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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wirklichkeit. Jetzt konnte sie den Anblick auch nicht mehr auf ihren Zustand schieben, denn der hatte sich gebessert, und sie sah alles klar und deutlich.
    Diesen goldenen Menschen gab es wirklich. Ob sie das nun wahrhaben wollte oder nicht.
    Ciaire hörte sich stöhnen, so stark war ihr der Anblick unter die Haut gegangen.
    Ihr fiel auf, dass die Augen in seinem Kopf normal geblieben waren. Es gab keine goldenen Pupillen, nur die normalen braunen.
    Sie wollte sprechen und bewegte auch ihre Lippen, doch ein Wort brachte sie nicht hervor. Es musste lächerlich aussehen, denn Ricky Waldens Gesicht zeigte ein Grinsen.
    »Damit hast du nicht gerechnet, wie?«
    »Ja, stimmt.«
    »Ich hatte dich gewarnt.« Mühevoll gab Ciaire die Antwort.
    »Wir hatten aber etwas ausgemacht. Hast du das vergessen?«
    »Nein, habe ich nicht. Aber ich wollte nicht mehr. Ich habe mich anders entschieden.«
    »Warum?«
    »Siehst du das nicht?«
    Ja, sie sah es, aber sie spürte auch die eigene Schwäche. Sie wollte nicht mehr weiter nachfragen. Sie würde sowieso keine konkreten Antworten bekommen.
    Was war mit Ricky Waiden geschehen? Und warum war es passiert?
    Eine Antwort darauf konnte sie sich nicht einmal vorstellen. Sie musste die Tatsachen eben so hinnehmen, wie sie waren.
    Aber sie wusste auch, dass es nicht dabei bleiben konnte. Es musste weitergehen, und sie fragte sich, wie Ricky Waiden darauf reagieren würde, dass sie sein Geheimnis kannte.
    Gab es die goldenen Menschen wirklich?
    Trotz ihres Zustands fiel es ihr ein.
    Klar, sie hatte auch mal Geschichten gelesen von Abenteurern, die in fernen und fremden Ländern unheimliche Entdeckungen gemacht hatten. Da war auch mal von goldenen Menschen geschrieben worden, die tief verborgen in den Höhlen eines Dschungels lebten.
    Aber nicht hier!
    Und trotzdem stand so ein goldener Mensch vor ihr. Und sie glaubte auch nicht, dass sich Ricky Waiden mit dieser Farbe selbst angemalt hatte.
    Es musste etwas anderes mit ihm passiert sein.
    Er starrte sie noch immer an. In seinem Gesicht bewegte sich nichts. So warf die Schicht auch nicht irgendwelche Falten. Sie blieb glatt.
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, flüsterte sie.
    »Das werden wir sehen.«
    Die Antwort gefiel ihr nicht. Sie hörte in ihre Gedankengänge hinein seine Frage.
    »Willst du nicht aufstehen?«
    Sie überlegte kurz. »Und dann?«
    Ricky streckte ihr seinen Arm entgegen und spreizte die Finger.
    Ciaire hatte die Wahl. Wenn sie ablehnte, sich auf die Beine helfen zu lassen, brachte ihr das nichts ein. Sie ärgerte sich nur darüber, dass es sie als Stuntfrau so hart erwischt hatte. Dabei hatte sie sich immer als sehr tough angesehen. Das konnte sie in ihrem jetzigen Zustand vergessen. Sie war alles andere als tough.
    Sie gab sich einen innerlichen Ruck und streckte ihren Arm aus.
    »Sehr gut«, lobte Ricky Waiden und griff zu.
    Seine Hand legte sich über die ihre.
    Ciaire hatte sich zwar darauf eingestellt, keine normale Haut zu berühren, aber was sie da zu fassen bekam, war etwas wirklich Ungewöhnliches. Da fühlte sich nichts warm an, auch nicht kühl, sondern einfach neutral. Wie bei einer künstlich geschaffenen Hand, durch die kein Blut floss und einfach nur ein Gegenstand war.
    Ricky hatte Kraft. Er zog Ciaire fast locker in die Höhe, sodass sie auf die Füße kam, ihrem Schwindel jedoch Tribut zollen musste.
    Das Zimmer bewegte sich vor ihren Augen. Die Wände blieben nicht mehr dort, wo sie sich befanden. Sie warfen plötzlich Wellen, die auf sie zuschwappten, und sie konnte ihnen nicht entgehen.
    Dafür erhielt sie einen Stoß, der sie auf das Bett beförderte. Sie landete weich und bäuchlings auf der Matratze.
    Ricky ließ Ciaire in Ruhe, sodass sie erst mal wieder mehr zu sich selbst kommen konnte.
    Das war auch nötig. Ciaire überkam wieder das Gefühl, wegzuschwimmen. Sie vergaß, wo sie lag, und erst als sie die Stimme hinter und über sich hörte, tauchte sie wieder in die Wirklichkeit auf.
    »Alles klar?«
    »Nein«, flüsterte sie. Dabei drehte sie das Gesicht zur Seite, um den goldenen Mann ansehen zu können.
    »Für mich schon, Ciaire.«
    »Klar, das glaube ich dir. Was ist mit mir?«
    »Nun ja, du bist in meinen Kreislauf hineingeraten. Der Fluch des Goldes hat jetzt auch dich getroffen. Du hast einen schweren Fehler begangen. Du hättest das Haus nicht betreten sollen. Du hättest deine Neugierde im Zaum halten müssen. Das hast du nicht getan, und deshalb musst du die Konsequenzen

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