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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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über die braune Oberfläche fallen.
    Zuerst sah er nirgends ein Zeichen von Leben.
    Nach zwanzig Minuten jedoch überflog er einen Ort, der einmal eine Stadt gewesen sein mußte. Eingestürzte Wände waren mit Treibsand überzogen, und die Ruinen der Häuser hatten schwarze, gähnende Löcher als Fenster. Nirgends ein Anzeichen von Leben, und auch das einst ringsum bebaute Land war tot.
    Er wußte, daß dies einmal grünes Wiesenland gewesen war, mit Bäumen und Flüssen und Kornfeldern.
    Jetzt aber war davon nichts mehr zu sehen.
    Er flog weiter, seine Erregung wuchs ständig.
    Überall lauerte der Tod, aber vor ihm, hinter dem Horizont, wartete das lebende Dorf.
     
    Zuerst erreichte er die Felder, aber sie waren nichts Besonderes, nichts, über das zu berichten sich gelohnt hätte. Sie bestanden aus unregelmäßigen, abgebrannten Landflächen, die niemals einen Pflug gesehen hatten, aber auf ihnen wuchs Getreide, hauptsächlich etwas, das so ähnlich aussah wie Mais. Die Pflanzen schienen nicht gut zu gedeihen, und es war nicht schwierig, den Grund dafür herauszufinden: Wassermangel.
    Er erkannte eine Art Bewässerungssystem, schmale Furchen, die von einem Fluß gespeist wurden, der eigentlich viel breiter hätte sein sollen. Von der Luft aus waren die Flußufer klar zu erkennen, und es wirkte ganz deutlich so, als ob der Fluß austrocknete. Schaefer bezweifelte, daß er jetzt überhaupt noch ein Viertel seiner früheren Größe besaß, und die Bewässerungsrinnen waren so gut wie ausgetrocknet.
    Er sah auch Menschen, die angespitzte Stöcke in den Boden stießen. Sie blickten zu ihm auf, als er vorüberflog, und von seiner Höhe aus wirkten sie überhaupt nicht fremdartig. Er hatte das seltsame Gefühl, daß dies gar keine andere Welt war, gar nicht ein Planet einer anderen Sonne, sondern nur die Vergangenheit der Erde; er hatte das Gefühl, daß er irgendwie in eine vergangene Zeit versetzt worden war, um zu sehen, wie seine eigenen Vorfahren ihren harten Kampf gegen Wind, Sonne und die langen, trockenen Jahreszeiten ausfochten.
    Dann war das Dorf direkt unter ihm.
    Eigentlich glich es mehr einer Stadt. Rings um die Gebäude zog sich eine Mauer, genau wie bei dem verlassenen Ort. An den einfachen viereckigen Häusern vorbei zogen sich gebogene Straßen, in der Mitte befand sich ein Marktplatz. Schaefer ging noch tiefer und erkannte dicke Stangen, die auf den Häuserseiten quer über die Straße reichten. Die schlanken, langarmigen Leute schwangen sich durch die heiße Luft, von einer Stange zur anderen. Anscheinend gingen sie nie auf dem Boden, wenn sie es vermeiden konnten.
    Selbst auf ihn machte die Stadt keinen sehr anziehenden Eindruck. Auch hier waren schon Anzeichen des ersten Verfalls zu bemerken, obgleich sie noch nicht so kahl waren wie Ruinen, die von langem Regen und versengendem Sonnenschein ausgewaschen waren. Auf der Straße lag Abfall. Kein Wunder, daß sie sich an den Wänden entlang schwingen, dachte er. Wenn ich könnte, würde ich es auch so tun. Der ganze Ort wirkte so, als machte sich darin eine schleichende Krankheit breit: Schaefers Haut begann bei diesem Gedanken zu jucken.
    Aber dann sah er direkt unter sich den Marktplatz. Er sah eine bunte Farbenpracht; aber das meiste davon war durch Markisen verdeckt. Er blickte hinunter auf einen See von Gesichtern, auf Augen, die zu ihm emporstarrten.
    Er holte tief Atem.
    »Ob bereit oder nicht – hier bin ich«, murmelte er.
    Er hoffte nur, daß die Informationen von dem Beobachtungsschiff korrekt waren.
    Wenn nicht –
    Nun, wahrscheinlich würde er gar nicht mehr lange genug leben, um seinen Fehler feststellen zu können. Jetzt gab es für ihn keine Umkehr mehr. Er steuerte seinen Kopter auf einen freien Platz, schwebte einen Moment darüber, um sicher zu sein, daß sich niemand darunter befand, und landete.
    Die Rotoren des Kopters kamen zum Stehen.
    Die leeren Hände vor sich herhaltend, so daß sie jeder sehen konnte, stieg er aus.
    Wenige Sekunden später drängten sie sich um ihn.
    Als er neben seinem Kopter in der Hitze dastand, verkörperte er zwei Seelen. Die eine blickte die Menge mit geraden Augen und einem verhaltenen Lächeln an. Die andere hielt sich zurück und beobachtete; Schaefer fühlte sich erleichtert. Er war nie ein Mann der Tat gewesen, oft genug hatte er sich gefragt, wie er sich angesichts einer wirklich gefährlichen Situation verhalten würde.
    Er war unbewaffnet und konnte buchstäblich in Stücke gerissen werden,

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