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1576 - Die Planetenspringer

Titel: 1576 - Die Planetenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anstrengungen und das Ringen um Erkenntnis unter den Völkern, und er pries die Somer, die starken Anteil daran trugen, daß sich die Verhältnisse in Estartu rasch normalisierten. Die Gefahr durch die Hauri jedoch stellte alles in Frage, was bisher geschaffen worden war. Die Wesen aus einem fremden Universum trugen den Krieg in alle Galaxien. So regierte der Desotho vorläufig als Kriegsherr über alle flugfähigen Schiffe des Reiches und über die Verlorenen Geschenke, die aus dem Hinterhalt angriffen. Von ihnen wurden fast so viele gegnerische Raumer vernichtet wie von den Flottenverbänden. Die Verunsicherung übertrug sich auch auf viele Völker Estartus. Sie griffen ebenfalls zu den Waffen, und sie nahmen keine Rücksicht auf frühere Verträge oder Freundschaften.
    Die zwölf Galaxien verwandelten sich in ein Tollhaus. Und Veth Leburian tat nichts anderes, als dieses Tollhaus zu verwalten und es in kleinen Schritten auf den Dritten Weg zu führen und den schmalen Pfad in die Zukunft aufzuzeigen. Überall, wo Kor hinkam, warteten die Völker gespannt auf seine Verse und Reime. Sie lasen sie ihm buchstäblich von den Lippen ab, und er selbst gab freimütig zu, daß er schon lange kein so gepflegtes Sothalk mehr gesprochen hatte wie in dieser Zeit der Reisen. Er redete und sang in Bildern zu ihnen, und manchmal träumte er von jener Zeit, als er ein unwissender und unbekannter Techniker gewesen war mit dem Wunsch im Herzen, Dichter zu werden und ESTARTU zu preisen.
    Jetzt tat er es, und er fand, daß es gut war, was sich ereignet hatte. Aus seinem Mund erfuhren die Völker vom Niedergang der Singuva, jenes zwergenhaften Pterus-Volkes, das einst über die Ewigen Krieger und über Etustar geherrscht hatte. Der Desotho vertrieb sie von Etustar und aus dem Dunklen Himmel, ihre Heimatwelt wurde nach schweren Kämpfen vollständig vernichtet, und nur wenige dieser Ränkeschmiede und Sklaventreiber überlebten das selbstgewählte Inferno. Seither sprach niemand mehr von ihnen, und ihr Name geriet langsam in Vergessenheit. Dem großen Volk der Pterus aber haftete der Makel seiner kleinen Brüder lange Zeit an.
    Zur Verwunderung der Völker von Erendyra trug Kor ihnen zum Schluß seiner Darbietungen das Gedicht vom Abschied vor. Hatten sie ihm bisher mit angehaltenem Atem und aufgerüttelten Sinnen gelauscht, so ließen sie sich jetzt auf der Woge der Tragik und der Sehnsucht mitreißen an ein unbekanntes Gestade. Kor jedoch brach unvermittelt und mit einem offenem Reim ab und zog sich in das Schiff zurück, mit dem er gekommen war. „Ich brauche eine Verbindung mit Stalker", sagte er zu den Automaten. „Ruft und sucht ihn. Es ist soweit!"
     
    6.
     
    ROBIN: Im Tarkanium „Meiner Großherzigkeit habt ihr es zu verdanken, daß ich euch trotz allem eine Audienz gewähre", verkündete der Sarkrat von Epixol, kaum daß die ROBIN die vierte Metagrav-Etappe seit dem Verlassen Sabhals in Angriff genommen hatte. „Die Expedition läuft schief, wenn nicht bald eine Korrektur vorgenommen wird.
    Außerdem wüßten wir längst mehr, wenn ihr mich auf diesem Planeten der Netzgänger nicht im Schiff eingesperrt hättet."
    Der Zylinder begann in eineinhalb Metern Höhe durch die Zentrale zu taumeln, und er wiederholte seine Botschaft so lange, bis es Shina zu bunt wurde. Plötzlich hielt sie etwas in der Hand und warf es nach dem Sarkrat. Dieser wich geschickt aus, aber das Ding folgte ihm, erreichte ihn und verankerte sich mit einem leisen Klacken auf seiner Oberfläche. „Pfui, Shina!" rief der Parlamentär empört. „Ich mache dich darauf aufmerksam, daß du damit überhaupt nichts erreichst. Du schadest der Sache mehr, als daß du ihr nützst!"
    „Es wäre sicher hilfreich, wenn du deine Behauptung auch mit Beweisen untermauern könntest."
    „Natürlich. Die Zentraleinheit hat bekanntlich den Notstand verkündet und alle Kräfte Estartus zu Hilfe gerufen, erinnerst du dich?" Die Ertruserin lachte dröhnend. „Wo ist sie denn, diese Hilfe?"
    „Sie fand kein Gehör. Die Schirme des Schiffes haben verhindert, daß der Hilferuf weit genug vordringen konnte. Den Rest kannst du dir denken."
    Shina erhielt eine Mitteilung, daß die Unterhaltung überall im Schiff mitgehört wurde. Sie fuhr aus ihrem Sessel empor, rannte in weiten Sätzen auf das Ding zu und packte es. Sie schüttelte den Sarkrat, und dieser ließ es schweigend über sich ergehen. „Ich kann es mir nicht denken", flüsterte sie in einem Tonfall, den jeder an

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