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1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann, der von der Kirche einfach nicht lassen konnte und das Land nicht verlassen hatte wie seine Gemeinde.
    Er hätte eigentlich beruhigt sein können, aber in ihm blieb ein unangenehmes Gefühl. Er wusste nicht, woran es lag. Es konnte mit der Kleidung zu tun haben, die zwar priesterlich wirkte, aber doch mehr einem Mantel glich als einer Soutane.
    Das war schon seltsam und trug nicht dazu bei, sein Misstrauen abzuschwächen. Auf dem Kopf des Mannes wuchs dunkles Haar. Es war so geschnitten, dass es wie eine Mütze wirkte, und die untere Hälfte seines Gesichts war von einem Bart überwuchert.
    Adam Tranzek war nicht auf den Mund gefallen. In dieser Situation allerdings fehlten ihm die Worte. Er wusste nicht, wie er den Mann ansprechen sollte.
    Auch der Typ tat nichts, um ihn zu begrüßen. Er stand einfach nur da und starrte ihn an.
    Der Fotograf stieß hörbar den Atem aus. Dann hatte er sich gefangen, hob seinen linken Arm und sagte: »He, das ist aber eine Überraschung. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Kirche noch benutzt wird. Da sieht man mal wieder, wie man sich irren kann.«
    Der seltsame Priester nickte leicht. Er erwiderte nichts.
    »Ja, ahm…« Franzek suchte nach Worten, denn der Priester wirkte immer unheimlicher auf ihn. »Würden Sie mir vielleicht die Erlaubnis geben, in der Kirche zu fotografieren? Geht das in Ordnung? Haben Sie nichts dagegen?«
    »Bitte, Sie können kommen.«
    Die Stimme des Priesters hatte sich nicht unfreundlich angehört.
    »Danke sehr«, erwiderte Franzek. Trotz der Aufforderung war ihm nicht wohl bei der Sache, doch er hatte einmal in den sauren Apfel gebissen und würde ihn auch essen.
    Mit nicht eben forschen Schritten ging er auf den Eingang zu. Der Priester rührte sich nicht. Wie ein Wachtposten stand er vor der offenen Tür, und Franzek sah beim Nähertreten, dass er ein Kreuz vor der Brust trug. Allerdings irritierte es ihn, weil es dunkel war. Es schien aus einem schwarzen Material zu bestehen.
    Er sagte nichts, obwohl sein Unbehagen wuchs.
    Eine innere Stimme warnte ihn, aber zurück wollte er auch nicht.
    Als er den Mann fast berührte, trat dieser zur Seite und gab ihm den Weg frei.
    »Bitte…«
    Adam lächelte kantig und schob sich auf die Tür zu. Sie stand so weit offen, dass er hindurchgehen konnte. Der nächste Schritt würde ihn über die Schwelle bringen.
    Darauf hatte er sich gefreut, aber in diesem Moment war es schon seltsam. Hätte ihn einer an die Hand genommen und wäre mit ihm zurückgelaufen, hätte er sich bestimmt nicht dagegen gesträubt.
    So aber setzte er seinen Weg fort und gelangte in das Innere der Kirche.
    Es erschlug ihn nicht. Es gab keine zu hohe Decke, und auch die Gegenstände, die er eigentlich hier erwartet hatte, waren nicht zu sehen.
    Kein orthodoxes Kreuz, keine Ikonen an den Wänden, und er vermisste auch einen Altar.
    Oder war er doch da?
    Es drang nur ein schwaches Licht durch die Fenster, sodass man die Atmosphäre als schummrig bezeichnen konnte. Da verschwamm vieles, und das Unwohlsein steigerte sich bei dem Fotografen.
    Er kannte sich mit Kirchen aus. Oft genug hatte er welche besichtigt. Er hatte viele Fotos geschossen und seine Berichte damit illustriert. Das alles ging ihm durch den Kopf, weil er nach einem Vergleich suchte, ihn aber nicht fand, denn was er hier sah, das war schon einmalig.
    Und noch etwas fiel ihm auf. Es herrschte in dieser alten Russenkirche eine völlig andere Atmosphäre. Man konnte sie selbst dann spüren, wenn man nicht besonders sensibel war, und er gestand sich ein, dass die ihm nicht gefiel und bei ihm sogar für ein gewisses Unbehagen sorgte.
    »Na, zufrieden?«
    Franzek zuckte leicht zusammen, als er die Stimme des Priesters hinter sich hörte.
    Er drehte sich nicht um und hob nur die Schultern. »Also nicht?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Es sieht alles so leer aus, verstehen Sie?«
    »Ja, schon. Aber das ist ganz natürlich. Die Leute haben alles mitgenommen, als sie das Gebiet hier verließen. Nur die Kirche blieb stehen.«
    »Ja, das habe ich gesehen.«
    »Und jetzt?«
    Der Fotograf hatte den lauernden Klang in der Stimme nicht überhört. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte, denn dieser Priester kam ihm schon längst mehr als suspekt vor. Welcher Priester blieb schon zurück, wenn die Gemeinde wegzog?
    Hier war etwas faul!
    Er sprach es nicht aus, sondern drehte sich um.
    Jetzt sah er den Mann wieder von vorn, uhd die Frage löste sich wie von allein von

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