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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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weigern, das plötzliche Auftauchen Ihrer Frau zu erklären“, meinte die Marquise.
    „Wie ich bereits sagte“, antwortete Spencer mit einem gezwungenen Lächeln, „werde ich bald eine öffentliche Stellungnahme über meine Besucherin abgeben. Bis dahin möchte ich nicht darüber reden.“
    „Dann werde ich meinen Lesern die Geschichte nach Gutdünken berichten müssen.“
    „Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun.“
    Lady Brumley zog eine Augenbraue hoch und setzte bereits zum Widerspruch an, verstummte aber, als sie Spencer betrachtete. Selbst eine gefeierte Klatschkolumnistin war nicht gegen einen seiner Furcht gebietenden Blicke gefeit.
    Evelina erschauderte. Sie könnte es niemals ertragen, wenn er sie so anschauen würde. Zum Glück konnte Nathaniel nicht so finster dreinblicken, sonst würde sie niemals wagen, ihn zu heiraten.
    „Aber ich kann Ihnen ein Angebot machen“, sagte Spencer zu Lady Brumley.
    „Ich lasse mich nicht bestechen, Ravenswood“, erwiderte sie.
    Er lächelte unmerklich. „Natürlich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Sie liebend gerne alle Einzelheiten aus erster Quelle erfahren würden.“
    Lady Brumley neigte nachdenklich den Kopf, wobei die kleinen Schiffsglöckchen auf ihrer maritim inspirierten Kopfbedeckung leise läuteten. „An welche Art von Angebot dachten Sie?“
    „Ich verspreche Ihnen einen Exklusivbericht. Vorausgesetzt, Sie warten noch ein paar Tage mit dem Schreiben.“
    „Ich glaube, das ließe sich einrichten.“ Sie schaute ihn viel sagend an. „Aber ich werde Sie an Ihr Versprechen erinnern. Keine Ausflüchte oder Versuche, sich zu verstecken, sobald Sie mich kommen sehen.“
    „Aber natürlich nicht.“
    „Und ich kann Ihnen nur einen Tag Zeit lassen. Morgen komme ich wieder und möchte meine Geschichte haben.“
    Sein Gesicht verriet nichts. „Gut. Kommen Sie morgen um halb fünf.“
    „Vier. Ich brauche noch Zeit zum Schreiben, und der Artikel muss rechtzeitig bei der Zeitung eingehen, damit er am nächsten Tag erscheint.“
    „Sehr schön. Ich erwarte Sie.“
    Nachdem Lady Brumley sich verabschiedet hatte und Spencer sich endlich Evelina zuwandte, wirkte er etwas entspannter als zuvor. „Und worauf wartest du noch, mein Rippchen?“
    Sie war nahe daran, in Tränen auszubrechen, als sie den Kosenamen hörte, den er ihr gegeben hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. Er war damals zu Besuch gekommen, während er von der Armee beurlaubt gewesen war, und hatte Süßigkeiten aus Frankreich und bemalte Puppen mitgebracht. Sie hatte in ihm immer den älteren Bruder gesehen, den sie nie gehabt hatte. „Diese Geschichte über Nathaniel … dass er geholfen hat, den Dieb zu fangen … das war alles gelogen, nicht wahr?“
    Er musterte sie ernst. „Weshalb glaubst du das?“
    „Weil ich dich kenne. Wenn du wüsstest, dass Nathaniel in Schwierigkeiten steckt, hättest du sofort das Diner verlassen.“
    „Ich konnte dich und deine Mutter doch nicht …“
    „Ich finde, das ist doch offensichtlich. Nathaniel möchte mich nicht heiraten.“ Der Schmerz dieser Erkenntnis schnürte ihr die Kehle zu, so dass sie kaum noch atmen konnte. „Diese Frau, die heute Abend auftauchte, ist wahrscheinlich seine Geliebte, nicht wahr?“ Als Evelina sich frisch gemacht hatte, hatte sie andere Damen bei einem Gespräch belauscht, wenngleich sie das Spencer nicht zu sagen wagte. Er verabscheute Klatsch. „Sie ist aus Amerika angereist, um Nathaniels Verlobung zu verhindern, was auch erklärt, warum er verschwunden ist und du vorgibst, sie wäre deine Frau. Dir wollt es vor mir geheim halten.“
    „Das ist völliger Unsinn!“ versicherte ihr Spencer mit fester Stimme. „Ich schwöre dir, dass das alles nichts mit dir zu tun hat.“
    „Nathaniel hat mir erzählt, sie sei hässlich, a … aber …“ All ihre Vorsätze, stark zu sein, gerieten ins Wanken, und sie ließ ihren Tränen freien Lauf. „Sie ist hü … hübsch. Wahrscheinlich hat Nathaniel sie geheiratet, während er in Amerika war.“
    „Sei nicht albern.“ Spencer schloss sie in seine Arme. „Du hast doch die Heiratsurkunde gesehen. Es stand mein Name darauf.“
    „Ich habe nicht so g … genau hinschauen können“, brachte sie schluchzend hervor. „Mr. McFee hat sie mir gleich wieder weggenommen. Aber ich habe Na … Nathaniels Namen darauf gelesen. Seinen Namen!“
    „Ja, aber das hat nur damit zu tun, weil er als mein Stellvertreter eingesprungen ist. Das ist bei einer

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