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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr als zehntausend Jahren unserer Definition flog eine tefrodische Expedition unter Kapitän Kalago von hier aus in die Milchstraße. Kalago suchte die Welt des Ewigen Lebens. Die Welt des Ewigen Lebens ist identisch mit dem Aufenthaltsort der Superintelligenz ES. Kalago hatte seine Informationen hier in Andromeda erhalten. Wir wollen wissen, von wem. Dazu müssen wir als erstes den Weg zurückverfolgen, den Kalago damals genommen hat."
    „Wie willst du das tun?" erkundigte sich der Maahk. „Ursprünglich hatte ich vor, die Tefroder um die entsprechenden Hinweise zu bitten. An der Reaktion des Ersten Botschaftsrats lese ich ab, daß dieser Versuch wahrscheinlich erfolglos wäre. Kalago kann nur über einen der lemurischen Sonnentransmitter in die Milchstraße gelangt sein. Wenn wir ermitteln, welche Transmitterstrecke er benützt hat, finden wir womöglich Daten, die uns sagen, woher er kam.
    Wenn wir den Ausgangsort seiner Expedition kennen, können wir uns dort umsehen und - wenn wir Glück haben - in Erfahrung bringen, woher er das Wissen um die Welt des Ewigen Lebens bezog."
    „Ich glaube nicht, daß euch das gelingen wird." Grek-1 sagte es im Ton der festen Überzeugung. „Wo hattest du vor, mit deiner Suche zu beginnen?"
    „Ich kam nach Chemtenz, um mich zu vergewissern, daß keine Einwände gegen unseren Besuch im Dreisonnensystem Alpha-Zentra bestehen."
    Reginald Bull war jetzt am kritischen Punkt dieses Gesprächs angelangt. Da konnte es nicht schaden, ein wenig diplomatischer zu verfahren als bisher. Es mußte Grek-1 schmeicheln, wenn er in einer Sache, die weit über die Grenzen seiner Zuständigkeit hinausging, um Erlaubnis gefragt wurde.
    Bull erlebte eine herbe Enttäuschung. „Das Ersuchen ist abgelehnt!" donnerte der Maahk. „In der Gegend des Dreisonnentransmitters hat kein Fremder etwas zu schaffen. Du könntest dort ohnehin nichts finden. Der Transmitter wurde vor vielen Jahrhunderten außer Betrieb gesetzt. Die maahksche Flotte hat den Justier- und Kontrollplaneten in eine Sonne verwandelt."
    Das wissen wir seit dreizehnhundert Jahren, dachte Bull. Warum ewähnst du den Archivplaneten nicht? Dort wollen wir suchen! Warum verlierst du kein Wort über Khaaron? „Ich kann nicht verstehen, warum du meine Bitte ablehnst", sagte er laut. „Daß die Kontrollwelt zerstört ist, spielt für uns keine Rolle. Wir können an anderem Ort nach Spuren suchen."
    Wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl ist! „Nein!" polterte Grek-1. „Die Genehmigung ist verweigert. Ihr werdet das Dreisonnensystem, das ihr Alpha-Zentra nennt, nicht anfliegen."
    „Gut. Du bist es, der hier die Entscheidungen zu treffen hat", sagte Bull. Er spricht immer noch nicht von Khaaron. Meint er, wir wüßten nichts davon? Er fürchtet sich davor, daß wir auf der Archivwelt finden könnten, wonach wir suchen. „Aber sag mir eines: Warum sind die Beziehungen zwischen den Maahks und den Völkern der Milchstraße auf einmal so kalt und unfreundlich? Ich weiß mit Sicherheit, daß wir für die Entfremdung nicht verantwortlich sind. Warum versucht ihr plötzlich, uns herumzukommandieren? Was ist aus der friedlichen Zusammenarbeit geworden, die Chemtenz zu einer Paradieswelt gemacht hat?"
    Auf diese Frage war Grek-1 offenbar nicht vorbereitet. Der Blick, den er in Richtung der vier Tefroder warf, wirkte wie eine Bitte um Hilfe. Aber Anim Tadron und seine Begleiter reagierten nicht. Aus dieser Klemme sollte sich der Maahk selbst befreien. „Wir leben in Zeiten des Umbruchs", antwortete Grek-1 schwerfällig, als müßte er sich jedes einzelne Wort genau überlegen. „Jeder bemüht sich, das Seine zu wahren und zu schützen. Es wird von neuen Weltordnungen gesprochen. Wir brauchen keine neue Ordnung. Wir sind mit der alten zufrieden. Die Mitgliedsvölker des Galaktikums zählen unter denen, die den Umsturz betreiben, zu den eifrigsten. Wir müssen uns gegen sie schützen. Deswegen haben wir die Zusammenarbeit aufgekündigt. Deswegen bestehen wir darauf, daß unsere Kündigung des Kontrakts, den ihr den Vertrag von dreitausendvierhundertundsechzig nennt, vom Galaktikum zur Kenntnis genommen und beachtet wird."
    Reginald Bull musterte den maahkschen Koloß lange und eingehend. Grek-1 schien es unter dem Blick des Terraners unbehaglich zu werden. Er sank ein wenig in sich zusammen. Die mächtigen Pranken umklammerten die breiten Armlehnen. „Wie schlimm muß es um das einstmals so große Volk der Maahks bestellt sein", sprach Bull ohne

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