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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu Boden schleudern, und dann war es aus mit ihm.
    Er sah das entsetzte Gesicht seiner Frau. Die Angst peitschte ihn vorwärts.
    Eine Idee formte sich blitzartig in seinem Kopf. Ob sie gut war, musste sich erst noch herausstellen, aber er setzte sie sofort in die Tat um.
    Ein langer Sprung brachte ihn auf die Kofferraumhaube, ein weiterer auf das Dach des Autos, und er hörte die sich überschlagende Stimme seiner Frau.
    »Was tust du da?«
    »Fahr, fahr an!«
    Roman wusste nicht, ob er das Richtige getan hatte, er hoffte es nur und hörte zunächst einen Knall, als die Fahrertür zuschlug.
    Roman wusste, wie schwer es für ihn werden würde, sich auf dem Dach zu halten. Er lag noch nicht flach und hockte auf Händen und Füßen.
    Das Monster hatte er noch nicht wieder gesehen. Ihm war nur klar, dass es sich hinter ihm befand, und es brauchte nur einen weiteren Sprung, um ihn vom Autodach zu reißen.
    Katja Donkow gab Gas.
    Es war kein glattes Anfahren. Der Wagen ruckte, und so geriet Roman ins Trudeln. Es gab nichts auf dem Dach, an dem er sich festhalten konnte. Er konnte sich nur etwas halten, wenn er die Arme ausbreitete und versuchte, die Finger an den beiden Dachrinnen festzukrallen.
    Katja fuhr schneller. Sie wollte nicht schlingern. Ihr Mann sollte sich so lange wie möglich festhalten können.
    Was in den Filmen immer so einfach aussah, das klappte in der Wirklichkeit nicht immer.
    So war es auch hier.
    Das Starttempo sorgte dafür, dass Roman auf dem Autodach ins Schlingern geriet.
    Es war ein Schrei der Angst und der Wut, als er über den Dachrand rutschte. Er hielt seinen Mund weit offen, die Augen waren verdreht, und einen Moment später verlor er die sowieso unsichere Balance und rutschte an der rechten Fahrerseite vom Dach.
    Seine Frau konnte zuschauen, wie er an ihrem Seitenfenster entlang glitt.
    Das Entsetzen verzerrte ihr Gesicht.
    Um sich zu retten, hätte sie eigentlich weiter Gas geben müssen, was sie jedoch nicht tat.
    Sie wollte nicht allein durchs Leben gehen. Sie und ihr Mann gehörten zusammen, und das sollte auch jetzt so bleiben.
    Sie bremste.
    Was sie danach tat, war ihr überhaupt nicht bewusst, denn die Angst um Roman raubte ihr fast den Verstand.
    Sie war gefangen in einem Netz der schlimmsten Gefühle, und sie tat etwas, was sie noch vor einer halben Stunde nicht für möglich gehalten hätte.
    Sie wollte sich dem Monster stellen, auch wenn es für sie und ihren Mann niemals gut ausgehen konnte.
    Katja öffnete die Tür.
    Sie stieg noch nicht aus, aber sie beugte sich ins Freie und hatte dabei den Kopf gedreht.
    Zum ersten Mal sah sie das Monster.
    Dass ihr Mann auf dem Boden lag, nahm sie nur wie nebenbei wahr, denn dieser unheimliche Teufel füllte auf einmal ihr Blickfeld voll und ganz aus.
    Der Anblick war grauenhaft!
    Plötzlich hatte sie alles vergessen. Ihren Mann, sich selbst und auch die Flucht.
    Was sie da sah, das gehörte nicht in diese Welt.
    Als wäre das Untier aus einem Monsterfilm entsprungen, den ein Hollywoodregisseur gedreht hatte.
    Das Bild war einfach nur grauenvoll. Ein Stillleben der Hölle.
    Noch tat das Monster nichts. Es stand gebückt und hielt seinen mächtigen Schädel gesenkt, sodass es auf Roman Donkow schauen konnte, der auf dem Boden lag und sich nicht mehr bewegte.
    Dass er nicht bewusstlos oder tot war, hörte Katja an seinem leisen Stöhnen, was für sie ebenfalls ganz schrecklich war.
    »Neiiinnnn!«, brüllte sie die Bestie an.
    Ein Zucken auf der anderen Seite. Dann hob das Untier seinen Kopf. Es starrte Katja an.
    Die glaubte, wahnsinnig zu werden.
    Eine derartige Fratze hatte sie noch nie gesehen. Es war das Zerrbild eines Gesichts, aber es passte zu dem grauenvollen Körper, der so breit wie hoch war.
    Zwei Klauen fielen ihr auf. Die Enden der vier Finger bestanden aus spitzen Nägeln, die aussahen wie kleine Messer.
    Damit hat das Monster die Wunden in die Körper der sechs Menschen gerissen und ihnen das Fleisch von den Knochen gefetzt!, dachte sie entsetzt.
    Es war sicher, dass ihnen das gleiche Schicksal bevorstand und dass ihr Leben schon so gut wie vorbei war.
    Die Bestie schüttelte den Kopf, als wäre sie unsicher, was sie tun sollte. Sie musste sich entscheiden, wen sie zuerst töten wollte.
    Eine Waffe besaß Katja nicht. Sie hätte sich auch nicht vorstellen können, ob es eine gab, die dieses Monster hätte töten können.
    Alles war anders geworden, die Welt stand auf dem Kopf, und dennoch wollte Katja nicht aufgeben.
    Sie

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