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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stärker.
    Antworten konnte sie hier nicht finden. Vielleicht auf dem Friedhof, und da zog es sie wieder hin, auch wenn Suko das nicht gefallen würde.
    Diesmal wollte sie ihren eigenen Weg gehen, und ihre Gedanken drehten sich dabei ausschließlich um Shini.
    Wo sie wohnte, wusste Shao nicht. Auf dem Gräberfeld sicherlich nicht, doch da fühlte sie sich wie zu Hause, und Shao konnte sich vorstellen, dass sie dort auch zu finden war.
    Sie würde sich bestimmt nicht zeigen, wenn man Blooms Leiche abholte. Da gab es genug Verstecke für sie, dass man sie nicht entdeckte, wenn sie es nicht wollte. Wenn der Friedhof wieder leer war, lagen die Dinge anders, und Shao gab sich selbst gegenüber durchaus zu, dass sie den Lockvogel spielen wollte.
    Sie stand auf. Sie würde wieder den BMW nehmen, ihn aber woanders parken, denn Suko sollte nicht unbedingt erfahren, dass sie wieder zum Friedhof gefahren war.
    Das Telefon meldete sich.
    Shao zuckte leicht zusammen. Sofort dachte sie an Suko, der eine erste Spur gefunden hatte.
    Aber er war es nicht, denn Shao hörte eine Frauenstimme. »Kennst du mich noch?«
    »Shini«, flüsterte sie.
    »Ja, ich.«
    »Und? Wo bist du gewesen? Warum hast du dich versteckt oder den Friedhof verlassen?«
    »Jetzt bin ich wieder da. Ich habe auch deine Telefonnummer herausfinden können…«
    »Ja, ja, schon gut. Wo steckst du?«
    »Ganz in deiner Nähe. Praktisch neben dem Haus.«
    »Dann komm hoch.«
    »Ist dein Freund auch da?«
    »Nein, der ist zur Arbeit gefahren. Wir sind also ganz allein und können uns in Ruhe unterhalten.«
    »Es wird keine Ruhe geben, so lange sie existieren.«
    »Wen meinst du damit? Die Ghouls oder die drei anderen Gestalten, die für mich keine echten Ghouls sind.«
    »Sie meine ich.«
    »Dann weißt du mehr über sie?«
    »Das kann sein.«
    »Okay, Shini, reden wir nicht lange um den heißen Brei herum. Komm hoch zu mir, hier haben wir Ruhe.«
    »Und - du bist wirklich allein?«
    »Ja, das schwöre ich dir.«
    »Dann komme ich.«
    Das Gespräch war beendet. Shao spürte den leichten Schauer auf ihrer Haut. Sie steckte zudem in einer Zwickmühle. Sie wusste nicht, ob sie Suko informieren sollte oder nicht.
    Sie ließ es bleiben, weil sie ihr Versprechen Shini gegenüber nicht brechen wollte.
    Was wusste Shini? Was würde sie ihr über die drei Gestalten sagen können? In welch einer Verbindung standen sie mit den Ghouls? Oder existierten beide so getrennt, dass ihr Zusammentreffen nur als Zufall angesehen werden musste?
    Egal, sie rechnete fest damit, von Shini die entsprechenden Auskünfte zu erhalten. Und wenn alles so stimmte, wie sie es sich vorgestellt hatte, würden sie handeln müssen.
    Shini ließ Shao nicht lange warten.
    Bald schon hörte sie das Schrillen der Klingel. Und es dauerte nicht lange, bis Shini einen Schritt über die Türschwelle setzte.
    »Toll, dass du gekommen bist.«
    Das Gruftie-Girl schaute sich um.
    Shini war noch immer misstrauisch.
    Aber dafür gab es keinen Grund, denn Shao war allein in der Wohnung.
    »Möchtest du etwas trinken? Oder was essen?«
    »Trinken.«
    »Tee?«
    »Gern.«
    Es war noch genügend Tee vorhanden. Shao holte eine frische Tasse und schenkte ein.
    Dann saßen sie sich im Wohnraum gegenüber.
    Shini ließ ihre Blicke wandern und meinte: »Nett hast du es hier.«
    »Ja, mir gefällt es auch.«
    Shini lächelte verkrampft und hob die Schultern.
    Sie sah nicht gut aus. Ringe lagen unter ihren Augen. Die Lippen sahen blass aus. Das grüne Haar war nicht gekämmt, und die Kleidung sah ein wenig verstaubt aus.
    Shao reichte ihr die Teetasse.
    »Der wird dir gut tun, denn du siehst aus, als hättest du wenig geschlafen.«
    »So gut wie gar nicht.«
    »Das dachte ich mir.«
    Shini trank. Ihr Gesicht zeigte einen Ausdruck, als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders, was Shao durchaus verstand, denn Vorgänge wie die der letzten Nacht gingen nicht spurlos an einem Mädchen vorbei.
    Erst als Shini die Hälfte des Tees getrunken hatte, sprach Shao sie an.
    »Warum bist du auf dem Friedhof so schnell verschwunden?«
    Sie hob nicht den Blick. »Weil ich Angst hatte.«
    »Kann ich verstehen. Vor ihnen?«
    »Ja.«
    »Aber nicht vor den normalen Ghouls?«
    »Nein.«
    Shao lehnte sich zurück.
    »Es sind also diese drei Gestalten gewesen. Kannst du mir mehr über sie sagen? Woher sie kommen, zum Beispiel? Wie nennen sie sich?«
    Shini hob den Kopf. »Sie sind nicht von dieser Welt. Ganz bestimmt nicht.«
    »Woher kommen sie

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