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1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meiner Handfläche liegen sehen.
    Ja, sie sah es.
    Ich beobachtete ihre Augen. Der Blick veränderte sich. Zugleich spürte ich den schwachen Wärmestoß, der das edle Metall durchdrang. Das Kreuz war Paulas Feind. Was sie bisher nicht getan hatte, das geschah jetzt. Sie bewegte hektisch ihre Beine und trat mit den Füßen die Decke erst hoch und schleuderte sie dann zur Seite, sodass sie über die Bettkante rutschte und zu Boden fiel.
    Die Frau trug ein langes Hemd, das ihr normalerweise bis zu den Knöcheln reichte. Durch die hektischen Bewegungen aber war es hoch gerutscht, und so lagen ihre Beine bis zu den Oberschenkeln frei.
    Auch dort wuchsen die nassen Geschwüre auf der Haut und sonderten ihr Sekret ab.
    Ich kümmerte mich nicht um diesen Anblick. Ich brachte das Kreuz nahe vor ihr Gesicht. Ich wollte auch etwas sagen, aber dazu kam ich nicht mehr.
    Paula schrie auf!
    Es war kein lauter Schrei, eher erstickt, und es war der letzte Schrei in ihrem Leben, denn nach ihm musste ich blitzschnell zur Seite treten, weil an ihrem gesamten Körper die Geschwüre aufplatzten.
    Es war eines der schlimmsten Bilder, die ich je zu Gesicht bekommen hatte. Die Geschwüre hatten unter einem großen Druck gestanden, und wäre ich nicht rechtzeitig zurückgewichen, wäre mir das eklige Zeug genau ins Gesicht gespritzt.
    Wir konnten nichts für Paula tun. Sie hatte das Kreuz nicht mal berührt.
    Die Nähe hatte ausgereicht, um seine volle magische Kraft auszuspielen.
    Wir sahen keine Geschwüre mehr an ihr. Dafür verteilten sich Blut und das Sekret gleichmäßig auf dem Körper, der jetzt von zahlreichen Wunden übersät war, die überall kleine Krater bildeten.
    Auch stellten wir fest, dass Paula nicht mehr atmete. Ihr Kopf war nach rechts gesunken, und es gab in ihren Augen keinen lebendigen Blick mehr, sondern nur die Leere, wie wir sie von toten Menschen kannten.
    Durch die Schräglage rann auch über ihr Gesicht die Flüssigkeit, die schließlich auf dem Kissen landete.
    Ich machte Stephan Platz, der an das Bett herantrat und ein Gebet für die Tote sprach. Danach sagte er: »Ich hoffe, dass sie die Gnade des Himmels erfahren wird. Dass ihre Seele Ruhe findet, denn sie selbst hat nichts gegen ihre Verwandlung tun können, und ich glaube auch nicht, dass sie mitgeholfen hat.«
    »Das ist wohl wahr.«
    Der Mönch hob die Schultern. »Sie ist unsere einzige Spur gewesen, John. Ich habe gedacht, dass sie uns den Weg zu diesem Abtrünnigen weisen könnte, aber da muss ich wohl umdenken und…«
    Ich legte einen Finger auf meine Lippen, sodass Stephan verstummte.
    Er sagte auch nichts, als ich an ihm vorbei auf den Durchgang zur Küche ging. Von dort hatte ich etwas gehört, und ich hatte mich nicht geirrt, denn in der Küche stand eine Frau, die mich anstarrte als wäre ich ein Gespenst.
    »Kommen Sie nur«, sagte ich in einem beruhigenden Tonfall, weil ich nicht wusste, ob sie mich verstand. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Es ist alles okay.«
    Ich erhielt keine Antwort. Ich sah nur, dass sie etwas mit beiden Händen festhielt. Es war ein Metallgefäß, das mit einem Deckel verschlossen war, auf dem noch ein Tuch lag.
    Die Frau zitterte so stark, dass ihr das Gefäß beinahe aus den Händen gerutscht wäre. Sie hatte mich tatsächlich nicht verstanden.
    Glücklicherweise kam mir Stephan zu Hilfe, der gemerkt hatte, dass etwas passiert war. Er war plötzlich bei mir, sah die junge Frau ebenfalls und sprach sie an, während er auf sie zulief, sie an den Schultern fasste und sie auf einen Stuhl drückte, wobei er ihr die Schale aus den Händen nahm und sie abstellte.
    Ich ging zu den beiden Fenstern und zog die Vorhänge zur Seite. So fiel mehr Licht in den Raum.
    Auf dem Stuhl saß eine noch junge Frau. Sie trug ein dunkelrotes Kittelkleid, das in der Mitte von einem Gürtel gehalten wurde. Das dunkle Haar wurde zur Hälfte durch ein Kopftuch verdeckt. Ein rundes Gesicht mit Pausbacken, ein kleiner Herzmund und dunkle Rehaugen, die sehr erstaunt blickten, und in denen die Angst nun verschwunden war.
    Stephan Kowalski hatte intensiv auf sie eingeredet und dafür gesorgt, dass sie sich erholen konnte. Sie nickte jetzt einige Male, weil sie zufrieden war.
    Ich verstand wieder mal nichts und hielt mich im Hintergrund. Etwas später sah ich Tränen aus ihren Augen fließen. Wahrscheinlich hatte sie jetzt erfahren, dass Paula nicht mehr lebte.
    Stephan drehte sich zu mir um. »Es ist alles in Ordnung, John.«
    »Gut. Und wer ist

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