1580 - Rätselhaftes Kima
wir im Zuge dieser Forschungen einen Weg finden, der den Zustand von ES zumindest besser erklärt, vielleicht sogar einen, der uns hilft, ES wieder zu normalisieren."
Perry Rhodan und Atlan hatten sich natürlich direkt nach der Rückkehr aus Andromeda über die wichtigsten Ereignisse in der Milchstraße informiert. Viel Zeit dafür war ihnen aber nicht geblieben, und Homer G. Adams, der mächtige Chef der Kosmischen Hanse, hatte ihnen aus Termingründen auch nicht sofort für ein persönliches Gespräch zur Verfügung gestanden.
Sie trafen sich daher erst nach Sato Ambushs Konferenz im Hauptquartier der Hanse. Im Mittelpunkt aller Fragen standen natürlich die Aktivitäten der Friedensstifter. „Auch nach dem Start der ATLANTIS", so berichtete der Hansechef nach der herzlichen Begrüßung, „blieben insbesondere die vierzehn neuen Aktivatorträger sehr aktiv. Sie nehmen ihren Auftrag, die Verhältnisse in der Milchstraße zu ordnen, sehr ernst. Das Führungstrio aus Aramus Shaenor, Balasar Imkord und Dorina Vaccer erteilte der Hanse Anfang Mai einen Auftrag im Wert von mehreren Billionen Galax. Ich habe den Wünschen der Linguiden entsprochen und den Auftrag bestätigt."
„Das war sehr leichtsinnig", meinte Atlan stirnrunzelnd. „Ihr wißt, daß ich von Anfang an den Linguiden nicht über den Weg getraut habe."
„Hör dir erst einmal die Geschichte an", bat Adams. „Meckern kannst du dann immer noch. Die erste Lieferung ging als Wirtschaftshilfe der Linguiden nach Fogha, dem dritten Planeten des Pfado-Systems. Es kam zu Schwierigkeiten, denn der dort agierende Friedensstifter Jubaar Ulpit stellte sich bei der Verteilung der Güter nicht besonders geschickt an. Ob er das absichtlich tat, will ich einmal dahingestellt sein lassen.
Jedenfalls kam es durch Neid und Mißgunst zu heftigen Konflikten zwischen verschiedenen Volksgruppen. Ein Bürgerkrieg zwischen Humanoiden und Kartanin drohte zu entflammen. Zum Glück traf die Friedensstifterin Dorina Vaccer noch rechtzeitig ein, um den Zwist zu schlichten. Aber die Sache hatte einen Haken."
„Ich kann mir schon denken, welchen", meinte Atlan. „Sie verlangte eine entsprechende Gegenleistung."
„Nicht ganz getroffen", entgegnete Adams. „Die Foghaner baten die Friedensstifterin regelrecht, daß die Linguiden fortan ihre Welt verwalteten. Pfado wurde so zum
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Sonnensystem im Linguidenreich. Jubaar Ulpit erhielt die Ernennung zum Gouverneur."
„Da haben wir den Salat!" platzte der Arkonide ziemlich ungehalten heraus. „Die Absicht der Linguiden war doch leicht zu erkennen. Streit anzetteln, um dann hilfreich einzugreifen und wieder ein Sonnensystem zu kassieren."
„Das Geschäft, das ich gemacht habe, kann sich sehen lassen", meinte Adams. „Das Geschäft interessiert nicht", erklärte Atlan. „Es geht allein um die politische Bedeutung.
Für meine Begriffe hast du verantwortungslos gehandelt. Die Kosmische Hanse trägt eine große politische Verantwortung, und die hast du mit Füßen getreten."
„Das sehe ich anders." Adams schielte hilfesuchend zu Rhodan, aber der winkte ab. „Was geschehen ist, können wir ohnehin nicht ändern", meinte er. „Mir gefällt die Geschichte auch nicht, aber sie ist natürlich Wasser auf Atlans Mühlen."
„Ist es auch." Der Arkonide zeigte seine Verärgerung deutlich. „Ich war stets mißtrauisch, wenn es um die Linguiden oder speziell um die Friedensstifter ging. Ich sehe mich in meiner Vorsicht bestätigt.
Die Erklärungen der Friedensstifter kurz vor unserer Abreise nach Andromeda waren eigentlich schon beweiskräftig genug. Für mich ist völlig klar, was sie wollen. Sie besitzen die Unsterblichkeit.
Damit streben sie die Macht über die ganze Milchstraße an. Sie besitzen zwei Alibis: erstens den Auftrag von ES, in dessen Sinn sie angeblich handeln, und zweitens ihre freiwillig übernommene Aufgabe, überall Konflikte zu beseitigen und Frieden zu stiften. Das hört sich alles sehr gut an, aber es ist nur Tarnung."
„Ich habe von Kontakten der Linguiden zu den Springern und den Überschweren gehört." Perry Rhodan wollte etwas von Atlans Thema ablenken. „Was hat sich da getan, Homer?"
„Die Kontakte bestehen. Ich bin bemüht, die Hintergründe zu erforschen. Ich habe alle Agenten mobilisiert, die mir zur Verfügung stehen. Noch haben wir kein klares Bild. Anselm Mansdorfs Spitzenleute, Yankipoora und Zornatur, befinden sich seit Wochen auf Lingora. Dort ist der Ursprung aller Aktivitäten
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