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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen anderen heiraten, der nicht atmete?
    Oder hatte er nichts bemerkt? War es dieser Julia gelungen, den Mann zu täuschen?
    Wie immer auch Tony Fosters Plan ausgesehen hatte, er hatte verloren und auf das falsche Pferd gesetzt.
    Ich dachte auch darüber nach, dass diese Julia ein Tarnleben geführt hatte. Sogar eine Versicherung hatte sie abschließen können. Es war ihr tatsächlich gelungen, ihre Umwelt zu täuschen, und da hatte sie sogar meinen Respekt.
    Es gelang mir, die Überraschung abzuschütteln. Ich kehrte zurück in die Wirklichkeit. Auch der Druck an meiner Brust hatte nachgelassen, und so senkte ich den Blick, um mir das Kreuz anzuschauen.
    Es zeigte keine Veränderung. Ich konnte davon ausgehen, dass es den Angriff unbeschadet überstanden hatte.
    Stellte sich nur die Frage, um wen es sich bei dieser Julia Potter genau handelte.
    Ich wusste es nicht.
    Wer steckte dahinter? Wer hatte sie zum Zombie werden lassen?
    Ich dachte an die Kraft der Hölle. Das war zwar allgemein, konnte aber zutreffen. Bei meinem letzten Fall in Südfrankreich hatte ich erleben müssen, dass die lebenden Leichen in den Bann des mächtigen Luzifer geraten waren.
    Das konnte auch hier zutreffen, musste aber nicht. Ich befand mich leider in einer schlechten Position, weil ich Julia Potter nicht fragen konnte.
    Wie ging es weiter? Wie stark war sie? Wo musste ich suchen, um sie zu finden?
    Es war ein vertrackter Fall und zugleich ein seltsamer, weil ich es nur mit einer Gegnerin zu tun hatte. Das lief auf ein Duell zwischen uns beiden hinaus.
    Es war nicht üblich. Normalerweise hatte ich es mit Gegnern zu tun, denen man ansah, wozu sie gehörten, doch das traf hier leider nicht zu.
    Ich machte mir auch Gedanken über ihre Kleider. Als einen Experten für Mode konnte ich mich nicht eben bezeichnen, aber das Kleid, das sehr eng ihren Körper umschlossen hatte, gehörte nicht zu dem Outfit, das heute in war.
    Es kam mir eher vor, als wäre es in einer Vergangenheit modern gewesen, die mehr als hundert Jahre zurücklag.
    Das brachte mich auf eine bestimmte Idee. Konnte es eventuell sein, dass dieses Kleid - und natürlich auch die Frau - in die Vergangenheit gehörten? Dass Julia Potter schon lange lebte, sogar mehr als ein Jahrhundert?
    Genau darüber machte ich mir Gedanken und kam nicht davon los.
    Wenn sie also schon so lange gelebt hatte, war Tony Foster womöglich nicht ihr einziges Opfer gewesen.
    Nicht er war die schlimme Person, sondern Julia Potter. Sie steckte dahinter und sie hatte bestimmt einige Menschen auf dem Gewissen, was nur nicht aufgefallen war.
    Leider war sie verschwunden. So konnte ich ihr die entsprechenden Fragen nicht stellen. Ich ging davon aus, dass dies nicht immer so bleiben würde. Sie wusste jetzt, dass ihr jemand auf den Fersen war, und sie würde reagieren. Das hoffte ich zumindest, denn mit ihrem Rückzieher war mir nicht gedient.
    Da ich weiterhin davon ausging, dass sie eine Person aus der Vergangenheit war, hatte es keinen Sinn, in unserer elektronischen Kartei nachzuschauen, ob da irgendetwas über sie vorhanden war. Ich glaubte nicht daran.
    Mit steifen Bewegungen erhob ich mich aus dem Sessel und überlegte, ob es Sinn hatte, die Wohnung zu durchsuchen, um Hinweise auf Julia Potter zu finden. Schaden konnte es nicht. Ich musste mein Vorhaben nur zurückstellen, weil es an der Tür geläutet hatte.
    Besuch für einen Toten?
    Die Frage setzte sich in meinem Kopf fest, als ich auf die Tür zuging und öffnete. Ich hatte die Beretta gezogen, hielt sie so, dass der Besucher sie nicht sah.
    Es war eine Besucherin. Die Nachbarin Rosa Shield stand vor mir und schaute mich aus großen Augen an.
    »Ah, Sie sind noch da.«
    »Sicher.«
    Sie lächelte verlegen. »Ich war mir einfach nicht sicher und wollte nur nachschauen.«
    Das war eine gute Ausrede. Ich ging mehr davon aus, dass sie die Neugierde hergetrieben hatte.
    »Mir geht es gut.«
    Ihre Verlegenheit nahm nicht ab. »Kann es sein«, fragte sie mit leiser Stimme, »dass ich Stimmen gehört habe?«
    Innerlich musste ich grinsen. Mit dieser Frage hatte sie sich selbst verraten.
    Bestimmt hatte sie schon länger vor der Tür gestanden und gelauscht.
    »Nein, Mrs. Shield, ich bin allein.«
    »Hm. Ich war mir sicher, die Stimme einer Frau gehört zu haben.«
    »Da muss ich Sie enttäuschen.«
    Sie bewegte ihren Kopf und versuchte, an mir vorbei in die Wohnung zu schauen, was sie auch schaffte, aber nichts zu Gesicht bekam, was für sie hätte

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