16 Science Fiction Stories
der arme Charlie McGandress das gleiche von seinem Projekt, die Menschheit durch das Science-Fiction-Fandom zu vereinigen.
Hier habe ich einige kurz skizzierte Fälle von ScienceFiction-Persönlichkeiten weggelassen, die bis jetzt noch nicht naher untersucht sind. Der Grund dafür wird jedem, der sich schon einmal mit den Paragraphen betreffs Verleumdung befaßt hat, klar sein. Es möge genügen, hier nur zu sagen, daß Corwin behauptet, daß Science Fiction labile Typen anzieht und manchmal auf ganz schmähliche Weise die Grundlagen der Wirklichkeit unterminiert. CMK.
Aber ich konnte meine Idee nicht einfach ad acta legen, ohne sie getestet zu haben. Ich wog die Worte sorgsam ab, ergriff den Telefonhörer und rief Jim Howlett, einen Ge schäftsmann unserer Stadt, an. Er war daheim. »Jim, hier ist Corwin«, sagte ich. »Ich habe eine Idee – hoppla! Der Samowar kocht über. Ruf mich in einer Minute zurück, ja?« Ich hängte ein.
Er rief mich nach einer Minute an; ich wartete unser verabredetes Klingelzeichen ab – dreimal lang, zweimal kurz, einmal lang – bevor ich den Hörer abhob. »Was war das mit deinem Samowar?« fragte er mich erstaunt.
»Ach, nur ein kleiner Spaß«, antwortete ich. »Hör zu, Jim, warum versuchst du zur Abwechslung nicht einmal eine Kurzgeschichte? Leg den Roman für eine Weile beiseite.« Er vernachlässigt sein Geschäft und schreibt nämlich gerade mit großer Hoffnung einen historischen Schinken über die Sullivan-Kampagne von 1779, an der unsere Stadt sich während des Revolutionskrieges beteiligt hatte; ich berate ihn dabei ein wenig.
»Ach, ich weiß nicht«, sagte er. Während er sprach, veränderte sich der Ton seiner Stimme dreimal ein wenig. Das bedeutete, daß wir etwa eine durchschnittliche Anzahl von Mithörern hatten, die unser Gespräch belauschten. »Worüber sollte ich denn schreiben?«
»Hör mal, du kennst doch die Geschichte von unseren Nachbarn, Mr. und Mrs. Clonford«, begann ich. Ich erklärte ihm das Problem genau und gab meinen Kommentar dazu, der sich auf die Antwort stützte. Ich hörte deutlich, wie einige der Mithörer die Luft anhielten. Als ich geendet hatte, sagte Jim: »Ich weiß nicht recht, ob das für mich das Richtige ist, Cecil. Natürlich war es nett, daß du mich darauf aufmerksam gemacht hast, aber …«
In diesem Augenblick betrat ein Kunde seinen Laden, und er mußte Schluß machen.
Ich verbrachte erwartungsvolle vierundzwanzig Stunden. Am Montag abend fuhr die Zeitungsfrau an unserem Haus vorbei und warf die zusammengerollte Ausgabe der Pott Hill Evening Times in die Röhre neben unserem Briefkasten. Ich raste hin, um mir die Zeitung zu holen, riß sie auf und las auf der siebenten Seite:
VERKAUF EINER FARM
Aus Gesundheitsgründen und wegen hohen Alters verkaufen Mr. und Mrs. Ronald Clonford ihre gesamte Farm, mit inbegriffen sind alle Maschinen, Einrichtungsgegenstände und das lebende Inventar. Versteigerung am Samstag, dem 19. Mai, 12.30 Uhr. Bei jedem Wetter; Zahlungsbedingungen: Bar am Tage des Verkaufs. George Pfennig, Auktionator.
Dies ist eins der wenigen Dinge in den Corwin-Schriften, das auf seine Richtigkeit geprüft werden kann. Ich habe in der betreffenden Zeitung nachgelesen und gefunden, daß die Anzeige, wie oben angeführt, veröffentlicht worden ist. Weiter habe ich Mrs. Clonford in ihrer Stadtwohnung interviewt. Sie sagte mir, daß sie der Farmarbeit plötzlich müde geworden wäre. »Habe meine Pferde nicht gerne aufgegeben. Aber die Leute sagten, daß es für Ronnie ein zu schweres Leben war, und ich glaube, sie hatten recht.«
CMK
Ein zufälliges Zusammentreffen? Vielleicht. Ich ging mit der Zeitung nach oben und legte die Füße wieder auf den Tisch. Ich konnte noch hundert weitere Versuche anstellen, wenn ich wollte, aber warum sollte ich meine Zeit vergeuden?
Ich könnte die Antwort leicht in etwa zweihundert Worten auf ein Stück Papier tippen, in die Stadt fahren und es am Gemeindehaus an das Anschlagbrett kleben. Das würde eine Lawine auslösen!
Natürlich tat ich das nicht – aus dem gleichen Grunde, aus dem ich die zweihundert Worte der Antwort bis jetzt noch nicht auf dies Zigarettenpapier geschrieben habe. Es ist ziemlich furchtbar, nicht wahr, daß ich es noch nicht getan habe, daß ein einfacher, durchführbarer Plan, der gesamten Menschheit Frieden, Fortschritt und Gleichheit der Möglichkeiten zu gewähren, verlorengehen kann, wenn, sagen wir, innerhalb der nächsten Minuten ein
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