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1580 - Das Zombie-Schiff

1580 - Das Zombie-Schiff

Titel: 1580 - Das Zombie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht.«
    »Dann bin ich ja froh, dass ich nicht der Einzige bin.« Er hob in einer hilflosen Bewegung die Schultern. »Mehr kann ich nicht für Sie tun, Mr. Sinclair.«
    »Doch, Dr. Sanders, Sie können etwas tun. Lassen Sie mich bitte allein, ja?«
    »Wie Sie wollen.« Er hätte wohl gern nach dem Grund gefragt, traute sich aber nicht.
    Erst als der Arzt leise die Tür hinter sich geschlossen hatte, holte ich unter der Kleidung mein Kreuz hervor. Ich hatte ihn damit nicht konfrontieren wollen, um mir unnötige Fragen zu ersparen. Was ich vorhatte, war so etwas wie eine Verzweiflungstat. Ich wollte versuchen, noch irgendwelche Spuren zu finden. Möglicherweise gab es eine Hinterlassenschaft, auf die das Kreuz reagierte. Dann hätte ich zumindest den Beweis gehabt, dass das Verschwinden der beiden Personen nicht mit rechten Dingen zugegangen war.
    Ruhe trat ein. Das Kreuz lag auf meiner rechten Hand. Nicht der geringste Wärmestoß war zu spüren.
    Ich schaute aus dem Fenster, lehnte mich hinaus und sah unter mir die glatte Fassade.
    Nichts. Ich hatte die Fahrt umsonst gemacht. Was immer sich hier gezeigt hatte, war wieder verschwunden, ohne Spuren zu hinterlassen.
    Ich stand vor einem Rätsel.
    Was war geschehen?
    Wer hatte Mutter und Sohn geholt?
    Welche Macht war hier im Spiel? Und wer hatte sie aktiviert?
    Ich ging noch nicht und setzte mich auf den Besucherstuhl. Mein Blick glitt ins Leere, aber in meinem Kopf drehten sich die Gedanken. Das Kreuz hielt ich noch immer mit der rechten Hand. Diesmal hatte es mich im Stich gelassen.
    Nach etwa fünf Minuten stand ich auf. Es hatte keinen Zweck, wenn ich mich noch länger in diesem Zimmer aufhielt. Diesmal saß ich am kürzeren Hebel.
    Ich wollte schon zur Tür gehen und war dabei, das Kreuz in meinen Hemdausschnitt zu schieben, als ich eine Reaktion bemerkte. Es war ein leichter Wärmestoß, der über das Metall glitt. Sehr schwach nur, doch ich war sensibilisiert, und ein leichter Schauer lief über meinen Rücken.
    Meine Hand bewegte sich nicht mehr in Richtung Türklinke. Ich wollte auch nicht mehr das Zimmer verlassen, sondern drehte mich um, ging wieder zurück und blieb in der Mitte des Zimmers stehen.
    Es war nicht mehr still.
    Geräusche waren zu hören. Zuerst vernahm ich nur ein fernes Rauschen. Dann fand ich heraus, dass es durchaus das Klatschen von Wellen war. Aber zu sehen war nichts. Dass die Laute aus einer anderen Dimension kamen, stand für mich fest. Es passte zu den beiden ZombieGestalten, die ich im Haus der Clairs ausgeschaltet hatte.
    Zombie-Piraten, die möglicherweise verflucht waren und zwischen den Zeiten wanderten.
    Ich wartete. Meine Ohren waren gespitzt, denn ich wollte mehr erfahren.
    Es ging mir nicht um das Rauschen. Möglicherweise bekam ich noch eine andere Botschaft zu hören. Ein Ruf, eine Stimme, die mir etwas mitteilte.
    Leider trat das nicht ein. Es blieb bei diesem Wellenrauschen. Und doch gab es eine Veränderung. Ich nahm einen anderen Geruch wahr. Es roch nach Meerwasser, nach salzhaltiger Luft, aber auch nach feuchten Gegenständen wie zum Beispiel modrigem Holz.
    Das musste von diesem Schiff stammen, von dem der Junge gesprochen hatte. Es war nahe, sehr nahe, aber ich bekam es leider nicht zu Gesicht. Es blieb im Unsichtbaren, und ich musste mich damit abfinden.
    Wieder betrachtete ich mein Kreuz. Die Temperatur hatte sich nicht verändert und es waren auch keine Lichtfunken zu sehen, die über die Balken gehuscht wären. Es blieb bei dieser schwachen Warnung oder auch Bestätigung, dass es die andere Seite gab.
    Gehen oder bleiben?
    Mutter und Sohn waren auf eine noch nicht erklärbare Weise geholt worden. Waren jetzt beide dabei, wieder in die normale Welt zurückzukehren? Das konnte ich nur hoffen, aber der Weg war sehr, sehr weit, und so einfach war es nicht.
    Ich wartete, konzentrierte mich, spürte den eigenen Herzschlag überdeutlich.
    Ich lauschte den Geräuschen und zuckte zusammen, als ich plötzlich Stimmen vernahm.
    Ich hatte bisher weder mit Maggie Clair noch mit ihrem Sohn Robby gesprochen, doch ich war mir sicher, dass es ihre Stimmen waren, die ich vernommen hatte.
    Ich wartete die nächsten Sekunden ab und hoffte darauf, dass die Stimmen lauter und deutlicher wurden, was leider nicht der Fall war. Alle Geräusche kamen auch weiterhin aus dem Unsichtbaren. Da öffnete sich keine Tür.
    Kamen sie wieder zurück?
    Ich hoffte es, aber die Hoffnung blieb gering. Ich erlebte das Spiel in der anderen

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