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160 - Der untote Kreuzritter

160 - Der untote Kreuzritter

Titel: 160 - Der untote Kreuzritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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000 Nächte her sein.
    Damals war er im Auftrag Baphomets unterwegs gewesen.
    Langsam kehrte die Erinnerung an jene Nacht zurück. Mit seiner gewaltigen Streitaxt hatte er eine kleine Hütte zertrümmert und einer Familie einen ordentlichen Schrecken eingejagt.
    Seit ein paar Wochen fühlte sich Heinrich von der Laufen ein wenig merkwürdig. Da klafften in seiner Erinnerung Lücken. Dieser Zustand war ihm nicht unbekannt, denn er wiederholte sich alle 27 000 Nächte wieder. In jenen Nächten handelte er oft völlig unbewußt, und sein Drang zum Töten wurde übermächtig. Da war niemand vor ihm sicher, der sich in die Burg wagte.
    Vor etwa hundert Nächten hatten uniformierte Männer mit Scheinwerfern die Ruine durchsucht, doch die Geheimgänge hatten sie nicht entdeckt, und nach ein paar Stunden waren sie wieder verschwunden.
    Voller Bitterkeit dachte er an Persea Jadit. Sie hatte ihn ausgelacht, als er sie angefleht hatte, ihn endlich von seinen Leiden zu erlösen.
    „Du wirst mein Sklave bis zum Ende der Welt bleiben", hatte sie geantwortet und sich über ihn lustig gemacht.
    Nur zu gerne hätte er die Streitaxt gegen sie erhoben, doch das durfte er nicht tun.
    Aber vielleicht würde sie nun gnädig sein, wenn er ihren Auftrag wunschgemäß erfüllte. Doch das Gegenteil wird der Fall sein, dachte er verbittert.
    Als er das Dorf erreicht hatte, blieb er stehen.
    Er wartete auf das rothaarige Geschöpf mit den funkelnden Augen und den glühenden Händen, vor dem er ein wenig Angst hatte.
    Endlich erschien Cita, und er folgte ihr.
    Vor einem Haus blieben sie stehen, und Cita zeigte auf die Tür.

    Vergeblich hatte sich Nadja zu beruhigen versucht. Das Telefon funktionierte noch immer nicht.
    Ihre Eltern schliefen schon lange.
    Doch sie stapfte noch immer ruhelos in der Wirtsstube umher, und ihre Furcht wurde immer größer. Ich werde noch zur Kettenraucherin, dachte sie, als ihr Blick auf den überquellenden Aschenbecher fiel, und zur Säuferin, als sie die fast geleerte Schnapsflasche betrachtete.
    Sie zapfte sich langsam ein Bier ab, trank einen Schluck und zündete sich eine weitere Zigarette an.
    Während der Hauptsaison spielte sie Fremdenführerin für die Touristen in der Burgruine, und da erzählte sie hübsche Gruselgeschichten, die sie sich aus allen möglichen Überlieferungen zusammengebastelt hatte. Irgendwann im Mittelalter sollte sich dort eine schreckliche Tragödie ereignet haben, doch Genaueres konnte niemand sagen, denn alle Unterlagen waren bei einem Brand im Rathaus vernichtet worden. Heinrich von der Laufen und seine Gemahlin Runhild kamen in allen Sagen vor. Ihre Rollen wurden aber höchst unterschiedlich dargestellt. In einigen war Runhild das böse, mannstolle Weib, und Heinrich der edle Ritter. Andere besagten, daß er fürchterlich eifersüchtig gewesen sein sollte und Runhild lebendig eingemauert hatte. Seither sollte Runhilds Geist in der Ruine spuken. Auch ein silberner Keuschheitsgürtel wurde erwähnt. Ihre Story paßte sie ganz den Wünschen der Touristen an, manche wollten es gruselig, dann erging sie sich in den entsetzlichsten Schilderungen, die man sich nur vorstellen konnte. Andere wollten es ein wenig romantischer, dann floß eine zu Tränen rührende Erzählung über ihre Lippen. Aber was damals tatsächlich geschehen war, das wußte niemand.
    Auch Coco hatte sie eine von ihr erfundene Sage aufgetischt.
    Im vergangenen Herbst war sie ein paarmal zur verfallenen Burg gewandert, und eines Tages hatte sie sich ein wenig verspätet, da war es bereits dunkel geworden. Eine unheimliche Gestalt in einem Kettenhemd war auf einen Gang getreten, und sie hatte panikartig die Flucht ergriffen.
    Drei Tage später wollten ein paar Berliner unbedingt die Ruine besichtigen, eigentlich hatte sie ablehnen wollen, doch ein großzügiges Trinkgeld hatte sie umgestimmt.
    Diese Führung würde sie wohl nie vergessen. Unweit des Ziehbrunnens hatten sie die fürchterlich zugerichteten Leichen zweier Landstreicher entdeckt.
    Die Polizei hatte die Ruine durchsucht, aber nichts entdecken können. Die Morde waren bis heute nicht aufgeklärt worden.
    Nadja war sicher, daß der Unheimliche im Kettenhemd der Mörder gewesen war. Von ihrem Verdacht hatte sie nicht einmal Sabrina etwas erzählt, doch für sie stand fest, daß sie in Zukunft die Ruine nicht mehr betreten würde.
    Als gegen die Tür gedonnert wurde, fiel ihr vor Schreck fast das Glas aus der Hand. Mit zitternden Fingern stellte sie es ab und

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