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1576 - Die Planetenspringer

Titel: 1576 - Die Planetenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreichte, fand sie auf dem Planeten Hubei den Grundstock für die erste Kolonie vor. Im Lauf der Jahre trafen etwa vier Dutzend Fernraumschiffe ein, randvoll beladen mit Paratau. Die riesigen Mengen des kostbaren Psichogons würden an mehreren streng geheimen Orten gelagert und von den Espern bewacht und beschützt. Er sollte für jenen Zeitpunkt aufgehoben werden, da alle Kartanin nach LAO-SINH gekommen waren.
    Das war der Anfang eines phantastischen Unternehmens und gleichzeitig der Beginn einer kosmischen Katastrophe, deren Auswirkungen auf Estartu und die Lokale Gruppe auch heute noch zu erkennen waren.
    Auch in den zwölf Galaxien des Virgo-Haufens gab es viele zerstörte Sonnen und Planeten.
    Völker hatten ihre Heimat verloren oder waren vernichtet worden.
    Seit diesem Zeitpunkt waren inzwischen über siebenhundert Jahre vergangen. Und zum erstenmal kehrte sie an den Ort ihres früheren Wirkens zurück. „Kannst du dir vorstellen, daß ich das Tarkanium heute mit anderen Augen sehe als damals?" fragte Dao-Lin-H’ay. „Natürlich. Jetzt, wo die Zusammenhänge unwiderruflich festgeschrieben und zu galaktischer Geschichte geworden sind."
    „Ich meine es anders", fuhr sie Tek an. „Und du weißt das genau. Es fällt mir schwer, meine eigenen Leistungen für das LAOSINH-Projekt von dem schweren Erbe zu trennen, das auf meinem Volk lastet.
    Niemand spricht mehr davon, aber es läßt sich nicht wegdenken."
    Sie sah ihn auf eine merkwürdige Art an, wie sie es noch nie getan hatte. Er stand auf und ging um den Tisch herum. Sie ließ es sich gefallen, daß er sie aus dem Sessel zog und festhielt.
    Eine Weile standen sie da und sahen sich stumm in die Augen. „Niemand wird dir etwas anlasten, wofür du nichts kannst. Es gibt keinen Grund für dich, gehemmt und mit Gewissensbissen in das Tarkanium zu gehen und womöglich um Entschuldigung für das zu bitten, was die Vorfahren der heutigen Bewohner der vier Planeten in die Wege geleitet haben. Niemand wird dich deswegen mit Verachtung strafen."
    „Vielleicht, weil es die Angst aller meiner Artgenossen in Pinwheel und Hangay ist, oder weil ..."
    Sie führte den Satz nicht zu Ende und wich seinem eindringlichen Blick aus. „Oder weil du noch immer Verantwortung für diese Welten in dir spürst. Das ist es doch, was dich bewogen hat, die Reise nach Estartu mitzumachen."
    „Ja", sagte sie und flüchtete in die kleine Kombüse, wo sie dem Servo hastig einen Auftrag für einen kleinen Imbiß zu zweit gab. „Mehr kann kein Wesen des Universums von dir verlangen!" drang seine Stimme zu ihr. Dao-Lin-H’ay schloß die Augen. Sie begann am ganzen Körper zu zittern, und es war nur gut, daß er sie jetzt nicht sah.
    Es war ein Fehler, daß sie mit ihm darüber geredet hatte. Er kannte sie besser, als sie es zu verkraften glaubte.
     
    *
     
    Eisiger Wind wehte ihnen entgegen, als sie die ROB-SJ-3 verließen. Augenblicklich beschlugen die Helmscheiben der SERUNS und bildeten Eiskristalle. Die Schutzanzüge reagierten und erhöhten die Außentemperatur des Visiers, so daß die Sicht wieder klar wurde. Auf einen vorzeitigen Einsatz der Schutzschirme wollte Tekener verzichten. Die Pikosyns reagierten im Ernstfall rasch genug, um den Träger eines SERUNS zu schützen.
    Der Terraner hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend, ausgelöst durch die nicht beantworteten Funksprüche und die auf der Oberfläche vorhandenen technischen Anlagen. Sie mußten mit Überraschungen rechnen, einem Hinterhalt vielleicht, und deshalb trug er dafür Sorge, daß sie möglichst ohne große Energieentfaltung vorgingen.
    Die ROBIN war dicht an Maikum vorübergeflogen, dem lunagroßen Trabanten Kumais. Die Taster hatten die eingestürzten Höhlen und Kavernen angemessen, die auf natürliche Weise entstanden waren und früher zur Lagerung des Parataus benutzt worden waren.
    Die Überlebenskuppeln am Nordpol des Planeten waren intakt, soweit man es aus der Ferne hatte beurteilen können. Und sie mußten bewohnt sein. Es gab starke Wärmeabstrahlungen, die nichts mit den Aktivitäten von technischen Anlagen zu tun hatten. Es handelte sich um eine Art unkontrollierte Wärmeabgabe an die Umgebung. Fast gewannen die Männer und Frauen des Landungskommandos den Eindruck, als wolle man die Luft am Polarkreis künstlich erwärmen. „Wir sind zwei Kilometer von der nördlichen Kuppel entfernt", meldete Tekeners SERUN. Der Terraner wandte sich um und musterte seine Begleiter. Es handelte sich um Akonen und

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