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1581 - Ekel

1581 - Ekel

Titel: 1581 - Ekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in ihr normales Leben zurückzukehren.«
    Irgendwie fiel mir ein Stein vom Herzen. Ihre Antwort ließ darauf schließen, dass sich die fünf Frauen hier in der Nähe aufhielten. Ich dachte an den Anbau, von dem Lisa Long gesprochen hatte, und fragte: »Wo sind sie?«
    »Hier.«
    »Dann wollen wir sie sehen.«
    Die Augen der Frau wurden lauernd. Und ich glaubte, tief im Hintergrund der Pupillen etwas Böses schimmern zu sehen, in das sich allerdings auch ein gewisser Triumph mischte, den sie empfand. Sie fühlte sich in diesem Refugium sicher. Sie war hier die Chefin, und wir konnten davon ausgehen, dass sie ihre Schlangen beherrschte.
    »Sie trauen sich tatsächlich?«
    »Sonst wären wir nicht hier«, erwiderte Suko.
    Eva kümmerte sich nicht um ihn. Ich war für sie der Gegner, und sie starrte mich an. »Ich spüre es, dass du etwas Besonderes bist. Du trägst eine Waffe, die mir gefährlich werden könnte, aber denke immer daran, dass das Urböse unter den Menschen noch keinen Gegner gehabt hat, der ihm auch nur ebenbürtig wäre. Man sollte nicht so arrogant sein und behaupten, stärker zu sein. Aber ihr seid freiwillig gekommen, und deshalb will ich euch den Gefallen gern tun. Ihr sollt das zu Gesicht bekommen, von dem man euch bestimmt schon berichtet hat.«
    Da lag sie richtig. Wir bestätigten ihre Annahme trotzdem nicht und gaben uns gelassen.
    Nach einem letzten Blick auf uns beide drehte sich Eva um. Sie ging vor uns her, und wieder konnten wir sehen, wie durchsichtig ihr Nichts von einem Kleid war.
    Die Spannung hielt uns beide im Griff. Was wir bisher erfahren hatten, war ungeheuerlich, aber es war bisher nur Theorie.
    Bestimmt war die Praxis schlimmer, als wir es uns vorstellten. Schon immer hatten Menschen versucht, sich im Zeichen der Schlange zu treffen. Ich wusste von einem alten Geheimbund, der sich mit der Magie des Schlangenkultes beschäftigt hatte. Darüber war sogar ein Buch geschrieben worden. Le Serpent Rouge, eine geheime Offenbarung, die auch mit den Templern in Verbindung gebracht worden war.
    Ich hätte gern mehr darüber gewusst, aber leider war es verschollen.
    Meine Gedanken kehrten zurück in die Gegenwart, als die Frau vor einer grauen Tür stoppte.
    Auch von ihr hatten wir bereits aus dem Munde unseres Schützlings gehört. Sie bestand aus Metall und bildete den Zugang zum Anbau. Sie war auch verschlossen, und Eva musste zunächst einen Riegel zur Seite schieben.
    Danach zog sie die Tür auf. Uns schlug eine noch stickigere Wärme entgegen.
    Eva trat zur Seite. Auf ihrem Gesicht lag jetzt ein kantiges Lächeln. Sie wusste genau, was sie tat, und sie würde sich durch nichts davon abbringen lassen.
    »Gehen Sie vor«, sagte Suko.
    »Gern.« Mit einem langen Schritt betrat sie den Anbau. Wir folgten ihr, und dann weiteten sich unsere Augen vor Staunen.
    Das hier war eine Welt für sich. Wir hatten den Eindruck, in einem gewaltigen Terrarium zu stehen. Gelbliche Fliesen bedeckten den Boden und verteilten sich auch auf den Wänden.
    Schlangen?
    Ja, die gab es auch. Aber sie krochen nicht über die Fliesen, sie hingen an hohen 1 Iolzgestellen, die an künstliche Bäume erinnerten. Im Hintergrund sah ich Käfige, die sich wie Regale vor der Wand aufbauten.
    Sie enthielten die Nahrung der Schlangen. Mäuse huschten durch ihr Gefängnis, wohl auch Ratten, und in anderen Käfigen hockten Kaninchen.
    Das alles konnte man noch als normal bezeichnen. Aber es gab einen Mittelpunkt, der nicht normal war. Der runde Pool war nicht zu übersehen. Ebenso wenig wie die fünf Frauen, die ihn sternförmig umgaben.
    Sie lagen auf Liegen, trugen ihre normale Straßenkleidung und hielten die Augen geschlossen.
    Ich hoffte, dass Eva uns die Wahrheit gesagt hatte. Wahrscheinlich warteten sie darauf, dass ihr endgültiges Schicksal sie ereilen würde.
    Doch auch sie waren mehr oder weniger Randfiguren. Es gab einen weiteren Mittelpunkt, und der war einfach widerlich.
    Ich konnte verstehen, dass Menschen von einem starken Ekelgefühl erfasst wurden, wenn sie das sahen.
    Es ging um den Inhalt des Pools. In ihm befand sich kein Wasser. Er war angefüllt mit unzähligen Schlangen, die ein einziges Knäuel bildeten, einen in sich verknoteten Wirrwarr. Schuppenhaut glänzte überall, und in diesem Glanz sahen wir etwas, das wie ein Bild über allem schwebte.
    Es war die Fratze des Teufels.
    Für einen Moment stockte mir der Atem. Mein Herz schlug schneller.
    Die Hölle und die Schlange, hier erhielt ich den

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