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1588 - Die falsche Kette

Titel: 1588 - Die falsche Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Gewächsen beherrscht und manipuliert wurden.
    Aber wenn diese Sträucher tatsächlich intelligent waren und wenn sie sich der Linguiden bedienten, dann mußten sie auch imstande sein, die mitunter sehr schnellen und heftigen Reaktionen ihrer linguidischen Partner wahrzunehmen und zu beantworten.
    Entsprechende Reaktionen waren noch nie an einem Kima-Strauch beobachtet worden. „Was natürlich nicht bedeuten muß, daß es sie nicht gibt", sagte Dorina Vaccer nachdenklich.
    Sie fixierte den Strauch, während sie sprach.
    Das ist lächerlich! dachte sie schließlich.
    Der kleine Kima-Strauch stand still und stumm im hellen Sonnenlicht und entfaltete unter irgendeinem unbegreiflichen Zwang auch noch die allerletzten, allerkleinsten seiner Knospen.
    Als hätte ein Krampf ihn befallen.
    Es war ein mitleiderregender Anblick. „Was immer ich dir auch angetan haben mag - es tut mir leid!" sagte Dorina Vaccer leise.
    Sie erhielt keine Antwort.
    Der Anblick des kleinen Strauches, der in solch widernatürlicher Blütenpracht erstrahlte, brachte ihr die Erinnerung an ein Kindheitserlebnis zurück.
    Er schreit, dachte sie bestürzt. Die Tomatenpflanzen auf der Vaccer-Farm haben nicht geblüht, sondern gestunken, aber die Bedeutung ist die gleiche: Dieser Strauch leidet furchtbare Qualen. Nur darum entfaltet er seine Blüten!
    Dorina Vaccer konnte das Leid, das sie Nica Horjas Kima-Strauch zugefügt hatte, nicht länger mit ansehen. Sie flüchtete sich in den Gleiter und setzte ihren Flug nach Zonai fort.
     
    *
     
    Sie wurde bereits erwartet, denn man hatte ihren Gleiter längst geortet. Die Überschweren, die ihr auflauerten, konnten natürlich nicht wissen, wer es war, der sich ihnen näherte, aber sie würden es sehr schnell herausfinden.
    Und sie würden es weitererzählen.
    Die erste, die es von ihnen erfahren würde, war Cebu Jandavari.
    Und dann ... „Wer bist du? Identifiziere dich!"
    Es war die Stimme eines Überschweren, die das sagte, und diese Stimme sprach im Befehlston.
    Hier auf Lingora, dem Ursprungsplaneten der Linguiden.
    Zu einer Friedensstifterin. „Antworte uns, oder wir holen dich herunter!"
    Dorina Vaccer starrte das Funkgerät an und fragte sich, was wohl geschehen mochte, wenn sie sich einfach nicht um diese unverschämte Aufforderung kümmerte.
    Würden die Überschweren den Gleiter dann tatsächlich abschießen?
    Die Linguidin konnte sich das nicht vorstellen. Soweit würde Cebu Jandavari es niemals kommen lassen, dachte sie. Diese Überschweren können doch nicht einfach jeden Gleiter herunterholen, der die Ausgrabungsstätten von Zonai anfliegt! Sie setzte ihren Flug fort. Nichts geschah - sie atmete auf. Aber dann gab es einen Blitz und einen Krach, und der Gleiter sackte ein Stück in die Tiefe. „Identifiziere dich, oder wir löschen dich aus!"
    Wenn sie wüßten, wer ich bin, würden sie es nicht wagen, so mit mir zu reden, überlegte Dorina Vaccer. Das Dumme daran ist nur, daß ich es ihnen nicht mitteilen darf. Nicht solange ich nur per Funk zu ihnen sprechen kann. „Ich werde mich identifizieren, wenn ich dir gegenüberstehe", sagte sie eisig. „Ich fürchte allerdings, daß du dann keinen Wert mehr darauf legen wirst, meinen Namen zu erfahren. Und jetzt sorge gefälligst dafür, daß ich eine einigermaßen glatte Landung habe!"
    Sie wartete und lauschte, aber es blieb alles still.
    Ein leichter Ruck - ein Traktorstrahl hatte den taumelnden Gleiter erfaßt und abgefangen.
    Das Fahrzeug landete auf einem freien Platz vor einer Reihe von niedrigen Baracken.
    Schwere Kampfgleiter waren rund um das Gelände postiert. Nirgends waren Linguiden zu sehen.
    Man hatte die Forschungsarbeiten offensichtlich eingestellt.
    Eine kleine Gruppe von Überschweren kam aus einer der Baracken.
    Es waren seltsam ungefüge Wesen, die da herangestapft kamen - alle nur um die eineinhalb Meter groß, dabei von ungemein kompakter, fast quadratisch wirkender Statur.
    Sie bewegten sich im Gleichschritt. Ihre lindgrünen Gesichter wirkten verschlossen.
    Die Friedensstifterin stieg aus, lehnte sich an den zerschossenen Gleiter, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete.
    Die Überschweren begannen ihren Anmarsch in forschem Tempo. Sie wirkten sehr selbstsicher.
    Das änderte sich jedoch, als sie näher kamen und erkannten, wessen Gleiter sie abgeschossen hatten.
    Dorina Vaccer beobachtete die Überschweren aufmerksam.
    Sie lächelte, als sie sah, wie Cebu Jandavaris Söldner sich ihrer Sache immer

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