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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich ging noch einen Schritt weiter und flüsterte ihr zu, dass ich meine Hände gebrauchen musste.
    »Tu es!«
    »Danke.«
    Ob sie den Spott in meiner Stimme gehört hatte, wusste ich nicht. Mir war nur wichtig, dass sie mich in Ruhe ließ, und genau das geschah in den folgenden Sekunden.
    Sie schaute auf meine Finger, die zunächst die beiden Hälften der gefütterten Lederjacke zur Seite schoben, damit ich an die Knöpfe meines Hemdes gelangen konnte.
    Ich war gespannt, wie sie reagieren würde. Ich sah auch das Zittern ihres Körpers. Sie war wachsam, aber sie hatte auch eine Haltung eingenommen, die auf eine schnelle Flucht hinwies. Im Moment stand sie zwischen den Fronten und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte.
    Ich war ganz ruhig. Gelassen öffnete ich die Hemdknöpfe. Noch sah sie das Kreuz nicht, sie spürte es nur. Daran glaubte ich, weil sich ihr Gesicht verzog.
    Der Spalt war so breit, dass ich meine Hand hineinstecken konnte. Ich ließ sie rasch nach unten rutschen, und so deckte ich das Kreuz ab. Ich spürte auch die Wärme an meiner Haut, und mir war dadurch klar, dass diese Julia Potter kein normaler Mensch war. Das lag nicht nur daran, dass sie nicht atmete.
    Ich ließ die Hand mit dem Kreuz in die Höhe gleiten. Dabei wollte ich eine bestimmte Position erreichen, was ich auch schaffte. Noch war das Kreuz verborgen, was sich in der nächsten Sekunde änderte. Da lag es frei!
    Es war ein Risiko gewesen. Aber ich hatte es eingehen müssen.
    Ihr Finger lag am Abzug. Er brauchte sich nur um eine Idee zu bewegen, und das Geschoss hätte mich erwischt.
    Das trat nicht ein.
    Julia Potter war zu geschockt, aber sie oder die andere Kraft, die sie beschützte, handelte innerhalb einer Sekunde und sorgte dafür, dass selbst ich ins Staunen geriet…
    ***
    Aus dem Nichts heraus erschienen die Blitze. Aber sie waren nicht von meinem Kreuz abgegeben worden, wie es normal gewesen wäre.
    Diesmal hatte die andere Seite eingegriffen, und plötzlich irrlichterte ein Netz aus Blitzen durch das Zimmer.
    Zugleich legte sich ein helles Licht um Julia Potters Körper und zeichnete ihn vom Kopf bis zu den Füßen nach. Es war in ständiger Bewegung, ohne seine Form zu verändern und ließ die Gestalt aussehen, als wäre sie dabei, sich aufzulösen.
    Sie war an den Seiten leicht durchscheinend geworden, und ich erlebte ebenfalls einen Angriff. Die hellen Strahlen jagten von verschiedenen Seiten auf mich zu. Sie wollten mich treffen. Ich konnte ihnen nicht entkommen, aber ich hatte den Schutz vor meiner Brust.
    Das Kreuz lag frei. Es war wie ein Schwamm, der die Blitze aufsaugte und dafür sorgte, dass sie mir nicht gefährlich wurden. Ich verspürte nur so etwas wie harte Schläge gegen die Brust, und mir wurde auch ganz anders. Zwar fühlte ich mich nicht wie weggetreten, verlor jedoch für einen Moment die Übersicht und hatte das Gefühl, in einer völligen Leere zu sitzen.
    Der Zustand dauerte sekundenlang an. So plötzlich, wie er mich erfasst hatte, war er auch wieder vorbei.
    Von Julia Potter war keine Spur zu sehen. Die andere Seite oder wer immer es gewesen war, hatte sie geholt. Nichts war von ihr zurückgeblieben. Ich saß allein in diesem Sessel und schaute ins Leere.
    Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen.
    Was war das für ein Besuch gewesen?
    Ich musste mich zunächst innerlich sortieren. Eine Frau - ja, ich hatte eine Frau gesehen. Sie war ein normaler Mensch, zwar etwas seltsam gekleidet, aber sonst…
    Ja, und sie hatte nicht geatmet. Genau das war das große Problem. So konnte ich sie nicht als einen normalen Menschen ansehen. Sie war beeinflusst worden. Sie musste mit einer anderen Macht Kontakt gehabt haben, und diese Macht war nicht zu unterschätzen. Ich konnte sie als die Gegenseite bezeichnen. Diese hatte es geschafft, eine Person wie Julia Potter auf den Weg zu bringen. Sie hatte sich unter die Menschen mischen können und war dann auf Tony Foster getroffen.
    Er war tot.
    Sie lebte.
    Angeblich war auch sie tot. Von den Klippen in die Tiefe gestürzt, wo sie keine Chance hatte, zu überleben. Aber sie war nicht tot, und ihr Mann hatte nicht an die Versicherungssumme herankommen können. Jetzt konnte sie zurückschlagen, und sie hatte sich grausam gerächt und die Dinge umgedreht. Nicht sie war tot, sondern er, weil Tony Foster nicht gewusst hatte, wen er da zur Frau genommen hatte.
    Das allerdings wollte mir nicht in den Kopf. Irgendwas störte mich sehr stark. Wie konnte ein Mensch

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