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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf die Kuppel eröffneten. Die energetische Hülle war nicht als Defensivwaffe gedacht. Sie diente lediglich dazu, die maahksche Biosphäre zu schützen. Sie würde beim ersten Treffer bersten. Unter der Kuppel lebten die Maahks ohne Schutzanzüge. Sie würden binnen weniger Sekunden sterben, wenn das unter hohem Druck stehende Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Gemisch explosionsartig in die Umwelt entwich und durch die Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre des Planeten Chemtenz ersetzt wurde!
    Aber so leicht gab Grek-1 nicht auf. „Du machst mir keine Angst!" schrie er den Haluter an. „Deine Raumschiffe sind im hohen Orbit, weit weg von hier. Bis sie Schußposition erreichen ..."
    „Beide Fahrzeuge passieren in diesem Augenblick New Dillingen", fiel Icho Tolot dem Maahk ins Wort. „Lüge! Nichts als Lüge!" kreischte der Maahk. „Wachen: Faßt die Terraner und den Arkoniden!"
    „Feuer!" sagte der Haluter.
    Er sprach das Wort mit unterdrückter Stimme. Aber jeder in der Halle hörte es. Ein dröhnendes Rumpeln lag plötzlich in der diesigen Luft. Wer zur Decke blickte, der sah die Lumineszenzplatten zittern. In der Ferne gellten Alarmsirenen. „Wartet!" befahl Icho Tolot.
    Die Stille war beredt. Aus ihr sprach die Todesangst der Maahks. Kein Laut war mehr zu hören, als die Alarmsirenen verstummten. Die Wasserstoffatmer hatten die Augen nach oben gedreht. Voller Furcht musterten sie die Decke der Halle und suchten nach Rissen, die sich gebildet haben mochten, weil die Energiekuppel geborsten war. Mit geschärftem Gehörsinn lauschten sie nach dem Zischen ausströmenden Gases.
    Grek-1 tastete sich, als wäre er auf einmal blind geworden, an der Armlehne seines Thronsitzes entlang und ließ sich schwer in die Polster fallen. Der Blick der grünen Augen war unnatürlich starr. „Nun?" fragte Icho Tolot.
    Der Maahk gab ein ächzendes Geräusch von sich. „Die Barbarei siegt über die zivilisierte Gesittung", antwortete er schwerfällig. „Aber glaube nicht, daß du lange triumphieren wirst ..."
    „Spar dir deine Worte!" fuhr der Haluter ihm grob in die Parade. „Du stellst eine größere Gefahr für das maahksche Volk dar als eine Flotte schwerbewaffneter feindlicher Raumschiffe. Wenn der oberste aller Greks von den Vorgängen auf Chemtenz erfahrt, wird er dich schleunigst ablösen lassen. Was ist mit meinen Freunden?"
    „Sie ... sind frei!"
    „Gut", lobte Icho Tolot. „Ich ziehe mich jetzt zurück. Ich erwarte, meine Freunde binnen einer halben Stunde bei mir zu sehen. Überleg’s dir nicht, anders, Grekeins, oder ich mache meine Drohung doch noch wahr."
    Die Projektion erlosch. Grek-1 rührte sich nicht. Die Menge verhielt noch immer reglos. Kein Wort wurde gesprochen. Reginald Bulls Stimme war bis in den hintersten Winkel zu vernehmen, als er zu seinen Begleitern sprach: „Ihr habt gehört, was der Maahk gesagt hat. Wir machen uns am besten auf den Weg, bevor ihm eine neue Idee kommt."
    Die Wachen wichen zur Seite. Aus der Menge, die sich zu beiden Seiten des Portals zusammengedrängt hatte, löste sich der kleinwüchsige Grek-10, von dem die Besucher zuvor in die Halle eskortiert worden waren. Er sprach einen kurzen Befehl. Zwischen den beiden schweren Metallflügeln des Tores entstand ein Spalt, der sich rasch verbreiterte. Reginald Bull, Liseth Moshak, Hyan Goroset und Gertran von Allion traten hinaus in den hellerleuchteten Korridor. Grek-10 folgte ihnen. Den Uniformierten, die immer noch entlang den Wänden zu beiden Seiten des Ganges aufgereiht standen, bedeutete er, daß sie nicht gebraucht würden. Er schritt hinter den Besuchern her bis zur Schachtmündung. Reginald Bull ließ Liseth Moshak den Vortritt. Dann folgte der Arkonide, und hinter diesem kam Hyan Goroset. Bull wartete, bis der Chef des Hanse-Kontors ein paar Meter in die Tiefe gesunken war. Dann schickte er sich an, ebenfalls in den Schacht zu steigen.
    Grek-10 hielt ihn mit einer Handbewegung zurück. „Wenn du dir Klarheit verschaffen willst", sagte er, „geh in der kommenden Nacht, drei Stunden nach Sonnenuntergang, in der Altstadt von New Dillingen zum Haus der Ersten Geborgenheit."
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und schritt davon. Verblüfft sah Reginald Bull ihm nach.
    Der Haluter wollte kein Lob hören. „Ich habe getan, was zu tun war", erklärte er. „Der Bordcomputer der HALUTA hat ausgerechnet, wieviel Energie dem Feldschirm von Maahkrit zugemutet werden kann, einem zusätzlichen Sicherheitsfaktor eingearbeitet und die

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