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1589 - Der steinerne Templer

1589 - Der steinerne Templer

Titel: 1589 - Der steinerne Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte.
    »Ich jedenfalls habe keinen gesehen«, sagte ich.
    »Aber wie sind sie dann verschwunden?«, flüsterte Maurice. »Ich hätte sie sehen müssen.«
    »Moment mal«, sagte Voltaire. »Es ist nicht gesagt, dass die beiden Männer zu Ihnen wollten. Hier leben noch mehr Menschen im Haus oder?«
    »Und warum ist dann meine Wohnungstür eingetreten worden?«, rief Vidal. Er ballte die Hände zu Fäusten. »Der Besuch kann nur mir gegolten haben. Vielleicht haben sie die Wohnung wieder verlassen und sind nach oben verschwunden.«
    Was sollte ich darauf erwidern? Im Prinzip musste ich ihm recht geben, und so dachte ich darüber nach, wie es weitergehen sollte.
    »Machen Sie einen Vorschlag, Monsieur Sinclair. Bitte, was sollen wir unternehmen?«
    »Das ist nicht so leicht zu sagen.«
    »Klar.«
    »Wie wäre es, wenn Sie sich hier umschauen, Monsieur Vidal? Sie kennen sich hier aus. Sie werden merken, ob sich etwas verändert hat oder etwas fehlt.«
    Der Kommissar stimmte mir zu. »Die Idee ist gut. Schauen Sie mal nach, Vidal.«
    Er nickte, drängte sich an uns vorbei und betrat sein Arbeitszimmer.
    Voltaire und ich hielten uns zurück. Wir standen nahe der Tür und schauten nur zu.
    In diesen alten Häusern hatten die Räume noch hohe Decken. Das war ideal für Regale, die bis zur drei Meter hohen Decke reichten. Hier waren sie mit Büchern gefüllt. Um an die obersten heranzukommen, benutzte der Historiker eine rollende Leiter.
    Er schaute auch nach, aber er kam mir vor wie jemand, der nicht so recht wusste, was er nun suchen sollte. Um seine Bücher kümmerte er sich nicht, der Schreibtisch war ihm wichtiger. Dort lagen einige Stapel von Unterlagen, aber auch dort fehlte nichts.
    »Tut mir leid. Es ist wohl nichts gestohlen worden. Die beiden scheinen nicht in diesem Zimmer gewesen zu sein.«
    So schnell wollte ich nicht aufgeben.
    »Schauen Sie mal in den anderen Zimmern nach.«
    »Macht das Sinn, John?«, knurrte der Kommissar.
    »Das werden wir später erfahren.«
    »Ich gehe dann mal mit«, sagte Voltaire und wartete mein Nicken nicht erst ab.
    Allein blieb ich zurück und hatte Zeit, um nachzudenken.
    Maurice hatte sich die beiden Männer bestimmt nicht eingebildet, das bewies die aufgebrochene Wohnungstür. Aber wie war es den Eindringlingen möglich gewesen, sich in Luft aufzulösen?
    Ich dachte an die Angreifer aus der Tiefgarage. Sie waren keine Einbildung gewesen. Einen von ihnen hatte ich sogar erwischt. Er war nicht nur getötet worden, sondern auch auf eine schwarzmagische Weise vergangen. Ich fragte mich, ob er überhaupt ein Mensch gewesen war.
    Eine Antwort erhielt ich darauf nicht, auch wenn ich intensiv darüber nachdachte.
    Maurice und der Kommissar kehrten nicht so schnell zurück. Ich blieb allein im Wohn-und Arbeitszimmer und dachte daran, es selbst zu durchsuchen. Möglicherweise gab es doch einen Anhaltspunkt, den Vidal übersehen hatte. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht.
    Ich wollte mich schon auf die Suche machen, als etwas Seltsames geschah. Zwar war ich nach wie vor allein, trotzdem kam es mir vor, als hätte ich Besuch bekommen.
    Nur war der nicht zu sehen.
    Dafür zu hören.
    Die Stimme drang aus dem Unsichtbaren an meine Ohren. Sie war auch nur ein Flüstern, aber sie war deutlich zu hören.
    »Endlich bist du da, John Sinclair…«
    ***
    Die Begrüßung haute mich zwar nicht aus den Schuhen, aber die Überraschung ließ mich schon für einen Moment erstarren.
    Es war also jemand in meiner Nähe, den ich nicht sah. Aber ich hatte mir die Stimme auch nicht eingebildet. Sie war sehr gut zu hören gewesen, nur konnte ich den Sprecher nirgendwo entdecken, obwohl ich mich um meine Achse drehte und in alle Ecken des Zimmers schaute.
    Nichts da und trotzdem vorhanden.
    Eine Botschaft aus dem Unsichtbaren. Von einem Phänomen, das mich erwartet hatte und mich sogar kannte. Ich allerdings sah nichts und verfiel trotzdem nicht in Panik, denn was mir hier widerfuhr, das war nicht neu für mich.
    Kontakt mit einer Zwischenwelt. Aus einem Reich, das man auch als eine andere Dimension bezeichnen konnte.
    Nur hätte ich gern gewusst, mit wem ich es zu tun hatte. Lange über eine Lösung grübeln musste ich eigentlich nicht. Sie lag so gut wie auf der Hand.
    Armand de Valois, der steinerne Templer!
    Eigentlich verrückt. Armand war nach Vidals Aussage eine Steinfigur und wohl kaum in der Lage, normal zu sprechen, aber diese Botschaft war nicht zu überhören gewesen.
    Meine

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