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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Nähe des kleinen Ortes Rynica führte.
    Wir hofften, dort weiterzukommen. Vielleicht wussten die Menschen etwas, was sie den Polizisten nicht gesagt hatten.
    Es war auch ein großer Vorteil, dass Harry Stahl etwas polnisch sprach. Nicht perfekt, doch es reichte aus, um sich verständlich machen zu können. Das jedenfalls hatte er mir gesagt, und ich nahm es ihm auch ab.
    Immer dann, wenn sich der dichte Wald zurückgezogen hatte, wurde es heller. Zwar war die Sonne nicht zu sehen, aber sie wärmte trotz der Wolken am Himmel.
    »Ich werde gleich mal anhalten«, sagte Harry.
    »Tu das. Und warum?«
    »Ich muss mal für Königstiger.«
    »Dann mach für mich mit.«
    Er wartete noch ab, bis wir wieder den Wald erreicht hatten, und hielt dann an.
    »Dann tigere mal los«, sagte ich.
    »Das werde ich auch.«
    Nachdem mein Freund ausgestiegen war, wollte ich auch nicht mehr im Wagen bleiben. So stieg ich ebenfalls aus, um mir die Beine zu vertreten.
    Mich umgab eine wunderbare Luft. Sie war klar, wenn auch etwas feucht, aber hier roch es nicht mehr nach Großstadt, und das tat der Lunge gut.
    Harry tauchte im Unterholz unter, und mit ihm verschwanden auch die letzten Geräusche. Jetzt umgab mich nur noch die Stille, die ich schon genoss, worüber ich mich aber wenig später wunderte, denn hier sang kein Vogel, wie es eigentlich hätte sein müssen. Es blieb alles so ungewöhnlich ruhig, was mir schon seltsam vorkam.
    Harry kehrte zurück. Er wirkte erleichtert, was ich an seinem Gesicht ablas.
    Mein Aussehen gefiel ihm wohl nicht, denn er schüttelte den Kopf und fragte: »Hast du was?«
    »Im Prinzip nicht.«
    »Und sonst?«
    Ich hob die Schultern.
    »Du kannst mich auslachen, Harry, aber mir gefällt die Stille nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Sie kommt mir unnatürlich vor. Als gäbe es hier etwas, vor dem alle Lebewesen fliehen. Wie zum Beispiel Vögel. Von ihnen ist absolut nichts zu hören.«
    Harry räusperte sich. Dann lauschte er und gab mir wenig später recht.
    »Ja, jetzt fällt es mir auch auf.«
    »Das ist nicht normal«, murmelte ich. »Hier scheint etwas im Busch zu sein, was wir nicht überblicken können. Wir sollten beim Fahren noch mehr die Augen offen halten.«
    »Du denkst an das Monster?«
    »Immer. Seinetwegen sind wir schließlich hier.«
    »Klar.« Er ging auf den BMW zu.
    »Lass uns trotzdem fahren.« Dagegen hatte ich nichts.
    Auf halbem Wege stoppten wir, denn in der Ferne erklang ein Heulen, das uns beiden einen kalten Schauer über den Rücken trieb…
    ***
    Katja und Roman starrten sich an. Ihre Blicke verkrallten sich ineinander.
    Der Mann und die Frau bewegten sich auch nicht. Zu hart hatte sie der Schock getroffen.
    Katja hob schließlich ihren rechten Arm an. Es sah so aus, als wollte sie die Hand vor ihren Mund pressen. So weit kam es nicht. Denn etwas musste einfach raus.
    »Das war sie, Roman! Das war die Bestie!«
    »Wer sollte es sonst gewesen sein?« Roman überlegte und nickte schließlich.
    »Wahrscheinlich hast du recht«, gab er zu.
    »Und was machen wir jetzt?«, flüsterte Katja.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er und blickte auf den Baum, der auf die Straße gestürzt war. »Darüber kommen wir nicht hinweg.«
    »Dann müssten wir wieder zurück, wenn wir fahren wollen.«
    »Sieht so aus, Katja.«
    Katja Donkow atmete schwer. Es war von ihrem Gesicht abzulesen, was sie dachte. Sie hatte Angst davor, wieder zurück nach Rynica zu fahren, wo sie diesem Dolny wieder begegnen würde.
    »Auf so was hat er nur gewartet«, flüsterte sie.
    »Wen meinst du?«
    »Dolny, wen sonst?«
    Roman wollte lachen, doch es blieb ihm in der Kehle stecken. »Das ist doch nicht dein Ernst!«
    »Doch, ist es.«
    Roman Donkow war durcheinander. Das sah man auch seinen Bewegungen an.
    Er deutete auf den umgestürzten Baum. Dabei zuckte sein Arm ständig hin und her.
    »Das ist unmöglich, Katja. Wie soll ein Typ wie dieser Dolny es schaffen, einen Baum über die Straße zu kippen?«
    »Das weiß ich auch nicht. Vielleicht ist er es auch nicht selbst gewesen, sondern hat einen Helfer gehabt.«
    »Und wer soll das gewesen sein?«
    Leise sagte sie: »Das Monster, die Bestie.«
    Roman Donkow sagte nichts. Die Überraschung hatte ihn stumm werden lassen.
    Er versuchte es schließlich mit einem Lachen, was ihm nicht gelang. Es wurde nur ein Krächzen.
    »Glaubst du mir nicht?«, fragte Katja.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er. »Das würde bedeuten, dass Dolny und die Bestie unter einer Decke

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