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1582 - Das Kimalog

Titel: 1582 - Das Kimalog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glattrasierte Haut war von der Sonne gerötet, der- vollippige Mund war zu einem ernsten Strich geformt.
    Jetzt drehte er sich langsam um und nickte lächelnd, eine wohlwollende Geste. Sein ausdrucksstarkes Gesicht signalisierte: Es ist soweit. Dann stülpte er sich mit beiden Händen wie als feierliches Zeremoniell die Kapuze über den Kopf und setzte sich schweigend in Bewegung. Aufrecht. Mit stolz erhobenem Haupt.
    Den Blick geradeaus gerichtet.
    Die Kamera machte einen langsamen Schwenk und zeigte die Szene, die in Balasar Imkords Rücken lag.
    Einige Linguiden in Großaufnahme füllten das Bild. Sie waren wie Balasar Imkord in Kutten gekleidet. Sie setzten sich wie auf Kommando in Bewegung und folgten dem Friedensstifter. Die Kamera fuhr zurück und deckte auf, daß hinter dieser Gruppe noch mehr Linguiden waren, die sich in Marsch gesetzt hatten. Dutzende. Hunderte.
    Die Kamera wich noch weiter zurück und erfaßte weitere Reihen von Pilgern. Und während die Kamera immer weiter zurücksetzte und gleichzeitig schwenkte, wurde offenbar, daß nicht bloß ein paar hundert Linguiden diesem Pilgerzug angehörten - es waren Tausende und aber Tausende, die ein unüberschaubares Heer bis fast zum Horizont bildeten.
    Sie alle folgten Balasar Imkord auf seinem Weg.
    Was für ein Aufmarsch!
    Die Szene wechselte. Eine fliegende Kamera fing den forsch ausschreitenden Friedensstifter an der Spitze des Pilgerzuges ein, hob vom Boden ab und glitt dann in gemächlichem Flug bis zum Ende der sich vorwärts bewegenden Linguidenschlange. Die Szene wurde ungeschnitten gesendet und dauerte weit über eine Viertelstunde.
    Danach wurde wieder Balasar Imkord in Großaufnahme gezeigt. Das Gesicht eines Auserwählten. Entschlossen. Feierlich. Die Inkarnation von Würde, Wissen und Macht und Güte und Verständnis.
    Gelegentlich wurden Impressionen aus den Reihen der Pilger zwischengeschnitten, aber danach wurde jedesmal zu dem Friedensstifter an der Spitze übergeblendet. Und dann folgten wieder Aufnahmen der fliegenden Kameras, die die staubverhangene Luft durchteilten.
    Diese Einstellungen wiederholten sich in ermüdender Regelmäßigkeit. Stunde um Stunde.
    Endlich kam etwas Abwechslung in die Sache. Balasar Imkord erreichte nach einem halben Tag die bewaldeten Ausläufer eines Gebirges. Die Kameras fingen das mächtige Massiv vor der tiefliegenden Sonne Anira in einer Totale ein. Nach dieser schier endlos dauernden Einstellung wurde langsam auf die Pilgerschlange gezoomt, die sich durch das unebene Gelände wand und zwischen den Bäumen des Waldes verschwand.
    Noch vor Sonnenuntergang erreichte Balasar Imkord eine senkrechte Felswand. Vor dieser hielt er an, drehte sich zu den Pilgern um und gebot ihnen mit einer Handbewegung Halt. Dann wandte er sich zur Seite, wo eine Quelle entsprang. Deren Wasser nährten einen kleinen Bach, der sich zwischen den Felsen dahinschlängelte.
    Der Friedensstifter kniete vor der Quelle nieder und trank aus seiner hohlen Hand. Er benetzte sich das stoppelhaarige Gesicht und schöpfte sich einige Handvoll des Wassers über den Schädel. Danach trank er wieder ein paar Schluck, trocknete sich das Gesicht mit der Kapuze und setzte seinen Weg fort.
    Die Kameras fingen in der Folge die Pilger ein, wie sie sich in endloser Schlange entlang, dem Bach an dessen Wasser labten, um danach dem Friedensstifter auf seinem Gang zu folgen. Dieser Ablauf wurde in unzähligen Einstellungen, aus allen möglichen Perspektiven gezeigt.
    Die Nacht wurde von unzähligen Lichtern erhellt; Spots, die entlang einem Pfad aufgestellt waren, der sich bis zum Gipfel des Zweieinhalbtausenders hinaufwand. Die Scheinwerfer schalteten sich ein, wenn Balasar Imkord in den Bereich ihrer Sensoren trat, und markierten so den zurückgelegten Weg.
    Der Friedensstifter ließ die Baumgrenze in tausendfünfhundert Meter hinter sich. Nur noch vereinzelte Pflanzen reckten sich zwischen nacktem Fels; die fliegenden Kameras fingen sie ein, tasteten sie von allen Seiten ab und zoomten dann auf die vorbeiziehenden Pilger.
    In weiteren Totalen wurde immer wieder das endlose Lichterband gezeigt, das Balasar Imkords Aufstieg bis zum Gipfel des Berges markierte.
    Endlich hatte der Friedensstifter den Gipfel erreicht. Hier gab es keine Spots, nicht einmal Positionslichter.
    Balasar Imkord war als schemenhafter Schatten vor dem schwach flimmernden Sternenhimmel zu sehen. Er ließ sich vor einer Mulde nieder und versank offenbar in Meditation.
    In der Folge

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