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160 - Der untote Kreuzritter

160 - Der untote Kreuzritter

Titel: 160 - Der untote Kreuzritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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blutete aus unzähligen Wunden.
    Ein Sarazene sprang auf ihn zu. In der rechten Hand hielt er eine gewaltige Keule. Der Kerl landete auf der Kruppe des Pferdes, packte Heinrich und riß ihn aus dem Sattel. Der Kreuzritter krachte auf den Boden und blieb benommen liegen. Sein Pferd bäumte sich auf, schlug mit der rechten Hinterhand aus und traf seinen Helm, der davonflog.
    Benommen setzte sich Heinrich auf und griff nach seinem Schwert. Da war der Türke vor ihm, der sich über ihn warf, ihn zu Boden drückte und die rechte Hand hochriß. Ein gekrümmter Dolch raste auf Heinrichs Brust zu. Er wollte sich zur Seite werfen, doch es gelang ihm nicht.
    Ein Zittern durchlief seinen Körper.
    Die Schlacht tobte weiter.
    Immer mehr tollkühne Sarazenen stürmten heran, die sich den Kreuzrittern entgegenwarfen. Einige der Wurfmaschinen fielen den Heiden in die Hände, die sie sofort in Brand steckten.
    Der Angriff der heldenhaften Kreuzritter brach zusammen. Sie zogen sich langsam zu ihrem Lager zurück, dabei nahmen sie die Verletzten und Toten mit.

    Sie hatten Heinrich in sein Zelt getragen und seine Wunden verbunden. Kunibert und Ingobert standen am Sterbelager ihres Freundes, der noch immer nicht das Bewußtsein erlangt hatte.
    Der Sterbende stöhnte leise.
    „Runhild", flüsterte er fast unhörbar.
    Ingobert beugte sich vor und wischte mit einem Tuch den Schweiß von Heinrichs Stirn.
    „Es besteht keine Hoffnung mehr", sagte Kunibert leise.
    Ingobert nickte.
    In diesem Augenblick schlug Heinrich die Augen auf. Sein Blick war glasig, und die Augen blutunterlaufen. Er wandte den Kopf und blickte seine Freunde an.
    „Ist die Festung gefallen?" erkundigte sich Heinrich.
    „Nein", brummte Kunibert. „Die verfluchten Heiden haben unseren Angriff abgeschlagen."
    Heinrich nickte schwach, schloß die Augen und atmete einmal tief durch. Der Verband auf seiner Brust färbte sich langsam rot. Er spürte deutlich, wie das Leben aus seinem Körper zu fliehen schien. Doch er hatte keine Angst vor dem Tod. Er würde wiedergeboren werden, das hatte ihm der Hexer versprochen.
    Mühsam hob Heinrich den rechten Arm, strich sich über die Brust und betastete seinen Hals. Er suchte nach dem Amulett, das ihm Baphomet gegeben hatte, doch er spürte es nicht.
    „Wo ist das Amulett?" fragte er mit bebender Stimme. „Gebt es mir sofort!"
    Kunibert kramte in den Kleidungsstücken Heinrichs herum und fand schließlich das Amulett. Heinrich fühlte sich unendlich erleichtert, als der das Amulett wieder um seinen Hals hatte.
    „Begrabt mich mit diesem Amulett", hauchte er.
    Sein Gesicht verfiel immer mehr. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Die rechte Hand verkrampfte sich.
    „Runhild", flüsterte er fast unhörbar. „Runhild, ich komme wieder. Ich will noch einmal…"
    Wieder durchlief ein Zittern seinen Körper, dann sackte er in sich zusammen.
    „Er ist tot", stellte Kunibert tonlos fest.
    Ingobert schloß die Augen des Toten und warf eine Decke über seinen Körper. Schweigend blieben die beiden Ritter einige Minuten neben dem Leichnam stehen, dann verließen sie das Zelt.
    Kurze Zeit danach betraten die Knappen das Zelt. Sie zogen dem Toten das Panzerhemd an und hüllten ihn in einen Mantel. Dann legten sie ihm sein Schwert auf die Brust, kreuzten die Hände darüber, hoben den Toten auf eine Bahre und verließen das Zelt.
    Kunibert und Ingobert hielten die Totenwache.
    In der Abenddämmerung wurde die Bahre in die kleine Kapelle getragen, in der sich bereits mehr als dreißig tote Ritter befanden. Es war heiß und stickig in der Kapelle, und es roch nach Weihrauch und Kerzen.
    Im Morgengrauen wurde die Totenmesse gelesen. Danach wurden die Toten in einem Massengrab beigesetzt.

    Runhild dachte oft an ihren Gemahl. Ruhelos wanderte sie stundenlang in ihrem Schlafzimmer auf und ab und sehnte sich nach Heinrich.
    Die ersten Tage nach seiner Abreise hatte sie viel geweint und auf ein Wunder gehofft, daß er umkehren mußte. Doch diese Hoffnung hatte sich nicht erfüllt.
    Die kleine Burg war ihr leer und verlassen vorgekommen. Auch Guntmar, ihr Sohn, konnte ihr keinen Trost bieten.
    Doch die Arbeit im Schloß nahm sie schließlich ganz in Anspruch und lenkte sie ab. Und allmählich fand sie ihre Lebensfreude wieder. Beim Spinnen und Sticken sang sie vergnügt. Aber je öfter sie an ihren Mann dachte, stieg Verbitterung in ihr hoch. Noch immer hatte sie es nicht verwunden, daß er an ihrer ehelichen Treue gezweifelt hatte.
    Nur selten

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