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1572 - Das Ritual

1572 - Das Ritual

Titel: 1572 - Das Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Erfinders.
    Also robbte ich zur Seite und suchte mir eine Position aus, von der aus ich den Eingang ebenfalls im Auge behalten konnte.
    Ich spitzte die Ohren, denn ich bekam mit, dass in der Hütte gesprochen wurde.
    Es war die Stimme des Mannes zwischen den Kerzen, der zu anderen sprach, die ich mehr schattenhaft gesehen hatte. Aber ich hatte erkannt, dass es drei waren, die sich mit Lambert in die Hütte aufhielten.
    Abwarten und lauschen.
    Dass sie nur zusammengekommen waren, um sich zu vergnügen, daran glaubte ich nicht. Ich vermutete eher, dass alles auf ein bestimmtes Ziel hinauslief und Lambert dabei war, sich das zu holen, was er wollte.
    Tote hatte es schon zu viele gegeben. Ich nahm mir vor, es zu keinen weiteren kommen zu lassen, und wartete darauf, dass in der Hütte etwas passierte…
    ***
    Lambert hatte ihnen gesagt, dass sie vor ihm ihre Plätze einnehmen sollten. Hinter ihnen befand sich der Spiegel, dessen Fläche dunkel geworden war, als hätten sich Schatten darüber gelegt.
    »Ihr seid mir noch geblieben. Ihr seid der harte Kern, und deshalb heiße ich euch besonders willkommen auf dem Weg in die Vollkommenheit. Ich habe sie fast erlangt, es fehlt nur noch ein winziges Stück, aber das werde ich heute dank eurer Hilfe erreichen.«
    »Und wie sieht die Vollkommenheit aus?«, fragte der junge Mann mit den hellblonden Haaren.
    »Sie ist einmalig. Ihr werdet all das, was euch bisher bedrückt oder gestört hat, wie Ballast abwerfen. Ihr könnt Dinge in Bewegung setzen, an die ihr zuvor nie gedacht habt. Grenzen werden aufgehoben: Es gibt nicht mehr die Trennung zwischen Mann und Frau, es existiert nur noch das vollkommene Wesen.« Er lächelte, nickte und sagte dann: »Ich habe es selbst erlebt. Es war wunderbar. Ich schwebte über allem, und ich möchte euch etwas davon mitgeben.«
    »Wie bist du dorthin gelangt?«
    »Das müsst ihr doch wissen. Ich habe es euch einige Male gesagt. Es war die Verbindung zu einem anderen Reich, das existiert, aber für die meisten Menschen nicht sichtbar ist.«
    »Ist es das Pandämonium?«, fragte ein junger Mann, der eine Kappe auf dem Kopf trug.
    »Genau das ist es.«
    »Und was sollen wir dort?«
    »Ihr werdet es noch nicht betreten. Ihr werdet erst in eure neue Lebensstufe eintreten; Ich habe euch die Zeit gegeben, euch vorzubereiten. Nicht jeder wird ins Pandämonium aufgenommen, man muss schon gewisse Voraussetzungen erfüllen, so wie es bei mir der Fall gewesen ist. Ich war schon dort. Jetzt bin ich wieder hier. Ich habe dort die Kräfte und die Macht erhalten, die mich dazu befähigt, ein vollkommener Mensch zu werden. Das kann nur die andere Seite.«
    »Bist du dann nicht ein Dämon?«, wurde er gefragt.
    Lambert verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Ich bin in meiner Vollkommenheit alles. Mensch, Mann, Frau und auch ein Dämon. Schaut mich an, so will man mich im Pandämonium sehen. Als absoluter Mensch, der auch auf die andere Seite passt. Ich gehöre in diese Welt, aber ich gehöre auch zur anderen. Oder fast, denn am heutigen Abend wird es sich entscheiden. Dann darf ich die Welt des Pandämoniums wieder betreten. Dann bin ich einer von ihnen, aber zugleich kann ich mich noch als Mensch betrachten. Ihr werdet den Weg ebenfalls gehen können, nur müsst ihr bereit sein, euch aufzugeben, aber darüber haben wir ja oft genug gesprochen.«
    »Warum ist Paul tot?«
    »Er war zu schwach. Er sah es ein, dass er es nicht schafft. Er hat mich verraten, er bekam ein schlechtes Gewissen, und so blieb ihm nur der Freitod.«
    »Und was ist mit uns?«
    »Ihr werdet heute die erste Stufe erreichen. Und ihr werdet mir die Kraft geben, dass ich die letzte betreten kann. Durch euch erreiche ich die Vollkommenheit.« Er nickte ihnen zu. »Seid ihr bereit. Wollt ihr die erste Stufe betreten?«
    Sie schauten sich an. Sie waren die Letzten aus der Gruppe, die durchgehalten hatten. Die anderen waren schon tot, und davon hatte Lambert profitiert. Um sich vollkommen der neuen Welt widmen zu können, musste er auch die anderen opfern. Es war sein Eintritt ins Pandämonium. Sonst würde man ihn ablehnen.
    »Ich warte auf eure Antworten.«
    »Ja«, sagte der junge Mann mit den hellblonden Haaren. »Wir wollen das Neue erreichen. Wir gehen deinen Weg mit, und du wirst uns zur ersten Stufe führen.«
    »Ja, das habe ich vor.«
    Auch die beiden anderen Jünger nickten. Sie standen voll und ganz unter Lamberts Bann. Er hatte sie lange genug vorbereitet, ohne ihnen zu sagen, was

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