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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Daten an die CIMARRON weitergeleitet. Die CIMARRON feuerte den ersten Schuß ab - den einzigen, der erforderlich war. Hätte Grekeins nicht so überaus vernünftig reagiert, hätten wir im Salventakt weiter geschossen: einmal die HALUTA, einmal die CIMARRON. Immer darauf bedacht, versteht sich, daß die Energiehülle über der Maahk-Siedlung nicht wirklich zusammenbrechen durfte."
    „Mal sehen, wieviel Luft uns das verschafft", sagte Hyan Goroset. „Ich nehme an, daß Grekeins sich unverzüglich an seine vorgesetzte Dienststelle wenden und um Hilfe gegen die respektlosen Fremden bitten wird. Morgen, spätestens übermorgen rechne ich mit der Ankunft eines maahkschen Kampfverbands."
    „Er hat recht", pflichtete Gertan von Allion dem Hansekontorchef bei. Er hatte bisher wenig gesprochen. Er war neuarkonidischer Herkunft, und die apathische Lethargie seiner fernen Vorfahren hätte ihm eigentlich fremd sein sollen. Er war indes ein ausgesprochen farbloses Geschöpf, und das Entwickeln von Eigeninitiative schien nicht zu seinen Charakterstärken zu gehören. „Es könnte sein", fuhr er mit schleppender Stimme fort, „daß ihr uns mit euerer Vorgehensweise in eine böse Lage gebracht habt."
    „Händler in Kleinmut seid ihr beide", dröhnte der Haluter. „Grekeins wird sich hüten, seine Vorgesetzten um Hilfe zu bitten. Er hat seine Kompetenzen weit überschritten. Was er hier auf Chemtenz praktiziert, ist nicht die offizielle Politik des maahkschen Reiches. Die Maahks und die Tefroder auf Chemtenz haben weit über die Stränge geschlagen. Aus welchem Grund, das werden wir hoffentlich noch erfahren."
    Reginald Bull hing seinen eigenen Gedanken nach. Es gab eine Menge Ungereimtes. Von dem geheimnisvollen Hinweis des Grek-10 hatte er noch nicht gesprochen. „Wie lange gibt es die Siedlung Maahkrit mit der Energiekuppel schon?" fragte er. „So weit ich mich zurückerinnern kann", antwortete Liseth Moshak, „und das ist eine ganze Weile."
    „Seit Beginn des siebten Jahrhunderts", präzisierte Hyan Goroset. „Wann warst du das erste Mal in der Maahk-Stadt, Liseth?" erkundigte sich Bull. „Warum fragst du mich?" wollte sie wissen. „Weil ich die Älteste bin?" Als sie sah, daß Bull verlegen wurde, winkte sie ab. „Macht nichts. Du hast ja recht. Also ich war ... ich war ... ja, das muß elfhundertzehn rum gewesen sein. Damals war ich das erste Mal in Maahkrit."
    „Hatten die Maahks damals auch schon so viel für Kunst übrig, daß sie sich die Wände anmalten und mit Reliefs versahen?"
    „Nein." Liseth schüttelte energisch den Kopf. „Das kam erst viel später."
    „Wann?"
    „Noch nicht lange her. Vor drei Jahren, meine ich, fing es an."
    Reginald Bulls Blick suchte den Haluter. „Nachdem ES uns die Zellaktivatoren abgenommen hatte", sagte er. „Als wir mit der Suche nach Wanderer begannen."
    „Ich höre dich, Bullos", antwortete Icho Tolot freundlich. „Aber ich weiß nicht, worauf du hinauswillst."
    Bull wandte sich von neuem an Liseth Mohak. „Als ich die Meister der Insel erwähnte, reagierten die Maahks, als hätte ich ihre Mütter Huren geschimpft", sagte er. „Erinnerst du dich, daß Grekeins den Blick wandte und ein paar Sekunden lang zu einem Symbol an der Wand hinüberschaute?"
    „Ich sah es", bestätigte Liseth. „Kennst du das Symbol? Es besteht aus zwei ineinander verschlungenen Buchstaben des maahkschen Alphabets ..."
    „Shadoon und Keril." Liseth ließ ihn gar nicht erst ausreden. „Eine neue Marotte der Maahks.
    Bezieht sich auf den Ahnenkult, der ebenfalls etwa drei Jahre alt ist."
    „Die Maahks haben ihre Ahnen schon immer in besonderer Weise verehrt", widersprach Bull. „Ja, aber nicht so wie jetzt. Jetzt bauen sie ihnen Tempel und bringen Opfer. Es hat alles mit der Abwendung von Unheil zu tun. Die Ahnen sollen die bisherige Weltordnung erhalten."
    „Die beiden Buchstaben - wofür stehen sie?"
    „Shuram Kalid’nar."
    „Die heiligen Ahnen!"
    „Du sagst es."
    Lange Zeit sprach Bull kein Wort. Er versuchte zu begreifen, was er gehört hatte. Er wollte den Zusammenhang zwischen dem so plötzlich erwachten Kunstverständnis der Maahks, zwischen dem zelotischen Ahnenkult und dem feindseligen Verhalten der Wasserstoffatmer verstehen. Aber da fehlten noch ein paar Informationen. Mit dem, was er hatte, brachte er kein anschauliches Bild zustande.
    Schließlich erzählte er von der Mitteilung, die Grek-10 ihm zugeraunt hatte. Liseth Moshak schüttelte den Kopf. „Haus der Ersten

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