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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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unreif, aber die weiblichen waren für eine Geburt gut genug entwickelt. Sie würden aber nie wieder von irgendeinem Nutzen für Sie sein. Deshalb haben wir sie herausgenommen und die Dinge so arrangiert, daß Sie sich jetzt als Mann entwickeln können.‹ Er legte eine Hand auf meine Schulter. ›Machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind jung, Ihr Körper wird sich anpassen, wir werden Ihre Drüsen beobachten und einen hübschen jungen Mann aus Ihnen machen.‹
    Ich begann zu weinen. ›Und was geschieht mit meinem Baby?‹
    ›Nun, Sie können es nicht säugen, denn Sie haben nicht einen Tropfen Milch. Wenn ich Sie wäre, dann würde ich es mir gar nicht erst anschauen, sondern es gleich zur Adoption anbieten.‹
    ›Nein!‹
    Er zuckte die Schultern. ›Das liegt natürlich ganz bei Ihnen; Sie sind seine Mutter – nun, sagen wir, seine Eltern. Aber machen Sie sich darüber jetzt keine Gedanken, zuerst werden wir Sie einmal gesund machen.‹
    Am nächsten Tag ließen sie mich das Kind sehen; und von da an sah ich es täglich – ich versuchte, mich mit ihm vertraut zu machen. Ich hatte nie zuvor ein ganz kleines Baby gesehen und keine Vorstellung davon gehabt, wie furchtbar sie wirken – meine Tochter sah wie ein orangefarbener Affe aus. Ich hatte trotzdem den Vorsatz, ihr Gutes zu tun. Aber vier Wochen später hatte das auch keine Bedeutung mehr.«
    »Wieso?«
    »Sie wurde entführt.«
    »Entführt?«
    Die »unverheiratete Mutter« machte mit dem Arm eine so heftige Bewegung, daß die Flasche, um die wir gewettet hatten, beinahe von der Bar fiel. »Gekidnappt – aus dem Hospital gestohlen!« Er atmete schwer. »Einem Mann einfach das Letzte zu nehmen, für das er lebt!«
    »Das ist wirklich gemein«, stimmte ich zu. »Trinken wir noch einen. – Und gab es keinen Hinweis?«
    »Nichts. Die Polizei fand absolut nichts heraus. Jemand kam, um sie zu besuchen, gab vor, ihr Onkel zu sein. Während die Schwester ihm den Rücken drehte, verschwand er mit ihr.«
    »Keine Beschreibung?«
    »Einfach ein Mann mit einem alltäglichen Gesicht, wie das Ihre oder meines.« Er runzelte die Stirn. »Ich glaube, es war der Vater des Babys. Die Schwester schwor darauf, daß es ein älterer Mann gewesen wäre, aber wahrscheinlich hat er sein Gesicht verändert. Wer sonst würde mein Baby entführen? Kinderlose Frauen wenden manchmal derlei Tricks an – aber wer hat je von einem Mann gehört, der so was tut?«
    »Was geschah dann mit Ihnen?«
    »Ich blieb noch elf Monate in diesem furchtbaren Kran kenhaus und machte drei weitere Operationen durch. Nach vier Monaten bekam ich einen Bart. Als ich endlich entlassen wurde, mußte ich mich schon regelmäßig rasieren – und außerdem zweifelte ich jetzt auch nicht mehr daran, männlichen Geschlechts zu sein.« Er grinste. »Ich interessierte mich plötzlich für die weiblichen Formen der Schwestern.«
    »Nun«, sagte ich, »mir scheint, daß Sie alles gut überstanden haben. Jetzt sind Sie doch ein völlig normaler Mann, verdienen Ihr Geld, haben keine wirklichen Sorgen. Und das Leben einer alleinstehenden Frau ist gar nicht so leicht.«
    Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Was wissen Sie denn schon davon!«
    »Naja.«
    »Haben Sie jemals den Ausspruch ›eine ruinierte Frau‹ gehört?«
    »Ja, vor Jahren. Heutzutage bedeutet das nicht mehr viel.«
    »Ich war so erledigt, wie es eine Frau nur sein kann. Dieser Kerl hat mich wirklich ruiniert. Ich war keine Frau mehr – und ich hatte absolut keine Ahnung, wie sich ein Mann benimmt.«
    »Schätze, daß man sich daran gewöhnen muß.«
    »Sie haben ja gar keine Ahnung. Ich meine nicht, wie man sich anzieht oder wie man herumläuft. Das habe ich noch im Krankenhaus gelernt. Aber wie sollte ich leben? Welche Arbeit konnte ich tun? Teufel, ich konnte noch nicht mal ein Auto fahren. Ich wußte nichts über Geschäf te. Ich konnte keine Handarbeit verrichten – ich war zu weich.
    Ich haßte ihn, weil er meine Karriere bei dem N.F.C.A.K.U. ruiniert hatte, aber wie sehr ich ihn haßte, erfuhr ich erst, als ich statt dessen versuchte, dem Raumkorps beizutreten. Ein Blick auf meinen Bauch, und ich wurde für den militärischen Dienst als untauglich abgeschrieben. Der Stabsarzt beschäftigte sich nur aus reiner Neugierde mit mir. Er hatte von meinem Fall gelesen. Deshalb änderte ich meinen Namen und kam nach New York. Zuerst verdingte ich mich als Koch, dann mietete ich eine Schreibmaschine und bot mich als Schreibkraft an – zum Schreien! In

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