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1584 - Seelenlos

1584 - Seelenlos

Titel: 1584 - Seelenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie war weiterhin nervös und empfand die nächtliche Stille als beängstigend.
    Doch sie war plötzlich nicht mehr vorhanden, denn sie wurde durch das Echo von Schritten unterbrochen. Julia hörte sie auf dem Flur, wo der Fußboden aus Holzbohlen bestand.
    Die Echos näherten sich. Julia saß wie gebannt auf ihrem Stuhl und machte dabei den Eindruck, als wollte sie jeden Moment aufspringen, um sich zu verstecken.
    Die Echos verstummten.
    Julia hielt den Atem an. Wenn sie nicht alles täuschte, hatte sie die Schrittgeräusche direkt vor ihrer Tür zum letzten Mal gehört. Jetzt war es still.
    Sie, wartete.
    Zeit verstrich. Die Sekunden dehnten sich. Sie sagte sich, dass alles normal war, zugleich meldete sich ihr Unterbewusstsein und sagte ihr, dass es nicht stimmte.
    Was war wirklich geschehen?
    Die Antwort erhielt sie gleich darauf, denn von außen her klopfte jemand gegen ihre Tür.
    Es war ihr nicht möglich, durch das Holz zu schauen, und doch wusste sie, wer da geklopft hatte.
    Es konnte nur der Fremde sein, den sie in der Gasse gesehen hatte. Er wollte jetzt zu ihr.
    Julia stand auf. Sie wunderte sich selbst darüber, dass sie den kurzen Weg zur Tür einschlug und sich zudem vorgenommen hatte, sie zu öffnen. Es war nicht normal, aber sie konnte nicht anders. Es war wie ein Zwang, der sie auch dann nicht aus den Klauen ließ, als sie den innen steckenden Schlüssel herumdrehte.
    Julia öffnete.
    Der Mann von der Straße stand vor ihr. Eine düstere Erscheinung in einer dunklen Lederjacke und mit Augen, in denen keine Pupillen mehr zu sehen waren, nur die gelbe Farbe.
    Julia sagte kein Wort. Sie zog nur die Tür so weit auf, dass ihr Besucher eintreten konnte…
    ***
    Jane Collins war unzufrieden mit sich selbst. Es ging nicht um den Anruf nach London, nein, sie wusste, dass sie etwas vergessen hatte, was nichts mit dem Anruf direkt zu tun hatte, sondern einzig und allein mit ihr persönlich.
    Sie wollte wissen, was es war, und sie war ein Mensch, der methodisch vorging. In ihrem Fall hieß es, dass sie die letzten Stunden noch mal Revue passieren ließ.
    Es ging um Alex Nicolic!
    Okay, sie hatte zuvor nicht gewusst, wie er aussah. Auf der Brücke hatte sie auch nicht lange in sein Gesicht schauen können, da es zudem durch das Licht in Augen und Mund verfremdet gewesen war.
    Und doch war es ihr nicht so fremd vorgekommen. Genau darüber dachte sie nach. Der Mann war ihr bekannt. Sie hatte ihn schon zuvor gesehen. Und das lag noch nicht lange zurück.
    Die Detektivin saß auf dem Bett und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Wo ist das nur gewesen, verflixt!«, flüsterte sie vor sich hin. »Daran muss ich mich doch erinnern. Ich leide doch nicht an Gedächtnisschwund.«
    Sie kam nicht darauf und ärgerte sich entsprechend. Sie konnte ihn nur hier in der Stadt gesehen haben und zudem nur kurz. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Plötzlich zuckte sie zusammen. Sie erschrak fast, weil sie die Lösung hatte. Zudem erbleichte sie, denn diesen Menschen hatte sie tatsächlich hier im Hotel gesehen. Er hatte an der Rezeption gestanden. Sie war an ihm vorbeigegangen, und so hatte sie nur sein Profil erkennen können.
    Jane war sich sicher.
    Dieser Mann wohnte bei ihr im Hotel und…
    Etwas störte ihren Gedankengang. Die Stille auf dem Flur vor ihrer Tür wurde gestört. Jemand kam, und seine Schrittechos waren nicht zu überhören.
    Tagsüber hätte Jane Collins nichts darum gegeben. Um diese Zeit aber sah es anders aus. Da sah sie alles, was aus dem Rahmen fiel, mit anderen Augen an.
    War das vielleicht Nicolic? War er gekommen, um sie aufzusuchen, weil auch er sie möglicherweise hier im Hotel gesehen hatte?
    Das konnte sein. Aber warum hatte er sich dann nicht früher gemeldet? Oder war sie ihm unbekannt gewesen?
    Die Schrittgeräusche erreichten ihre Tür. Verstummten sie?
    Nein, sie klangen weiter auf, und die Detektivin fühlte sich irgendwie erleichtert.
    Sie lauschte und stellte fest, dass der Ankömmling weiterging und erst später anhielt. Da hatte sie die Schrittgeräusche nur noch ganz schwach gehört. Bestimmt hatte er sein Zimmer erreicht und würde sich zur Ruhe legen.
    Jane schüttelte über ihr Verhalten den Kopf. Was sie gehört hatte, war sicherlich harmlos, nur durch ihren aufgewühlten Zustand sah sie die Vorgänge mit anderen Augen.
    Tief atmete sie durch. Ihre Gedanken kehrten wieder zu John Sinclair zurück. Sie überlegte, ob sie ihn noch mal anrufen sollte, entschied sich jedoch

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