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1580 - Rätselhaftes Kima

Titel: 1580 - Rätselhaftes Kima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empfing einen Notruf und kehrte wieder nach Zonai zurück."
    „Meinen Notruf", entgegnete die Terranerin. „Boota, ich bitte dich, mir zu vertrauen. Sando vertraut mir. Ich bin Yankipoora. Allerdings habe ich mein Aussehen etwas verändern müssen."
    „Ich glaube", meinte Boota Bugenete, „ich kann eine ausführliche Erklärung verlangen."
    „Das ist dein gutes Recht." Yankipoora erzählte, was ihr jüngst widerfahren war. „Wenn ich alles zusammenfasse", schloß sie, „dann komme ich zu der Annahme, daß irgendwelche Kräfte, vielleicht sogar die Friedensstifter selbst oder deren Schüler, Sando daran hindern wollen, das Geheimnis des Kimas zu lüften. Die Methoden, mit denen die Unbekannten vorgehen, werden von Tag zu Tag rigoroser. Die Tatsache, daß unsere Gegner den geheimen Namen von Sandos Fundstätte kennen, läßt vermuten, daß sie seine Gespräche mit Ubonux und mir oder mit dir oder mit seinem Freund Adonor Cyrfant abgehört haben."
    „Ich vertraue dir notgedrungen", stellte Boota nachdenklich fest, „denn auch ich habe ein schlechtes Gefühl, was Sando betrifft. Allerdings nehme ich dir nicht ab, daß du eine Linguidin bist. Ich erkenne aber deine lauteren Absichten. Einer alten Frau wie mir macht man so schnell nichts vor. Du sollst eins wissen: Sando hat mir gegenüber den geheimen Namen des Fundorts nie erwähnt. Ich kenne ihn nicht, und ich will ihn auch gar nicht kennen. Er ist Hals über Kopf aufgebrochen, und er hat sich seither auch nicht mehr gemeldet. Ich habe die Ausrüstung besorgt, die er haben wollte. Sie liegt bereit, und ich könnte sie ihm bringen."
    „Ich glaube, die Geräte sind im Moment nicht so wichtig."
    „Er hat mich noch um einen anderen Gefallen gebeten, nämlich herauszufinden, ob die Schüler des Friedensstifters Aramus Shaenor, die er in Zonai beobachtet hat, etwas gegen ihn planen. Ich habe gute Beziehungen zu den Behörden. Die Schüler überwachen im Auftrag ihres Friedensstifters die Ausgrabungen in Zonai, aber sie sind absolut loyal."
    „Darf ich einen Vorschlag machen, Boota?"
    „Nur zu!"
    „Wir fliegen zusammen zur Ausgrabungsstätte und sehen dort nach dem Rechten. Ich glaube, Sando braucht Hilfe."
    Die alte Linguidin nickte zustimmend. „Niemand weiß besser als ich, wie hilflos er sein kann."
    Eine halbe Stunde später waren die beiden Frauen unterwegs.
    Als Sando Genard erwachte, fühlte er sich frisch, obwohl sein Rücken schmerzte und sein Schädel brummte.
    Nein, er fühlte sich nicht frisch. Er tat so, als ob es so wäre. Aber dieser kleinen Lüge war er sich nicht bewußt.
    Nach ein paar Dehnungsübungen sortierte er seine Gedanken. Von Ubonux und Yankipoora gab es kein Lebenszeichen. Und ob Doko sich bei ihm melden würde, war eine weitere Frage.
    Da war etwas, das allein wichtig für den Kima-Forscher war - seine Fundstelle in der Tiefe des Planetenbodens, der geheime Ort, den er Kima-Grotte getauft hatte, der Ort, an dem wohl die Wahrheit über sein Volk zu ergründen war. Zumindest hoffte er das.
    Nein, er glaubte daran. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er all die in die Felsen geritzten Informationen ausgewertet hatte.
    Nach der Assistentin zu suchen war sinnlos. Allein hatte er keine Chance. Nach Ubonux suchen?
    Nein, das fiel in die gleiche Kategorie. Er konnte nur etwas wirklich Wichtiges erreichen, wenn er konsequent seinen Forschungsauftrag verfolgte.
    Daß er diesen „Auftrag" sich selbst gegeben hatte, übersah der alte Linguide geflissentlich.
    Er verließ seine Unterkunft. Auf Pfaden, die nur er allein kannte, gelangte er auf mehreren Umwegen an den versteckten Einstieg. Erst als er nach längerer Beobachtung ganz sicher war, daß er nicht verfolgt wurde, wagte er es.
    Nichts war verändert. Die kleine Antigravplattform trug ihn in die Tiefe. Sechs Stunden verbrachte er dort. Er war ausschließlich damit beschäftigt, mit einer Lampe die Felszeichnungen abzuleuchten und die Bilder aufzunehmen und in seinen Gedanken auszuwerten. Er wußte, daß er erst die neue Ausrüstung, die Boota besorgen würde, hierherschaffen mußte, um wirklich auswertbare Dokumente herzustellen. Seine Ungeduld war jedoch so groß, daß er jede Möglichkeit der gedanklichen Vorauswertung wahrnehmen wollte.
    Die Erkenntnisse waren überwältigend, und mehrere Verdachtspunkte schälten sich als Wahrheit heraus. Aber noch war es zu früh zum Triumphieren.
    Dann kehrte er an die Oberfläche zurück und bewegte sich von dort mit der gleichen Vorsicht in

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