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1589 - Der steinerne Templer

1589 - Der steinerne Templer

Titel: 1589 - Der steinerne Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechten Hand des Mannes umfasst wurde. Die linke Hand lag locker auf der schmalen Klinge.
    Ein Mönch aus Stein. Ein Denkmal, das in der Tiefe der Erde vergessen zu sein schien, was trotzdem nicht der Fall war, denn hinter dem hohen Sessel ragten zwei Ständer in die Höhe, an deren Enden sich jeweils drei Schalen befanden, aus denen kleine Flammen emporstiegen. Ihr Licht ließ die Höhle in der Tiefe nicht ganz so schaurig aussehen.
    Das Gewölbe wirkte wie der abgetrennte Raum in einem Museum. Nur die Besucher fehlten, denn nach hier unten verirrte sich niemand.
    Freiwillig schon gar nicht.
    Wer es trotzdem tat, der hätte sicherlich auch die bedrückende Atmosphäre gespürt, die hier herrschte. Sie war anders als an der Oberwelt. Schlecht zu beschreiben, aber es gab den Hauch des Unheimlichen, der sich hier ausbreitete.
    Es mochte auch an der sitzenden steinernen Gestalt liegen, die sich zwar nicht bewegte, bei der ein aufmerksamer Beobachter aber den Eindruck haben konnte, dass Leben in ihr steckte. Hier schien jemand auf seinem Sessel eingeschlafen zu sein, der schon seit Hunderten von Jahren auf diesem Platz hockte und darauf wartete, endlich aus diesem Zustand erlöst zu werden.
    Hier unten hätte niemand ohne Hilfe von außen überleben können, zumindest nicht, wenn man von normalen Bedingungen ausging.
    Das sollte man jedoch nicht tun, denn nicht alles, was tot war, verdiente auch diesen Namen.
    Es mochten die Jahrhunderte vergangen sein, ohne dass sich hier etwas getan hätte. Das war nun vorbei, denn die Figur begann zu erwachen.
    Sie zuckte mit den Augendeckeln. Und dann hoben sie sich plötzlich.
    Der Templer starrte nach vorn!
    Keine geschlossenen Augen mehr, die trotzdem wie tot wirkten, da in ihnen kein Gefühl und kein Leben steckte.
    Das musste auch nicht so sein, denn was diese Figur erweckt hatte, war nicht mit der Seele eines Menschen zu vergleichen oder mit dem Erwachen nach einem langen Schlaf.
    Die Augen hatten sich zuerst bewegt. Dabei blieb es nicht, denn durch die Gestalt lief ein Ruck, und es schien darauf hinauszulaufen, dass der Körper auseinanderbrach.
    Das geschah nicht.
    Der zweite Ruck erfasste auch die Beine. Die Arme waren ebenfalls nicht mehr steif, und das Schwert mit der langen und schmalen Klinge wurde von den Knien hochgehoben.
    Es war so etwas wie ein Zeichen, denn zugleich stemmte sich die Gestalt von ihrer Sitzfläche hoch und blieb vor dem Sessel stehen.
    Hoch aufgerichtet. Das Schwert mit der Spitze auf den Boden gestemmt.
    Der Blick in die Ferne gerichtet, und plötzlich sah das Gesicht nicht mehr versteinert aus.
    Der Mund öffnete sich.
    Nicht ein Atemzug drang hervor, Dafür war ein Kratzen zu hören, als einer der Füße über den Boden schleifte.
    Die Gestalt ging vor.
    Sie bewegte sich noch steif, aber sie wusste, dass dies bald vorbei sein würde.
    Lange hatte sie so aushalten müssen, aber irgendwann war alles vorbei, auch der schlimmste Fluch.
    Sie wusste es.
    Und sie wusste auch, dass sich die richtige Person in der Stadt befand, die für alles bezahlen würde, was man ihr damals angetan hatte…
    ***
    Maurice Vidal war in die Küche gegangen, um Kaffee zu kochen, während Voltaire und ich uns im Arbeitszimmer gegenübersaßen.
    Der Kommissar kam über das Verschwinden der beiden Männer nicht hinweg und starrte mich intensiv an.
    »Du musst doch eine Meinung haben, John. Bitte, wie siehst du die Dinge?«
    »Ich kann dir nicht die Wahrheit sagen, weil ich sie einfach nicht kenne;«
    »Dann hat sich Vidal getäuscht.«
    »Das wiederum glaube ich auch nicht.«
    »Schön. Dann sind wir also keinen Schritt weiter.«
    Ich hob die Schultern. »Nicht?«
    »Bitte, wir haben es hier mit einem schwarzmagischen Phänomen zu tun. Ich möchte dich daran erinnern, dass man einige Dinge einfach hinnehmen muss, auch wenn sie noch so unbegreiflich erscheinen. Das ist bei den Männern oder Besuchern der Fall gewesen.«
    »Und dann haben sie sich in Luft aufgelöst, wie?«
    »Ja, so ähnlich.«
    Der Kommissar schaute mich an, als hätte ich ihm etwas Schlimmes erzählt.
    »Das meinst du doch nicht im Ernst!«
    »Doch.«
    »Und wie soll das gehen?«
    »Bitte, Voltaire, ich weiß es auch nicht. Wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun, das wir mit den Gesetzen der Physik nicht erklären können. Ich habe dir von meinem Kontakt mit der anderen Seite erzählt. Ich wurde angesprochen, aber die Stimme erreichte mich aus einer anderen Welt oder Dimension. Und eigentlich hätte es

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