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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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suchte ich das New Yorker FBI-Büro auf, um etwas Ähnliches wie eine Nicht-Identifikationskarte zu erhalten. Dort versicherte mir ein Mr. Gershon O’Brien, der Spezialist für chinesische Belange, daß mein Unterfangen hoffnungslos sei, da das Motto von Mr. Hip und seinen Kollegen unveränderlich »Sicherheit vor allem« lautete. Und als ich das Büro verließ, begrüßte mich ein Chinese mit höflichem Lächeln. Es war Mr. Hips Buchhalter.
    CMK.
    »Deshalb, verstehen Sie«, fuhr er fort, »beobachten wir die wirklichen Schriftsteller durch private Detektivagenturen, die uns sofort benachrichtigen, sobald etwas Derartiges in der Zeitung, im Radio oder sonstwo auftaucht. Wir Schriftsteller sind uns alle gleich. Wir haben Sie seit drei Jahren beobachtet, und um Ihnen die Wahrheit zu sagen, ich habe ein paar Dollar in Wetten auf Sie verloren; meiner Meinung nach haben Sie sich um ein Jahr verspätet.«
    »Was ist Ihr Vorschlag?« fragte ich benommen. Er zuckte die Achseln. »Sie werden Bestseller schreiben. Wir rezensieren Ihre Bücher, und Sie rezensieren die unseren. Wir sagen unseren Verlegern: ›Corwin ist gut, fördern Sie ihn. Werben Sie für ihn!‹ Und er wird es tun, denn wir sind gute Geldanlagen, und er möchte uns nicht verärgern. Wollen Sie Hollywood? Das kann gemacht werden. Viele von uns sind dort. In Kürze werden Sie so reich sein wie wir, und Sie brauchen nichts zu tun, als sich über die diagonale Beziehung auszuschweigen. Nebenbei, Sie haben es doch Ihrer Frau noch nicht erzählt?«
    »Ich wollte sie überraschen«, sagte ich. Er lächelte. »Das wollen alle. Oh, diese Schriftsteller! Nun, junger Mann, was haben Sie zu sagen?«
    Inzwischen war es dunkel geworden. Von der Couch her ertönte eine heisere Stimme: »Sie haben gehört, was der Doktor über die gesagt hat, die mit uns zusammenarbeiten. Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, daß wir für jene, die es nicht tun, unsere Maßnahmen vorbereitet haben.«
    Ich stieß ein Lachen aus.
    »Wieder einer von diesen Burschen«, sagte er ausdruckslos.
    »Sicherlich ein Grenzfall, Michael?« sagte der plumpe Mann. »Viele sind so.«
    Wenn ich gründlich nachgedacht hätte, wäre mir klargeworden, daß ›Grenzfall‹ nicht ›unentschlossen‹ für sie bedeutete; es bedeutete »Gefahr – sofortiges Handeln!«
    Sie handelten sofort. Der plumpe Mann, der gleichzeitig sehr kräftig war, schlang die Arme um mich, und der andere näherte sich mir. Ich schrie auf, als ich im Arm den Stich einer Injektionsspritze verspürte. Dann wurde ich steif und wußte nichts mehr.
    Meine Frau kam die Treppen heraufgelaufen. »Was geht hier vor?« fragte sie. Ich sah, wie sie auf den Vorhang zulief, hinter dem eine alte Pistole lag. Sie war nicht dumm, aber sie verstanden ihr Geschäft. Ich hörte, wie der plumpe Mann mit sanfter Stimme teilnahmsvoll sagte: »Ich fürchte, Ihr Mann braucht … Hilfe.« Sie wandte sich von dem Vorhang ab, die Augen weit aufgerissen. Er hatte sie an der richtigen Stelle gepackt; wahrscheinlich gibt es nicht eine einzige Frau eines Schriftstellers, die nicht im Innersten den Verdacht hegt, ihr Mann wäre ein potentieller Fall für den Psychiater. »Mein Lieber …«, stammelte sie, während ich betäubt dastand.
    Er fuhr fort: »Michael und ich sind vorbeigekommen, weil wir beide die Arbeit Ihres Mannes bewundern; wir waren erstaunt und bestürzt, seine Unterhaltungsweise so … zusammenhanglos zu finden. Meine Liebe, Sie müssen wissen, ich habe in psychotherapeutischen Dingen ziemliche Erfahrung. Haben Sie je – bitte, verzeihen Sie mir meine Offenheit – Zweifel an seiner geistigen Gesundheit gehabt?
    »Was ist los, Liebling?« fragte sie mich ängstlich. Ich konnte nur dastehen und sie anstarren. Gott weiß, womit sie mich injiziert haben, aber die Wirkung war, daß mein Geist umnebelt war, daß ich unfähig war, zu handeln, daß sich meine Gedanken im Kreis drehten. Ich war wahnsinnig.
    Dieser Vorfall, der anscheinend der letzte plausible Teil von Corwins Geschichte ist, läßt sich durch die heutigen Fortschritte in der Biochemie glaubhaft erklären. Corwin konnte mit lysergischer Säure injiziert sein oder mit Proteinextrakten aus dem Blut von Geisteskranken. Es ist eine Tatsache, daß derartige Injektionen vorübergehende Anzeichen von Geisteskrankheit im Patienten heraufbeschwören . CMK
    »Dann ist es jetzt also soweit«, sagte sie wie zu sich selbst. »Zu Weihnachten, als ich den Puter verbrannt hatte, sprach er eine Woche lang

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