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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah er den Schatten. Mehr im Unterbewusstsein bekam er mit, dass seine Frau auf der Straße rangierte. Sie musste den Passat bald gewendet haben.
    »Roman!«
    Er hörte ihren Ruf.
    Er wollte sich umdrehen und zum Auto laufen.
    Genau auf diesen Moment schien das Monster gewartet zu haben.
    Es brach aus dem Unterholz hervor, und Roman Donkow glaubte in diesem Moment, dass der Teufel seinen schlimmsten Diener entlassen hatte…
    ***
    Es war kein Tier, es war ein Untier. Viel größer als ein Mensch. Versehen mit einem mächtigen Schädel, von dem zu beiden Seiten gekrümmte Hörner abstanden.
    Ein breites Maul, ein mächtiger behaarter Körper, Augen mit bösen Blicken, und Arme, die in breiten, mit Krallen bewehrten Händen ausliefen.
    Es hatte sich Platz geschaffen und alles Buschwerk, das ihm im Weg stand, niedergetrampelt.
    Roman schaute auf eine breite Brust, wo ein Fell zu sehen war, das hell schimmerte.
    Der Anblick schockte ihn, aber nicht so sehr, dass er nicht mehr an seine prekäre Lage dachte.
    Das Monster hatte bereits sechs Menschenleben auf dem Gewissen. Was sollte es davon abhalten, zwei weitere Morde zu begehen?
    Nichts, gar nichts.
    Deshalb gab es nur eines für ihn und Katja. Sie mussten versuchen, sich in Sicherheit zu bringen.
    Jetzt war der Wagen noch wichtiger geworden. Vielleicht waren sie mit ihm schnell genug und schafften die Flucht.
    Die Bestie stand zwar am Waldrand, aber sie tat noch nichts.
    Es war nur ein bösartiges Knurren zu hören. Es drang aus einem Maul, das weit offen stand und Roman zwei Reihen spitzer, widerlicher Zähne präsentierte.
    »Komm endlich!«, kreischte Katja. Auch sie war inzwischen von einer wilden Panik erfasst worden.
    Roman nickte, obwohl sie es nicht sehen konnte.
    Seine Starre löste sich plötzlich auf.
    Er ging einen Schritt zurück, drehte sich um, behielt den Blick allerdings halb nach hinten gewandt und sah in diesem Moment, dass die Bestie zum Sprung ansetzte, um ihn zu packen…
    ***
    Plötzlich war das Heulen verstummt. Und das ebenso schnell wie es aufgeklungen war. Die Stille breitete sich wieder aus, sodass wir unsere eigenen Atemzüge hörten, die schwer und keuchend klangen.
    Ich sah, wie mein Freund Harry Stahl nickte.
    »Zu sagen brauche ich wohl nichts - oder?«, fragte er.
    »Nein. Das muss es gewesen sein.«
    »Okay, John, und auch die Richtung ist klar. Das war vor uns.«
    Keine Diskussion. Harry lag genau richtig.
    Es war für uns schon ein verdammtes Gefühl, zu wissen, dass sich jemand vor uns im Wald versteckte, von dessen Aussehen wir uns keine konkrete Vorstellung machen konnten. Zwar hatte Karl Donkow uns eine Beschreibung gegeben, allerdings war es nicht leicht für mich gewesen, sie zu akzeptieren.
    Wir blieben neben dem BMW stehen und lauschten weiterhin in die bedrückende Stille.
    Nichts mehr. Kein Laut. Die drückende Stille blieb. Es gab keinen Vogel mehr, der sang.
    Man konnte es als Ruhe vor dem Sturm ansehen.
    Die Richtung war klar. Wir mussten weiterfahren, wie wir es vorgehabt hatten. Aber wir würden noch mehr Acht geben müssen, denn es war damit zu rechnen, dass es eine böse Überraschung geben würde.
    Wir mussten uns auf einen mörderischen Angriff einstellen.
    »Fahren wir, John?«
    »Sicher.«
    Wir stiegen ein, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    Unseren Gesichtern war abzulesen, dass wir uns nicht eben auf das freuten, was vor uns lag.
    Harry fuhr an.
    Die Hinterräder drehten dabei durch, so plötzlich schossen wir vorwärts. »He, du kannst es wohl kaum erwarten, auf das Monster zu treffen.«
    »Genau das, John, genau das…«
    ***
    In dieser Sekunde konnte sich alles entscheiden, das wusste Roman Donkow.
    Alle Kraft, die in ihm steckte, legte er in diesen Wahnsinnssprung hinein, und er wusste tief in seinem Innern, dass er doch nicht kräftig genug war.
    Seine Frau saß hinter dem Lenkrad. Sie hatte sich allerdings umgedreht, um ihm zuzusehen.
    »Du schaffst es!«, schrie sie. »Ja, du schaffst es!«
    Er rannte die kurze Strecke. Hinter sich hörte er ein schlimmes Geräusch. Als säße ihm eine alte Dampflok im Nacken, die zugleich einen scharfen Luftzug verursachte. Er war durch den Prankenhieb des Monsters entstanden, der dicht an seinem Rücken entlang strich.
    Eine leichte Berührung spürte er noch, die ihn jedoch nicht von den Beinen holte.
    Sein Optimismus hielt sich trotzdem in Grenzen. Ihm war klar, dass er den Passat nicht mehr rechtzeitig genug erreichen würde.
    Der zweite Sprung der Bestie würde ihn

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