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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich von der ersten Überraschung erholt und brachte es fertig, einigermaßen würdevoll zu erscheinen, wie er da auf seinem Thron saß. „Über die Frage der Exterritorialität werden wir beide uns nicht einigen", sagte er mit gekünstelter Jovialität. „Dieses Problem überlassen wir den Diplomaten. Ich bin nur ein einfacher Verwaltungsbeamter, und von dir weiß man, daß du auf eigene Faust im Universum umherreist. Nenne mir den Grund deines Hierseins, Reginald Bull."
    „Du kennst meinen Namen", antwortete Bull, „also bist du auch über die Geschehnisse informiert, die sich während der vergangenen Jahre in der Milchstraße abgespielt haben. Die Galaxis namens Milchstraße gehört ebenso wie die große Sterneninsel Andromeda und andere Sternenballungen der Lokalen Gruppe zur Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES. Bis vor kurzer Zeit hat sich besonders mein Volk, das terranische, der besonderen Gunst des Überwesens erfreut.
    ES ist plötzlich verschwunden. Schlimmer noch: ES verschwand unter Umständen, die uns um die Sicherheit und das Wohlergehen der Superintelligenz fürchten lassen."
    „Ich höre das alles", sagte Grek-1. „Ich habe es all die Jahre hindurch gehört und mich immer wieder gefragt, was das für ein Überwesen sein soll, das sich derart in Bedrängnis bringen läßt."
    „Spott steht dir schlecht, Grekeins", tadelte Reginald Bull. „Es gibt Kräfte und Geschehnisse auf den höheren Sprossen der kosmischen Entwicklungsleiter, die wir uns mit unserem vierdimensionalen Verstand nicht vorstellen können."
    „Das mag so sein", antwortete Greek-1 ungerührt. „Aber ich verstehe nicht, wie deine Reise nach Andromeda das Problem der verschwundenen Superintelligenz lösen soll."
    „Es gibt Hinweise, daß ES sich in der Vergangenheit in dieser Galaxis, aufgehalten hat", erklärte Bull. „Das ist unmöglich!" behauptete der Maahk. „Wir wüßten davon."
    „Warum solltet ihr? Die arkonidische Zivilisation unserer Milchstraße hat jahrtausendelang als interstellare Macht über ein gewaltiges Sternenreich geherrscht, ohne von der Existenz des Überwesens zu ahnen. ES teilt sich nicht jedem mit. Woher, meinst du, haben die Meister der Insel die Geräte erhalten, die ihnen die Unsterblichkeit verliehen?"
    Etwas Merkwürdiges geschah. Das Gesicht des Maahks verzog sich zu einer Grimasse des Entsetzens. Aus der Menge kamen Protestrufe und Schreie des Abscheus. Grek-1 wandte den Blick zur Seite und fixierte ein Ornament an der Wand, das aus zwei ineinander verschlungenen Zeichen des maahkschen Alphabets bestand.
    Dann schloß er die Augen. Er stand reglos. Er betet! schoß es Reginald Bull durch den Kopf.
    Schließlich begann der Maahk wieder zu sprechen. Seine Stimme klang dumpf und drohend. „Erwähne diesen Namen nie wieder! Die mörderischen Tyrannen haben den Titel, den du ihnen gibst, nicht verdient." Es kostete in offenbar Mühe, sein inneres Gleichgewicht wiederzugewinnen. Er bewegte sich unruhig in seinem Sessel. Der Blick der vier Augen wanderte unstet durch den großen Raum.
    Fast eine Minute verging, ehe er weiter sprach. „Gesetzt den Fall, du hättest recht. Nehmen wir an, ES hätte sich in der Vergangenheit tatsächlich in unserer Galaxis aufgehalten. Wie wolltest du seine Spur finden?"
    „Es gäbe hier eine Geschichte zu erzählen", antwortete Reginald Bull, „aber sie wäre zu lang.
    Frag deinen tefrodischen Freund dort drüben. Vielleicht kann er dir über die Abenteuer des Kapitäns Kalago berichten."
    Während der letzten Worte faßte Bull die Gruppe der Tefroder scharf ins Auge. Der mit den vielen Orden zuckte zusammen, als der Name Kalago fiel. Er kannte den Namen, wahrscheinlich auch die Geschichte der tefrodischen Expedition, die sich vor 10800 Jahren auf den Weg zur Milchstraße gemacht hatte. „Anim Tadron", sagte Grek-1. „Was weißt du über Kapitän Kalago?"
    Der Tefroder war ein geschulter Diplomat. Er hatte seine Fassung längst wiedergewonnen. „Ich habe den Namen nie gehört", erklärte er. „Reginald Bull, ich muß dich enttäuschen", rumpelte Grek-1. „Anim Tadron, der Erste Botschaftsrat des Virths von Tefrod, hat von einem Kapitän Kalago noch nie gehört. Du wirst mir die Geschichte schon selbst erzählen müssen."
    „Ich schicke sie dir auf einem Datenträger", sagte Bull. „Ganz abgesehen davon, daß der Erste Botschaftsrat lügt. Du hast selbst gesehen, wie er zusammenzuckte, als ich den Namen nannte. Zu deiner Information so viel: Vor etwas

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