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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie eben verschwunden.«
    Suko wiegte den Kopf. »Glaubst du das?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Ich nämlich auch nicht.«
    »Das heißt, wir sollten Shini und auch die Ghouls suchen.«
    »Das wäre auch mein Vorschlag.« Suko runzelte die Stirn. »Shao, was weißt du eigentlich über deine Helferin? Hat sie dir etwas über sich gesagt?«
    »Nur wenig. Sie ist eine Schwarze, ein Gruftie. Weshalb sie sich hier auf dem Friedhof herumtreibt, weiß ich nicht. Sie hat sich meist bedeckt gehalten, wenn ich sie was gefragt habe.«
    »Aber du gehst davon aus, dass sie allein war und hier keine Helfer hat?«
    »Das muss ich ja.« Shao kaute nachdenklich auf ihrer Lippe. »Ich habe aber den Eindruck gehabt, dass auch sie hier nach etwas Bestimmtem sucht. Sie wollte nicht mit der Sprache raus. Sie schien auch keine Angst vor den Ghouls zu haben.«
    »Denkst du daran, dass sie eine Verbündete sein könnte?«
    Shao hob die Schultern. »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll, Suko.«
    »Tja, das ist natürlich dumm. Ich glaube, dass eine Person uns mehr hätte sagen können.«
    »Denkst du an Peter Bloom?«
    »Ja. Er kann leider nicht mehr reden. Aber Bloom muss eine Menge gewusst haben.«
    »Wer war er denn? Weißt du das?«
    Suko gab eine leise Antwort. »Einer, der bei der Stadt angestellt war. Der sich um Friedhöfe kümmerte. Mehr kann ich dir leider auch nicht sagen.«
    »Das ist nicht viel.«
    »Richtig. Vielleicht sollten wir uns mal um sein Leben kümmern. Wer war Bloom wirklich? Hat er allein gelebt und so weiter.«
    »Meinst du, dass dies der richtige Weg ist, um an die Ghouls heranzukommen?«
    »Wir können nur hoffen«, sagte Suko.
    »Sollen wir denn von hier verschwinden?«
    Suko dachte kurz nach. So ganz gefiel ihm der Vorschlag nicht, das sah Shao ihm an.
    »Ohne die Ghouls gefunden zu haben? Das kommt mir vor wie eine Flucht vor dem Feind.«
    Shao hob die Schultern. »Was sollen wir sonst machen? Hier auf dem Friedhof bleiben und versuchen, sie aufzuspüren?«
    »Das wäre nicht schlecht, denn ich glaube nicht, dass sie sich in Luft aufgelöst haben. Das hier ist ihre Heimat. Es muss uns doch gelingen, sie zu finden. Außerdem können wir deine Shini nicht allein hier zurücklassen. Sie schwebt in tödlicher Gefahr, wenn sie nichts mit den Ghouls zu tun hat. Und sie hat keine Waffen, um sich gegen die Leichenfresser zu wehren, so wie wir.«
    »Du hast recht.«
    »Hast du deine Beretta dabei?«
    »Klar.« Shao klopfte gegen ihre linke Seite. »Leider habe ich noch kein Ziel gehabt.«
    Suko nickte. »Okay, dann schauen wir uns mal um.«
    Er wollte seinen Vorsatz in die Tat umsetzen, doch dagegen hatte Shao etwas. Sie hob eine Hand und drehte sich nach links.
    »Ich glaube, sie sind da…«
    »Wo?«
    »Ich weiß nicht. Ich kann sie nur riechen.«
    Als Suko diesen Satz hörte, versteifte er. Wenn Shao die Leichenfresser roch, dann mussten sie sich in der Nähe aufhalten. Nur war nichts zu hören und auch nichts zu sehen. Sie nutzten die Dunkelheit geschickt aus.
    Plötzlich roch auch Suko sie. Ein Windhauch wehte ihm den Gestank entgegen, und er hörte Shaos leisen Laut.
    Beide starrten überrascht nach vorn, und es war ihnen, als wäre dort in der Dunkelheit eine helle Leinwand entstanden.
    Und sie war nicht leer.
    Drei Gestalten standen dort, die Ghouls!
    ***
    Es war nur schlecht abzuschätzen, wie weit sie von Suko und Shao entfernt standen.
    Sie hatten eine ungewöhnliche Haltung eingenommen. Die Köpfe waren gesenkt, die Arme leicht vorgestreckt und die langen, dünnen Finger gespreizt. Sie hatten nichts an sich, was einen Ghoul ausmachte. Es waren keine schwammigen und schleimigen Gestalten, sie sahen eher aus wie Menschen, die zwischen Leben und Tod pendelten.
    Lange Kutten, bleiche Gesichter, in denen die Knochen hervorsprangen und nur von einer dünnen Haut bedeckt wurden.
    Shao fand ihre Sprache als Erste wieder und flüsterte: »Sind das die Ghouls, von denen du gesprochen hat? Glaubst das wirklich, dass sie Ghouls sind?«
    »Nein. Das müssen andere Wesen sein.«
    »Das meine ich auch. Und ich frage mich, was sie hier zu suchen haben. Ich habe den Eindruck, als hätte sich da etwas anderes mit diesem Friedhof vermischt. Zwei Welten, verstehst du?«
    »In etwa.«
    »Vielleicht sind sie nicht wirklich hier auf dem Friedhof, Suko. Das kann eine andere Dimension sein, in der sie sich aufhalten. Sie stehen dann in einem Grenzgebiet.«
    »Und wer sind sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Woher könnten sie

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