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1587 - Midnight-Lady

1587 - Midnight-Lady

Titel: 1587 - Midnight-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb sie stehen und stützte sich dort ab. Die Antwort blieb sie nicht schuldig.
    »Es ist ein Internat«, erklärte sie. »Eine Schule nur für Mädchen, die dort zu jungen Frauen werden während der Jahre.«
    Ich starrte sie ungläubig an, gab aber keinen Kommentar ab.
    Justine Cavallo lachte scharf auf. Mehr tat sie nicht.
    »Und wo finden wir das Internat?«, fragte ich.
    »Nicht weit von hier. Allerdings liegt es recht einsam. Es gehört nicht mal zu einem Ort. Man kann sagen, dass man es damals im Niemandsland errichtet hat.«
    »Damals?«
    Martha Tresko nickte. »Ja, es ist schon lange her. Es war mal so etwas wie ein Herrenhaus. Es wurde innen umgebaut. Die jungen Frauen sind alle weit weg von zu hause. Sie leben ziemlich einsam.« Sie hob die Schultern. »Ähnlich wie ich.«
    »Ja, ja, das ist ja alles okay, aber es muss trotz der einsamen Lage aufgefallen sein, wenn zwei Schülerinnen fehlen.«
    »Darüber habe ich nicht nachdenken wollen.« Sie holte tief Luft. »Ich bin froh gewesen, dass Selma Blair mir nichts getan hat. Das müssen Sie mir glauben. Ich habe gehorchen müssen. Hätte ich es nicht getan, dann wäre es mir ähnlich ergangen wie den beiden da. Das sollten sie sich immer vor Augen halten.«
    Sie setzte sich wieder.
    »Ich wollte mein Blut behalten«, fuhr sie leise fort. »Können Sie das nicht verstehen?«
    »Doch, das können wir.«
    Sie nickte. »Also habe ich mitgemacht. Das ist nun mal so.« Sie strich über ihre Beule. »Es ist nicht leicht, hier so allein zu überleben.«
    »Kann ich mir denken.«
    Ich kam wieder auf die zwei Frauen zu sprechen.
    »Hat man deren Verschwinden denn nicht bemerkt? Da muss es doch Ärger gegeben haben. Zumindest muss man eine große Suchaktion gestartet haben.«
    »Das ist möglich. Ich habe aber nichts davon bemerkt.«
    »Und Sie haben sich auch nicht beim Internat oder bei der Polizei gemeldet, oder?«
    »Bin ich lebensmüde?«
    Aus ihrer Sicht war das zu verstehen. Ich glaubte auch, dass die beiden Schülerinnen vermisst worden waren. Bei einer Suchaktion hatte man natürlich dieses Haus nicht ausgelassen.
    »Und weiter?«, fragte ich. »Was ist mir dieser Selma Blair? Was können Sie uns über sie sagen?«
    »Nicht viel.«
    »Was heißt das?«
    Martha Tresko senkte den Kopf. »Ich kenne sie nicht. Ich habe sie auch zuvor nicht gekannt. Ich weiß auch nicht, woher sie kommt. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Okay, das nehme ich Ihnen ab.«
    »Sie ist plötzlich bei mir aufgetaucht. Sie hat mich bedroht, sie hat mich erpresst. Es war einfach grauenhaft, das erleben zu müssen, das kann ich Ihnen sagen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihr zu gehorchen. Und so habe ich ihr den Platz in meinem Keller zur Verfügung gestellt. Ich habe zumindest überlebt.«
    »Ja, das sehen wir.«
    Dann ging Justine einen Schritt auf die Frau zu. Sie verengte dabei ihre Augen und leckte kurz über ihre Lippen.
    Martha wich zurück.
    »Was wollen Sie von mir? Ich habe wirklich keine Schuld an dem allen.«
    Justine lächelte hinterlistig. »Und du weißt tatsächlich nicht, woher die Blair kommt?«
    »Nein. Ich habe sie zuvor noch nie gesehen, das müssen Sie mir glauben. Sie ist einfach grauenhaft. Ich habe nicht gewusst, dass es so etwas wie sie in der Realität gibt. Vampire habe ich immer für eine Erfindung gehalten. Mir blieb doch nichts anderes übrig, als mich auf ihre Seite zu stellen.«
    »Okay, das sagst du. Aber du hast dich bestimmt sehr wohl dabei gefühlt. Sonst hättest du doch davon erzählt oder Hilfe gesucht.«
    »Ich hatte Angst, Todesangst. So ist das gewesen. Ich wollte nicht so werden wie Eve und Bianca. Können Sie das nicht verstehen?«
    »Nein, das kann ich nicht. Das ist für mich völlig unverständlich.« Justine gab ein Knurren von sich, und ich sah mich genötigt, einzuschreiten, bevor sie die Frau unter Druck setzte und ihr körperlich wehtat.
    »Lass es sein!«, fuhr ich sie an. »Es reicht jetzt, ist das klar?«
    Justine trat wieder zurück.
    »Okay, das ist deine Meinung. Wenn du ihr trauen willst, dann tu es.«
    »Ich kann nichts anderes sagen!«, keuchte Martha Tresko. »Alles ist so gewesen, wie ich es sagte. Weshalb glaubt ihr mir denn nicht? Ich bin nichts anderes als eine Mitläuferin, die zudem selbst nichts getan hat.«
    »Schon gut, wir glauben Ihnen.«
    Nahezu dankbar schaute sie mich an. Dabei ließ sie sich auf ihr Sofa sinken. Sie war wirklich nicht mehr als eine Mitläuferin, der man keine Chance gegeben hatte, sich zu

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