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1573 - Grauen im Geisterschloss

1573 - Grauen im Geisterschloss

Titel: 1573 - Grauen im Geisterschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir egal. Ich wusste, was ich zu tun hatte, und rannte los. Der Antrieb für mich war die Sorge um Jenny Holland.
    Hoffentlich war ihr nichts passiert. Wenn ich an das Blut im Flur dachte, wurde mir ganz anders.
    Aus einer Seitengasse hörte ich die hellen Schreie einer Frau.
    Ich stoppte meinen Lauf und rannte nach rechts. Dort sah ich wieder zwei dieser alten Krieger. Sie waren von einer Frau gesehen worden, die vor ihrer Haustür stand und wie erstarrt wirkte.
    Die beiden schleppten sich auf sie zu, doch dann geschah das Gleiche mit ihnen, was ich auch schon bei den anderen gesehen hatte. Sie schafften es nicht mehr. Noch in der Gasse brachen sie zusammen und verwesten innerhalb weniger Sekunden.
    Die Frau schrie nicht mehr. Sie starrte nur. Hinter ihr erschien ein älterer Mann, der eine Eisenstange in der Hand hielt, aber jetzt nicht mehr wusste, was er damit anstellen sollte.
    Ich lief nicht zu ihnen, um eine Erklärung abzugeben, die beide sowieso nicht verstanden hätten. Ich dachte an den Schänder Mason und natürlich an Jenny Holland.
    Wo steckten sie?
    Der Ort Balerno war sehr übersichtlich. Ein Kaff, ein Klecks auf der Landkarte.
    Mir kam er in diesem Moment allerdings so groß wie eine mittlere Stadt vor. Es gab hier zu viele Verstecke und Winkel, die ich nicht kannte.
    Es War aber auch möglich, dass Mason und seine letzten Helfer schon verwest waren. Nur hätte sich Jenny dann melden müssen, was sie bisher aber nicht getan hatte, und so wurde mein Magendrücken noch größer, als ich daran dachte, was ihr vielleicht widerfahren war.
    Zufällig schaute ich zu einem Schuppendach hoch, weil in der Nähe ein Hund bellte. Er war angekettet, aber er hatte die Gestalt auf dem Dach bemerkt.
    Sie hielt eine Lanze in der Hand, stand am Dachrand des Schuppens und sah aus, als wollte sie nach unten springen. Ich wollte näher heran, aber nicht schießen, denn sie Würde von allein vergehen.
    Dann warf der Krieger die Lanze.
    Dass er damit umgehen konnte, bekam der Hund zu spüren, denn die Waffe durchbohrte seinen Körper und trat mit der Spitze wieder hervor.
    Ein letztes Jaulen, dann war es mit ihm vorbei. Ebenso wie mit dem Krieger.
    Er existierte nur noch für einen kurze Zeit, verlor das Gleichgewicht und kippte nach vorn, wobei sich sein Körper schon im Fall auflöste und es ein knackendes Geräusch gab, als er auf den harten Boden prallte.
    Wieder einer weniger.
    Um den Hund tat es mir leid, aber der Tod eines Menschen wäre schlimmer gewesen.
    Ich dachte wieder an Jenny Holland.
    Wo konnte sie stecken? Dass man sie in die Vergangenheit entführt hatte, stand für mich fest, doch die gab es nicht mehr. Und ich hoffte sehr, dass sie nicht trotzdem darin verschwunden war und nie mehr zurückkehren würde.
    Und der Schänder?
    Auch er war wie vom Erdboden verschluckt. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass er die Macht und die Kraft besaß, in unserer Gegenwart zu überleben. Aber ich glaubte auch nicht daran, dass er in irgendeiner Ecke lag und vergangen war.
    Die ersten Leute trauten sich auf die Straße. Sie ahnten oder wussten, dass etwas passiert war, aber keiner konnte sagen, was sich da genau ereignet hatte.
    Ich überlegte, ob ich sie wieder wegschicken sollte, als ich eine Frau sah, die auf mich zu rannte. Sie war mir nicht unbekannt. Hilda Rowland hatte mich gesucht und gefunden.
    »Da sind Sie ja!« Sie blieb stehen, atmete schwer und wischte über ihre Augen.
    »Und?«
    »Sie müssen kommen.«
    »Wohin?«
    »In die Praxis. Da sind sie. Im Mordzimmer.«
    Ich war wie elektrisiert. Trotzdem fragte ich: »Von wem reden Sie, Hilda?«
    »Mein Gott, Ihre Begleiterin und zwei…«
    »Okay.« Ich unterbrach sie. »Was ist mit meiner Begleiterin?«
    Aus tränenschweren Augen sah sie mich an. »Ich - ich - glaube, dass sie tot ist.«
    Für mich gab es nach dieser Antwort kein Halten mehr…
    ***
    Jenny Holland dachte an nichts mehr. Sie konnte es auch nicht, denn sie war ein einziges Schmerzbündel, und sie wunderte sich darüber, dass sie noch lebte. Sie wusste nicht einmal genau, was alles mit ihr passiert war. Sie hatte alles wie einen Albtraum empfunden.
    Das Einzige, was sie wusste, war, dass man sie entführt hatte.
    Es war der Mörder ihres Vaters gewesen, der sie allerdings noch nicht getötet hatte. Nur mit seiner furchtbaren Keule verletzt und ihren Rücken in eine blutende und von Schmerzen gepeinigte Masse verwandelt hatte.
    Es war etwas geschehen. Wegen ihres Zustands hatte sie es nicht genau

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