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1584 - Seelenlos

1584 - Seelenlos

Titel: 1584 - Seelenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als hätte sie ihr etwas Schlimmes mitgeteilt. »Wie kannst du nur so etwas sagen?«
    »Du musst mir glauben. Ich habe bereits eine Menge Erfahrungen sammeln können. Mich hat es nur nicht so stark erwischt wie dich. Aber glaube mir, dass ich eventuell über die Quelle informiert bin.«
    »Du?«, staunte Julia.
    »Ja.«
    »Und was willst du unternehmen?«
    Janes Antwort bestand zunächst aus einem Lächeln. Dann sagte sie: »Ich habe bereits etwas unternommen. Ein Freund von mir wird bald hier eintreffen und uns unterstützen. Ich weiß nicht genau, wann seine Maschine landet, aber lange kann es nicht mehr dauern.«
    Es war eine Antwort gewesen, die in Julia offensichtlich Hoffnung erweckte. Sie öffnete die Augen weit. Dann versuchte sie, etwas zu sagen, doch es blieb nur bei einem Stottern.
    Jane legte ihr eine Hand auf die Schultern. »Schon gut, wichtig ist nur, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben.«
    »Das ist mir auch egal. Ich spüre und fühle nichts mehr. Ich bin leer, eben seelenlos. Wenn du mir eine Waffe gibst und sagst, geh hin und erschieße den oder die, dann würde ich es tun. Ich kenne kein Mitleid mehr.«
    »Ich werde schon darauf achten, dass dies nicht eintritt. Ich denke nur, dass wir hier nicht mehr länger bleiben sollten. Es ist am besten, wenn du mit mir auf mein Zimmer kommst.«
    »Und dann?«
    »Werden wir warten.«
    »Auf wen?«
    »Er heißt John Sinclair.«
    »Aha. Und was ist, wenn dieser Serbe hier erscheint?«
    »Dann werden wir uns etwas einfallen lassen.«
    Julia Marin nickte, bevor sie sich erhob. Diesmal stand ihr Mund nicht offen, und auch die Augen hielt sie fast geschlossen. Kein Fremder sollte sehen, was mit ihr geschehen war.
    Ihr Zimmer lag auf derselben Etage wie das der Detektivin. Es lagen nur einige Türen dazwischen.
    Jane war es gewohnt, vorsichtig zu handeln. Bevor sie die Tür zu ihrem Zimmer auf drückte, zog sie ihre Waffe. Deren Mündung schaute zuerst in einen Raum, der menschenleer war.
    Jane nickte ihrer neuen Begleiterin zu. »Du kannst reinkommen. Es gibt keine Überraschungen.«
    Julia Marin schob sich nach Jane über die Schwelle. Sie schloss auch die Tür, und Jane schaute zu, wie sie über ihre Stirn strich, die plötzlich schweißnass geworden war.
    »Hast du ein Problem?«
    »Ja.«
    »Und welches?«
    »Da ist etwas in mir.«
    Jane lächelte. »Das weiß ich doch.«
    »Aber das meine ich nicht. Etwas anderes hat sich in mir eingenistet. Eine richtige Kraft oder Macht, die ich nicht in den Griff bekommen kann. Sie hat mich erreicht. Sie - sie ist hier.« Julia deutete mit dem Zeigefinger auf ihren Kopf.
    »Und was will sie von dir?«
    »Sie befiehlt mir, dass ich dich töten soll…«
    ***
    Ich hatte es geschafft. Zwei ruhige und pünktliche Flüge lagen hinter mir. Als der Jet auf der Landebahn des Flughafens St. Louis ausrollte, empfing mich ein blauer Himmel mit einer wunderbar anzusehenden Sonne, die ihre Septemberwärme über das Land schickte.
    Der Flughafen Basel liegt in Frankreich. Er ist für die Elsässer ebenso wichtig wie für die Schweizer und die Deutschen. Die wenigen Kilometer bis nach Basel wollte ich in einem Taxi zurücklegen.
    Ich dachte daran, Jane Collins anzurufen, ließ es dann aber bleiben und suchte nach der Kontrolle erst nach einem Taxi. Meine Waffe hatte mir der Pilot zurückgegeben und mich dabei fragend angeschaut, ohne allerdings etwas zu sagen.
    »Sie dient nur meiner Sicherheit«, sagte ich trotzdem. »Ich habe keinerlei Bedürfnis, hier herumzuballern.«
    »Schon gut, schon gut.«
    Ein Taxi hatte ich schnell gefunden. Der Fahrer war ein Deutscher, der in Frankreich wohnte und ein Baseler Taxi fuhr.
    »Europa wächst zusammen«, meinte er.
    »Da sagen Sie was.«
    »Und Sie kommen von der Insel, wie man hört.«
    »Stimmt.«
    Der junge Mann lächelte. »Da haben Sie ja nicht so viel mit Europa zu tun, denke ich.«
    »Es wird schon noch kommen.«
    »Richtig.« Er lachte. »Man soll den Optimismus nie verlieren. Dann wird bestimmt auch der Linksverkehr bei Ihnen aufhören.«
    Ich war davon nicht überzeugt. »Da müssen schon Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen.«
    »Gut gesagt.«
    Wir hatten Frankreich schon verlassen und rollten in die Randzone der Stadt am Rhein. Die Industrieanlagen im Norden waren nicht zu übersehen. Je weiter wir uns der City näherten, umso dichter wurde der Verkehr.
    Ich beschäftigte mich gedanklich mit dem, was ich von Jane Collins am Telefon gehört hatte. Da war von einer Brücke die

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