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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war einfach nur die ganze grauenvolle Wahrheit, der sie gern entflohen wäre. Aber letztendlich wusste sie, dass sie den Zustand nicht verändern konnte.
    »Du kannst die Hände wieder sinken lassen. Ich habe den Spiegel weggenommen.«
    Sie tat es.
    Tatsächlich schaute sie nicht mehr in ihr eigenes Gesicht.
    Dafür sah sie etwas anderes.
    In der rechten Hand hielt Ricky Waiden ein doppelseitig scharf geschliffenes Messer.
    Erneut erfasste sie ein Schock. Es dauerte einige Zeit, bis sie sprechen konnte.
    »Was willst du mit dem Messer?«
    Ricky öffnete den Mund. In seinem goldenen Gesicht entstand ein dunkles Loch. Er nickte und sagte mit leiser, jedoch scharfer Stimme: »Ich werde dir beweisen, wie stark du durch die Veränderung geworden bist.«
    Sie starrte die Waffe an.
    »Mit - mit dem Messer?«, flüsterte sie heiser.
    »Genau damit.«
    Ciaire Barkin verstand die Welt nicht mehr. In der letzten Stunde hatte sich ihr Leben auf den Kopf gestellt. Es waren Dinge passiert, die sie sich nie hätte vorstellen können. Etwas Unheimliches war aus irgendeiner Tiefe befreit worden und hatte Ricky Waiden und nun auch sie voll erwischt.
    Und jetzt musste sie mit ansehen, wie Ricky Waiden das Messer anhob und die Klinge so drehte, dass die Spitze auf sie zeigte. Die Haltung der Waffe veränderte sich auch nicht, als er näher an sie herantrat.
    Ciaire hielt den Atem an. Trotz ihrer ungewöhnlichen Veränderung fühlte sie sich noch immer als normaler Mensch, und dazu zählte auch das Gefühl der Angst, das in ihr hoch kroch.
    Waiden schüttelte den Kopf. »Du musst dich nicht fürchten. Nein, du nicht.«
    »Aber ich…«
    »Lass mich ausreden. Du bist eine Göttin, verstehst du? Ja, eine Göttin. Ich habe dich dazu gemacht. Wenn du in den Spiegel schaust, siehst du einen Menschen, aber das ist nur äußerlich. Tatsächlich bist du zu einer Göttin geworden, denn in dir hat sich eine uralte Kraft ausgebreitet, die es schon gegeben hat, als die Neue Welt noch nicht entdeckt worden war. Aber sie wurde über den mächtigen Ozean hinweg nach Europa transportiert, und auch hier hat sie nichts von ihrer Stärke verloren. Ja, sie ist hier, und sie wird hier bleiben.«
    Er lachte kichernd.
    »Du hast dich im Spiegel angeschaut«, flüsterte er. »Du hast die goldene Farbe auf deiner Haut gesehen, und daran wird sich nie mehr etwas ändern. Daran solltest du immer denken.«
    »Das tue ich doch…«
    »Aber nicht so, wie es sein muss. Du hast noch kein Vertrauen in deine eigene Stärke, und das will ich dir geben. Dann wirst du endlich begreifen, wer du wirklich bist.«
    Sie nickte. Sie wusste genau, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie sich gegen bestimmte Tatsachen stemmte. Sie war zu schwach und glaubte noch immer nicht an die Stärke, von der Ricky Waiden gesprochen hatte.
    Die Hand mit dem Messer bewegte sich. Zuerst langsam, sodass Ciaire sie verfolgen konnte. Danach aber sehr schnell.
    Sie nahm nicht mehr als ein Zucken wahr, und plötzlich berührte die eine Seite der zweischneidigen Klinge ihre Kehle.
    Jetzt ist es aus!
    Einen anderen Gedanken konnte sie nicht mehr fassen. Sie spürte, dass sich die Klinge an ihrer Kehle bewegte. Mit einer schnellen Bewegung fuhr sie von links nach rechts.
    Tot - ich bin tot…
    Nein, sie war nicht tot.
    Sie lebte.
    Sie spürte keinen Schmerz. Es tropfte auch kein Blut aus der Schnittwunde, und dabei hatte sie deutlich den Druck der Klinge an ihrem Hals gespürt.
    Ricky Waiden trat zurück. Aus seinem Mund drang ein raues Lachen.
    Dabei hielt er die Waffe hoch.
    Da gab es kein Blut. Nicht ein Tropfen rann über den blanken Stahl. Es hingen auch keine Hautfetzen an der Klinge, und Ciaire begriff es nicht, obwohl sie alles sah. Ihre Augen hatten sich geweitet.
    Fragen schössen in ihr hoch. Sie zu stellen war sie jedoch nicht in der Lage, aber sie winkelte den rechten Arm an und brachte ihre Finger in die Nähe der Schnittstelle.
    Ricky ließ sie gewähren. Es war sein Spiel.
    Das Gold in seinem Gesicht schien sogar noch stärker zu leuchten. Er wollte abwarten, bis die Frau die Wahrheit selbst herausgefunden hatte.
    Ihre Finger waren leicht gekrümmt, sodass die Kuppen auf einer Linie lagen.
    Sie fuhr jetzt über die Schnittstelle hinweg und…
    Nein, da war nichts. Sie hätte die Schnittstelle spüren müssen, aber sie ertastete sie nicht. Die Haut an ihren Hals war so geblieben wie immer.
    »Na? Begreifst du es?«
    Ciaire nahm die Hand nicht von ihrem Hals weg, als sie den Kopf schüttelte

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