Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1582 - Das Kimalog

Titel: 1582 - Das Kimalog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Terrorist!"
    Die Gruppe stob entsetzt auseinander. Die Nachricht mußte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet haben, denn auf einmal liefen alle Linguiden auf dem Platz panikartig in verschiedene Richtungen davon. „Das ist nicht auf dein schönes Gesicht zurückzuführen", erklärte Taika Mongue und spannte sich an. „Sieh!
    Da kommt der Grund für die Aufregung."
    Roi Danton hatte den Aufmarsch der Überschwerentrupps selbst schon bemerkt. Sie waren wie aus dem Nichts aufgetaucht und versperrten alle acht Straßenzüge, die sternförmig auf den Platz führten. Ihre Gestalten flimmerten unter den Individualschutzschirmen. Sie waren mit Paralysatoren und Elektroknüppeln bewaffnet. „Wir sollten etwas unternehmen, um mit den Überschweren nicht konfrontiert zu werden", schlug Gensech Timol vor.
    Roi Danton winkte ab. „Warten wir ab", sagte er. „Ich möchte den Überschweren keinen Vorwand geben, gegen uns vorzugehen."
    „Wir könnten uns auf Cebu Jandavari berufen", meinte Monparle naiv. „Uns steht besondere Behandlung zu."
    „Die Sonderbehandlung, die Paylaczer uns zukommen lassen möchte, solltest du lieber nicht beanspruchen, Monparle", sagte Roi. „Besser, wir versuchen, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Vielleicht rutschen wir durch."
    Er konzentrierte sich wieder auf das Geschehen.
    Jene Linguiden, die gegen die massive Phalanx der Überschweren gerannt waren oder von der nachfolgenden Menge gegen sie gedrückt wurden, prallten mit zuckenden Körpern zurück oder brachen bewußtlos zusammen.
    Doch die Panik, die sich in den ersten Schrecksekunden angekündigt hatte, blieb aus. Die Linguiden beruhigten sich von alleine wieder. Sie wichen rückwärts gehend auf den Platz zurück und redeten dabei den Überschweren zu. Doch diese ließen sich auf keine Diskussionen ein. Sie marschierten stumm und mit robotischem Gleichschritt voran, drängten die Linguiden in der Mitte des Parks zusammen, bis sie dicht an dicht standen.
    Im Luftraum über dem Platz tauchten lautlos drei Transportplattformen auf und schwebten auf ihren Antigravs zu Boden. Die Linguiden wurden schubweise auf diese gedrängt, wobei die Überschweren zumeist mit ihren Knüppeln nachhalfen. Es bereitete ihnen sichtliches Vergnügen, die wehrlosen Linguiden zu drangsalieren.
    Nachdem die erste Plattform mit rund zweihundert Linguiden besetzt war, hob sie ab und flog in nördliche Richtung, dort, wo die Internierungslager lagen, davon. „Macht Platz!" polterte plötzlich einer der Überschweren und bahnte sich mit seinem Knüppel eine Gasse durch die Linguiden bis zu Roi Danton und seinen Begleitern. Er deutete mit seinem klobigen Zeigefinger auf einen nach dem anderen. „Du, du, du und du. Mitkommen!"
    Der Überschwere trat zur Seite und bedeutete ihnen mit seinem Knüppel, aus der Menge ins Freie zu treten. „Macht keine Dummheiten!" raunte Roi seinen Begleitern zu. „Warten wir erst einmal ab, wie weit sie zu gehen wagen."
    Der Überschwere, der sie von den Linguiden abgesondert hatte, teilte ihnen zehn Mann als Eskorte zu und befahl diesen, sie anzuführen. „Ist dir bewußt, daß wir Vertraute von Cebu Jandavari sind?" machte Roi Danton den Überschweren aufmerksam. „Wie heißt du?"
    „Klar", sagte dieser hämisch grinsend. „Ich bin Kornacz. Du kannst dich jederzeit auf mich berufen. Ich lasse euch nur vor dem Mob in Sicherheit bringen. Die Linguiden könnten euch sonst als feindliche Agenten lynchen. Dasselbe haben wir auch schon mit Kameraden von euch gemacht."
    „Danke, aber ich meine, daß wir jetzt allein zurechtkommen", versuchte es Roi.
    Aber der Überschwere winkte kategorisch ab. „Ich bestehe darauf, euch zu helfen.
    Das ist meine Pflicht und mir außerdem ein besonderes Vergnügen."
    Er teilte einem anderen das Kommando über den Abtransport der Linguiden zu und führte die Wachmannschaft an. Roi und seine Leute wurden in eine Seitenstraße gebracht, wo ein geräumiger Einsatzgleiter der Überschweren stand. „Einsteigen! Wir fliegen euch zu euren Kameraden und dann zu eurem Schiff. Nur so können wir sicher sein, daß euch unterwegs nichts zustößt."
    Der Gleiter landete vor einem von Überschweren bewachten Gebäudekomplex am Rande der Stadt. Roi Danton und seine Begleiter wurden ins Kellergeschoß geführt und in ein großes Gewölbe gebracht. Dort waren bereits vierzehn Mann aus der Mannschaft der MONTEGO BAY untergebracht. Blutüberströmt und auch sonst übel zugerichtet. „Das haben die Linguiden mit ihnen

Weitere Kostenlose Bücher