1584 - Agent an drei Fronten
abweicht, ja."
„Wir müssen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Friedensstifter vorgehen. Gewalt und Intrigen scheiden natürlich aus. Aber es gibt ja andere Möglichkeiten."
„Den Galaktischen Gerichtshof", pflichtete ihm der Arkonide bei. „Arkoniden und Terraner könnten unabhängig voneinander Klagen erheben, die auf den bisherigen Gerüchten aufbauen."
„Hast du meine Gedanken gelesen?" Der Terraner lächelte ein wenig. „Ich bin dafür, daß wir den Galaktischen Gerichtshof dazu drängen, die An- und Abwerbemethoden der linguidischen Friedensstifter zu untersuchen. Ich bin mir sicher, daß sie sich gesetzwidriger Methoden bedient haben.
Ganz speziell geht es mir um die Geschichte des Fogha-Systems. Wenn da alles mit rechten Mitteln zugegangen sein sollte, dann will ich sofort Cheborparczete Faynybret heißen."
„Auch die Erkenntnisse, die wir auf den geheimen Wegen von deinem Sohn erhalten haben, können wir einsetzen, ohne ihn in seiner Mission zu gefährden. Ich denke zum Beispiel an den umgekommenen Kima-Forscher Sando Genard oder an die Übergriffe der Überschweren im Auftrag der Friedensstifterin Cebu Jandavari. Gut, wir haben keine wirklichen Beweise, aber die Beweisführung muß ja nicht sofort erfolgen."
„So etwa habe ich mir das auch gedacht." Perry Rhodan war mit den Ausführungen Atlans sehr zufrieden. „Wir müssen die Friedensstifter anklagen. Machtmißbrauch und Anstiftung zum Aufruhr. Die bisher vorliegenden Indizien reichen für eine erste Klage allemal aus. Wir teilen die Punkte der Anklage in drei Gruppen auf, von denen Terra und Arkon jeweils zwei einbringen. Das ist unverdächtig, und das muß es sein. Aramus Shaenor und Balasar Imkord werden nämlich sofort versuchen, den Spieß umzudrehen. Terraner und Arkoniden sollten daher nicht zwei identische Positionen in den Anklagepunkten vertreten."
Auch damit war Atlan einverstanden.
Die Einzelheiten würden die Experten aus dem Kreis der offiziellen Delegationsmitglieder ausarbeiten.
Die Strategie war damit zwischen den beiden Freunden abgestimmt. Hinhalten hieß die oberste Devise, und sie galt in bezug auf Paunaros Wunsch ebenso wie für das Verhalten gegenüber den Linguiden und den abtrünnigen Völkern. Der tiefere Grund war darin zu sehen, das Galaktikum zusammenzuhalten und vor dem Zerfall zu bewahren. Daß die Friedensstifter den Zerfall auf ihre Fahnen geschrieben hatten, bezweifelte keiner der beiden Freunde.
An den nächsten beiden Tagen reichten Terraner und Arkoniden unabhängig voneinander ihre Klagen beim Galaktischen Gerichtshof ein. Da die Anrufe völlig offen durchgeführt wurden, waren alle wichtigen Stationen der Medien fast gleichzeitig darüber informiert.
Die Eingaben ließen die Wellen höher schlagen, wenngleich niemand eine Aussage über die zu erwartenden Folgen wagte.
Perry Rhodan und Atlan waren mit dem zunächst Erreichten zufrieden. Auch die Verhandlungen mit den Nakken zogen sich in die Länge, selbst als Terra inzwischen seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert und die CATALINA MORANI ins Gespräch gebracht hatte.
Am Abend des
18.
August trafen die beiden Freunde noch einmal zusammen. Atlan hatte um die Unterredung gebeten. „Wir haben uns etwas Luft verschafft", stellte der Arkonide zufrieden fest. „Sicher werden die Friedensstifter noch reagieren, aber erst einmal haben wir sie gehörig in Mißkredit gebracht."
„Auch die Nakken zeigen sich gesprächsbereit", konnte Rhodan dem Freund mitteilen, „wenngleich noch kein konkretes Verhandlungsergebnis vorliegt."
„Das heißt", meinte Atlan, „ich könnte dich hier allein lassen."
„War das eine Frage oder eine Mitteilung?" Perry Rhodans Blick verfinsterte sich deutlich. „Beides. Such dir etwas aus. Natürlich verlasse ich das Humanidrom nicht ohne Grund. Ich habe eine Geheimnachricht aus dem Tramor-System in M13 erhalten.
Einer, der dir nicht ganz unbekannt sein müßte, ist dort im Auftrag des Imperialen Territorialschutz-Kommandos auf dem Planeten Ascullo für Arkon tätig. Ich spreche von Yart Fulgen."
„Was ist an der Nachricht so interessant", staunte der Terraner, „daß sie dich von hier weglockt?"
„Dort sind sich Arkoniden und Aras ganz gewaltig in die Wolle geraten. Ein großer Anschlag steht unmittelbar bevor.
Ich muß hin, denn ich ahne irgendwie, daß an der Sache mehr dran ist als ein lokaler Bürgerkrieg."
„Du siehst eine Verbindung zum hiesigen Geschehen?,"
„Ich
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