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1589 - Der steinerne Templer

1589 - Der steinerne Templer

Titel: 1589 - Der steinerne Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich sofort darum. Diesmal lachte er auf.
    »So, das hätten wir.«
    Ich räumte die anderen Pläne zur Seite und machte wieder auf dem Boden Platz, obwohl die Unterlagen nicht so zahlreich waren. Aber für uns sehr interessant. Und wir waren froh, einen Fachmann an unserer Seite zu haben, denn Voltaire kannte sich schon aus. Er gab ein zufrieden klingendes Knurren von sich, bevor er sich hinkniete und sich die Zeichnungen genauer anschaute.
    »Ja, ja, gut, dass ich mich früher mal in der Unterwelt von Paris intensiv umgeschaut habe.«
    »Was meinst du damit?«
    »Es gab mal Zeiten, da war das unterirdische Paris belebter als heute. Damit meine ich nicht die Ratten mit vier Beinen, sondern die Typen, die es chic fanden, dort unten in den Katakomben Feten zu feiern.«
    Da hatte er nicht so unrecht. Ich erinnerte mich daran, vor Jahren ebenfalls einen Fall erlebt zu haben, der mich in den Bauch der Stadt geführt hatte. Das war allerdings an einer anderen Stelle gewesen, nicht auf der Insel in der Seine.
    Wir ließen den Kommissar, der vor uns kniete, in Ruhe.
    Vidal und ich schauten ihm von oben über die Schultern und hörten ihn leise summen.
    »Das wird was«, sagte ich.
    Vidal lachte. »Kann man nur hoffen.«
    »Bestimmt.«
    »Und dann?«
    Ich hob die Schultern. »Werden wir wohl einen Spaziergang machen. Irgendwo muss dieser Armand de Valois ja stecken.«
    »Ja, der steinerne Templer.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Ein Lachen ließ uns verstummen.
    Zugleich richtete sich Voltaire auf, blieb aber knien und fuhr mit den gespreizten Fingern durch sein dichtes Haar.
    »Ich hab’s!«
    Seine Stimme hatte so geklungen, dass ein Irrtum ausgeschlossen war.
    »Wo denn?«, fragte ich.
    »Da, schau.«
    Ich kniete mich ebenfalls hin, verfolgte den Weg von Voltaires Zeigefinger und hörte die Stimme meines Kollegen.
    »Es ist die Südseite«, erklärte er. »Dort gibt es einen alten Einstieg in die Unterwelt.«
    »Und das heißt?«
    »Dass er zwar noch immer existiert, aber verschlossen ist. Zumindest ist es hier vermerkt. Es kann sich aber auch inzwischen schon wieder geändert haben, aber das müssen wir uns an Ort und Stelle anschauen.«
    »Sehr gut«, lobte ich und fragte dann: »Aber du kennst dich dort aus?«
    »Das kann man sagen.«
    »Handelt es sich dabei um eine Kanaldeckel oder etwas in dieser Richtung?«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Er dachte eine Weile nach. »Ich weiß, dass sich hier eine Mauer befindet oder auch ein kleiner Wall. Das ist Ansichtssache. Da gibt es wahrscheinlich einen geheimen Zugang. Ein Tor, eine Tür, wie auch immer.«
    »Die man aufstemmen muss, was nicht leicht sein wird, wenn sie so lange geschlossen war.«
    »Könnte sein.«
    »Gibt es noch einen zweiten Einstieg?«
    Der Kommissar runzelte die Stirn.
    »Das könnte sein«, murmelte er. »Genau weiß ich das nicht. Hier auf dieser Zeichnung habe ich jedenfalls nichts gefunden. Tut mir leid.«
    Das glaubte ich ihm aufs Wort. Egal, ob er recht hatte oder nicht, diese Ile de la Cité war schon ein geeigneter Ort, um einen Verfluchten für immer verschwinden zu lassen. Ein Hector de Valois hatte die Insel ja auch gekannt und wusste über deren Geschichte Bescheid. Das Gleiche konnte man von seinem Cousin vermuten.
    Ich nickte. »Gut, dann werden wir uns die Insel wohl mal näher anschauen müssen.«
    »Und ob.« Der Kommissar stand auf und rieb seine Hände. Er schien sich sogar zu freuen und schlug vor, dass wir uns dorthin begaben. »Nur erst mal hingehen und den Eingang suchen. Wenn wir Hilfe benötigen, um ihn aufzubrechen, werde ich sie kommen lassen. Das ist überhaupt kein Problem.«
    »Hört sich nicht schlecht an«, sagte ich.
    Voltaire grinste, was seinem Gesicht ein jugendliches Aussehen gab.
    »Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht packen würden und den Spuk vernichten.«
    So optimistisch wie er war ich längst nicht.
    Ich dachte daran, dass sich Armand de Valois bei mir gemeldet hatte.
    Dass er sich völlig zurückgezogen hatte, daran wollte ich nicht glauben.
    Der Kommissar schlug mir auf die Schulter.
    »Ich denke, dass wir gleich losziehen sollten. Je früher, umso besser, finde ich.« Er sah zum Fenster hin. »Zudem ist es noch hell. Im Dunkeln herumzuirren wäre alles andere als angenehm.«
    Der Meinung war ich ebenfalls.
    Auch Maurice Vidal stimmte zu. Er erklärte mit fester Stimme, dass er uns begleiten wollte.
    Darüber freute sich der Kommissar weniger.
    »Muss das sein?«
    »Ja.« Vidals Augen

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