinter sich bringen konnten. Wir konnten uns nur nicht erklären, wieso die beiden so klein geworden waren. Einstmals waren sie von normaler Größe gewesen. Was war mit ihnen passiert? Wodurch waren sie geschrumpft?
    »Vielleicht ein Eigenversuch«, sagte Mr. Silver. »Ärzte, die ein neues Serum erfanden, probierten es zuerst an sich selbst aus. Ähnliches kann Yulin getan haben.«
    Wir kannten inzwischen alle Geschichten, die um Yulin und seinen buckligen Diener kreisten und die auch das Haus mit einbezogen. Spencer Krige war von Yulin und Zachary entführt worden. Kriges Freunde brachen in das Haus ein, fanden ihren Kameraden jedoch nicht, und auch der Alchimist und sein Diener schienen sich in Luft aufgelöst zu haben.
    In Wahrheit aber konnten sie irgend etwas eingenommen haben, um ganz schnell zu schrumpfen. War es ihnen auf diese Weise gelungen, ihren Häschern zu entkommen? Waren sie seit jenem 12. Mai 1838 so klein wie meine Hand?
    Rip Hunnicutt hatte uns heute morgen angerufen und erzählt, was sich nach der Einweihungsparty in seinem Haus ereignet hatte. Diesem gefährlichen Spuk mußten wir ein Ende bereiten.
    »Wir ziehen am besten für einige Zeit zu ihm«, sagte ich.
    »Gute Idee«, sagte Mr. Silver. »Dadurch haben wir die Möglichkeit, uns das Haus von oben bis unten ganz genau anzusehen. Jede Ritze werden wir inspizieren. Wir finden die kleinen Unholde und machen ihnen den Garaus.«
    Vicky wollte mitkommen, doch ich hielt es für besser, wenn sie sich von dem unheimlichen Haus fernhielt.
    Ich rief Hunnicutt an, und er war mit meinem Vorschlag einverstanden. Platz genug war in seinem Haus. Wir würden ihn in seinen Lebensgewohnheiten nicht beengen.
    »Wann kommen Sie?« wollte der Schriftsteller wissen.
    »In ein bis zwei Stunden«, antwortete ich. »Halten Sie inzwischen die Augen offen.«
    Wir packten ein paar Sachen ein, verabschiedeten uns von Vicky und verließen das Haus. Ich stellte die Reisetasche auf die Rücksitze meines Rovers. Wenig später waren wir zu den Hunnicutts unterwegs.
    Kurz bevor wir unser Ziel erreichten, fiel mir ein Club namens »Hell Gate« auf - »Höllentor«. Für manche mochte dieser Name faszinierend klingen, mich stieß er ab, denn ich war bereits mehrmals in der Hölle gewesen, mußte durch echte Höllentore gehen und wußte nie, ob ich wieder zurückkehren konnte. Es wäre mir lieber gewesen, wenn es keine Höllentore gegeben hätte, denn durch sie erreichten die Vertreter der schwarzen Macht unsere Welt.
    Deshalb war es in meinen Augen auch kein toller Einfall, einen Club »Hell Gate« zu nennen, doch leider denken nicht alle wie ich. Den meisten Menschen fehlt der reale Bezug zu diesen Dingen. Sie gruseln sich gern, ohne sich echten Gefahren auszusetzen. Dieses kleine kalte Prickeln unter der Haut gefällt ihnen. Sie wissen nichts von den blutigen Schrecken, die sich hinter echten Höllentoren verbergen.
    Wir hatten einen kleinen Umweg gemacht, denn ich hatte noch eine weitere gute Idee gehabt…
    ***
    Das »Hell Gate« wurde von einer Frau geleitet. Den Club gab es noch nicht lange, aber er erfreute sich bereits regen Zustroms, denn er war etwas Besonderes - in vielerlei Hinsicht. Die Dekoration war »höllisch« schön, wechselndes Neonspiel ließ die Wände scheinbar brennen. Rote Flammenzungen leckten bis zur »glühenden« Decke, die Kellner waren wie böse Teufel geschminkt, und die Musik, die hier zu hören war, hatte etwas Diabolisches an sich. Jede Show-Einlage hatte einen mystischen Touch, und die Drinks hießen »Asmodis«, »Beelzebub« oder »Luzifer«. Die Mundpropaganda funktionierte hervorragend. Schon bald würde die Adresse in London die Runde gemacht haben, und viele würden diesen Club zu ihrem Stammlokal machen.
    Loretta Thaxter konnte zufrieden sein - ihre Rechnung würde aufgehen.
    Sie war eine schöne, unnahbare Frau mit langen, kupferroten Haaren. Ihr Körper war so geschmeidig wie der einer Katze, und um ihre Pupillen, die wie schwarze Schächte wirkten, tanzten goldene Pünktchen.
    Viele Männer fanden sie ungemein anziehend, doch Loretta war kalt wie Eis, als besäße sie keine Seele und auch kein Herz.
    Ihre Aufgabe bestand nicht nur darin, diesen Club zu leiten. Was sie wirklich zu tun hatte, wußten nur wenige, und die durften darüber nicht sprechen.
    Wer gegen

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