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1587 - Midnight-Lady

1587 - Midnight-Lady

Titel: 1587 - Midnight-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf der Bühne, die darauf wartete, den Beifall des Publikums entgegenzunehmen.
    Martha Tresko war nicht in der Lage, das alles zu begreifen. Sie stöhnte auf, dann schüttelte sie den Kopf und stieß keuchend die Worte hervor: »Du - du - bist doch auch so eine. Du gehörst doch auch zu ihnen, verflucht noch mal. Oder etwa nicht?«
    Justine grinste, und jetzt waren ihre beiden Zähne zu sehen.
    »Ja, du hast recht, alte Frau. Ich gehöre zu ihnen, aber ich gehe meinen eigenen Weg. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du Sinclair hier fragen. Er wird es dir schon sagen.«
    »Stimmt das?«
    »Ja.«
    Martha Tresko war fertig mit der Welt. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Wahrscheinlich wünschte sie uns beide zum Teufel, damit sie ihre Ruhe hatte.
    Den Gefallen konnten wir ihr nicht tun, denn wir standen noch am Beginn.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte ich.
    »Ja, verschwindet!«
    »Das werden wir auch. Allerdings nicht sofort. Da sind noch einige Sachen zu klären.«
    Sie spie aus.
    Das gefiel der Cavallo nicht. Sie ging einen Schritt auf die Couch zu und beugte sich grinsend über Martha.
    »Jetzt hör mir mal genau zu. Wenn du nicht dein Maul aufmachst und uns Antworten gibst, die wir haben wollen, dann werde ich dein Blut bis zum letzten Tropfen aus deinem vertrockneten Körper saugen. Hast du mich verstanden, du alte Hexe?«
    Die Tresko zuckte zusammen. Eine weitere Reaktion erfolgte nicht.
    Übergangslos war sie von einer Starre erfasst worden, was der Blutsaugerin ebenfalls nicht gefiel. Sie packte zu und schüttelte die Alte durch.
    »Weißt du jetzt Bescheid?«
    »Hör auf!«, fuhr ich sie an.
    Justine lachte, ließ die Frau aber lös.
    »Du wirst reden, wenn er dich etwas fragt! Ist das klar?«, fauchte sie Martha Tresko an, die jetzt vor Angst zu zittern begann und nickte.
    Ich war froh, dass mir Justine den Weg bereitet hatte und ich beginnen konnte, meine Fragen zu stellen.
    »Wer sind die beiden toten Frauen und wie heißen sie?«
    Martha Tresko wusste genau, dass sie verloren hatte. Sie stemmte sich nicht mehr gegen uns. Sie sackte in sich zusammen und aus ihrem Mund wehte uns die geflüsterte Antwort entgegen.
    »Die Blonde heißt Eve.«
    »Okay. Und die andere?«
    »Bianca.«
    »Das ist doch schon was«, lobte ich und lächelte. »Jetzt möchte ich nur noch von Ihnen wissen, wie sie hierher gekommen sind. Haben Sie die Frauen geholt und dort unten in Ihrem Keller angekettet? Beide waren noch recht jung. Gerade Mal erwachsen.«
    Martha Tresko sah zu Boden und hob dabei die Schultern. »Sie wurden mir gebracht«, murmelte sie.
    »Von wem?«
    »Das wissen Sie doch.«
    »Also von Selma Blair.«
    »Ja, so ist es gewesen. Sie kam und brauchte einen Platz, wo sie ihre Beute aufbewahren konnte.«
    »Beute?«
    »Ja, das hat sie so gesagt.« Martha Tresko blickte krampfhaft an mir vorbei. »Das ist nun mal so«, fuhr sie mit einem trotzigen Unterton fort. »Eve und Bianca waren Beute und zugleich Nahrung für sie. Selma erschien zweimal und hat sich von ihnen das Blut geholt. So sollte es auch weiterhin bleiben. Für sie ist es lebensnotwendig gewesen. Schließlich wollte sie weiter existieren, und das hat sie auch geschafft.«
    Ich war mir sicher, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
    Da sich Justine zurückhielt und nur zuhörte, stellte ich meine nächste Frage.
    »Woher stammten die beiden? Wo hat Selma sie kennengelernt? War sie mit ihnen zusammen? Sind sie entführt worden? Wenn ja, wie hat ihre Umgebung darauf reagiert?«
    »Selma hat sie sich geholt.«
    »Aha.«
    »Das hat sie mir jedenfalls gesagt. Sie wurden entführt. So einfach ist das gewesen.«
    Ich glaubte nicht wirklich daran. Eine Entführung erregte immer Aufsehen und sie wären dann bestimmt gesucht worden. Aber darüber sprach ich nicht. Ich wollte nur wissen, wo die beiden jungen Frauen entführt worden waren.
    Martha Tresko knetete ihre Finger. »Sie hat die beiden nicht von zu Hause geholt. In der Nähe gibt es eine Schule. Da waren sie. Und von da wurden sie auch weggeholt.«
    Justine Cavallo lachte.
    Ich glaubte, mich verhört zu haben.
    »Schule? Habe ich richtig gehört?«
    »Haben Sie. Aber es ist keine normale Schule.«
    »Was dann?«
    Mit einer Erklärung ließ sich die Frau Zeit. Sie schloss für einen Moment die Augen, dann ging sie leicht schwankend zu einer Anrichte, auf der einige Flaschen standen. Eine davon nahm sie hoch und trank etwas von der klaren Flüssigkeit. Die wies auf Wodka hin.
    Neben der Anrichte

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