1580 - Rätselhaftes Kima
Richtung seines Lagers. Sorgfältig achtete er darauf, daß er von niemandem gesehen wurde.
Noch völlig in Gedanken versunken und von den neuen Erkenntnissen benommen, betrat er seine Hütte.
Sando Genard staunte nicht schlecht, als er dort die beiden Frauen vorfand. Boota erkannte er natürlich. „Wen hast du denn da mitgebracht?" fragte er. Natürlich vergaß er wieder ein paar Worte der freundlichen Begrüßung. Nervös fuhr er sich über den Kopf, nahm die kleine Kappe ab, die die haarlose Stelle bedeckte, und setzte sie dann mit einem verlegenen Lächeln wieder auf. „Du erkennst sie nicht, du alter Trottel?" schockierte seine Lebensgefährtin den Kima-Forscher. „Das ist deine Assistentin Yankipoora."
„Ich verstehe überhaupt nichts mehr", gab der Kima-Forscher offen zu.
Yankipoora berichtete von dem, was ihr widerfahren war. Viel schlauer wurde Sando Genard dadurch auch nicht, denn aus ihrer Darstellung ergaben sich weder Hinweise auf die Täter noch auf den Verbleib des Helfers Ubonux.
Sie diskutierten eine Weile im Kreis herum. Boota übergab ihrem Partner die mitgebrachten Aufzeichnungsgeräte und ließ ihn wissen, daß nach ihren Erkundigungen die Schüler des Friedensstifters Shaenor über jeden Verdacht erhaben waren.
Der Linguide überreichte der Terranerin die schriftliche Nachricht über die Forderung nach Bekanntgabe der Lage der Kima-Grotte. Die beiden Frauen lasen gemeinsam die wenigen gedruckten Worte. „Ein weiterer Einschüchterungsversuch", vermutete Yankipoora. „Das ist glatte Erpressung!" schimpfte Boota Bugenete. Aufgeregt schüttelte sie den Kopf und ließ die Zöpfe kreisen. „Sollte man das nicht den Behörden melden?"
„Ich bin mir da nicht so sicher", grübelte der Kima-Forscher. „Es deutet einiges daraufhin, daß ich von offiziellen Stellen an meiner Arbeit gehindert werde. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann befürchten irgendwelche Leute, ich könnte etwas entdecken, was nicht in ihre Pläne paßt."
„Aber das ist doch blanker Unsinn!" rief Boota. „Vielleicht doch nicht", widersprach Sando Genard. „Etwas Vorsicht kann nicht schaden. Die, die gegen mich sind, sind nicht nur harmlose Neider. Das spüre ich ganz genau."
„Pah!" machte seine Gefährtin. „Was du schon spürst!"
„Ich habe hier eine Hyperdepesche für meinen Freund Adonor Cyrfant vorbereitet", sagte der Kima-Forscher. „Er befindet sich nach meinen Informationen auf Drostett. Boota, ich möchte dich bitten, sie umgehend möglichst unauffällig abzusenden. Ich werde mit Yankipoora die Donna-Höhle aufsuchen.
Vielleicht entdecken wir dort weitere Spuren oder einen Hinweis auf den Verbleib meines Helfers."
Boota wollte protestieren, aber Genard blieb hartnäckig. Während seine Gefährtin zähneknirschend den Gleiter bestieg, machte er sich mit Yankipoora auf den Weg zur Donna-Höhle.
Der oder die Eindringlinge hatten sich nicht die Mühe gemacht, den Zugang wieder zu tarnen.
Die beiden drangen mit ihren Lampen in die Höhle ein, bis sie die Stelle erreichten, an der der Überfall erfolgt war.
Einziges Zeugnis des Geschehens war das Multigerät mit dem Alarmsender, den die Frau noch hatte auslösen können. Das Gerät lag zertrümmert zwischen den Steinen. Es war klar zu ersehen, daß es vorsätzlich zerstört worden war.
Von Ubonux zeigte sich keine Spur.
Sando Genard untersuchte die Stelle zu dem weitgehend mit Sand gefüllten Nebengang. Hier war deutlich zu sehen, daß die Steine, die der Abdeckung und Tarnung gedient hatten, weggeräumt worden waren. Auch ein Teil des Sandes war herausgeschaufelt worden. „Die Täter müssen sehr schnell gemerkt haben", überlegte der Kima-Forscher, „daß dies nicht die Kima-Grotte sein kann."
„Du solltest den Namen nicht so laut erwähnen", warnte die Frau. „Warum nicht?" meinte Genard leichthin. „Unsere Gegenspieler kennen ihn ja schon."
Andere Erkenntnisse konnten sie hier nicht gewinnen. Daher kehrten sie zur Hütte zurück.
Wenig später traf auch Boota Bugenete hier ein. Die Hyperdepesche nach Drostett zu Cyrfant war unterwegs. Über ihren Inhalt schwiegen sich die Linguiden aus, und Yankipoora fragte auch nicht nach. Sie konnte sich denken, daß Genard den Wissenschaftler-Kollegen über weitere Erkenntnisse aus der Kima-Grotte informieren wollte. Vielleicht hatte er auch eine Warnung wegen der unbekannten Gegner abgeschickt.
Boota bereitete eine Mahlzeit zu, die sie dann schweigend einnahmen. Noch während des Essens
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