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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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niederschmetternden Gedanken aufzuhalten, ging Abby zu der größten ihrer Gepäcktruhen hinüber und hob den Deckel an, um zu prüfen, ob all ihre kostbaren getrockneten Kräuter, Wurzeln und Samen die Reise unbeschadet überstanden hatten. Sie würde sie brauchen, wenn Lord Ravenswood es sich anders überlegen sollte und ihren Ansprüchen keinen Glauben schenkte. „Sein Bruder hat die Unterschrift Seiner Lordschaft gefälscht. Die Ehe ist somit nicht rechtsgültig.“
    Mrs. Graham schnaubte aufgebracht. „Hat der Viscount Ihnen das erzählt, während er Sie in seinem Arbeitszimmer festgehalten hat? Wahrscheinlich streitet er auch noch ab, dass es eine Mitgift gab. Er will nur sichergehen, dass Sie keinen rechtlichen Rückhalt haben, bevor er uns auf die Straße wirft. Ich glaube, dass er …“
    „Ihm war das Verhalten seines Bruders sehr unangenehm.“ Abby öffnete einen Beutel aus Satin und hielt ihn näher an das Kerzenlicht. Sie atmete erleichtert auf, als sie feststellte, dass die Samen der schwarzen Mehlbeere keinen Schimmel angesetzt hatten. Wenigstens etwas, das gut gegangen war. „Lord Ravenswood hat versprochen, mich für die Mitgift zu entschädigen. Er ist außerdem fest entschlossen, seinen Bruder zu finden und die ganze Angelegenheit aufzuklären. Regen Sie sich also bitte nicht auf! Als er uns in Philadelphia besuchte, war er ein sehr sympathischer Gentleman, und es ist kaum anzunehmen, dass er sich nun in England in ein Ungeheuer verwandelt hat.“
    Sie musste sich jedoch eingestehen, dass der Mann, den sie zu kennen geglaubt hatte, ihr nun wie ein Fremder vorkam, dessen Handlungen sie nicht einschätzen konnte. Entschieden verbannte sie diese beunruhigende Erkenntnis aus ihren Gedanken.
    „Ich traue diesen englischen Lords nicht über den Weg, das kann ich Ihnen sagen“, fuhr Mrs. Graham unbeirrt fort.
    „Sie zweifelten nicht an ihm, als Sie noch annahmen, dass ich mit ihm verheiratet wäre.“
    „Das ist auch etwas ganz anderes. Und was sollen wir jetzt tun, nachdem er Sie im Regen stehen lässt …“
    „Wir stehen hier wohl kaum im Regen.“ Abby schaute sich demonstrativ im Zimmer um und versuchte ihre eigenen Ängste zu unterdrücken, um ihre Dienerin zu beruhigen. „Und dem Essensgeruch vorhin in der Eingangshalle nach zu urteilen, werden wir auch gut verpflegt werden.“
    Die Erwähnung von Essen munterte Mrs. Graham wieder auf. „Was haben Sie denn gerochen?“
    „Roastbeef, Spargel, mindestens eine Sorte Fleischpastete …“
    „Du lieber Himmel, Sie und Ihre Nase! Sie könnten sogar einen Fliederzweig inmitten eines Rosenbeetes aufspüren.“
    „Es ist nicht ganz so schwer, den Geruch von Roastbeef und Spargel zu unterscheiden – besonders dann, wenn man hungrig ist.“ Sie lächelte mühsam. „Ich will damit eigentlich nur ausdrücken, dass wir gut versorgt werden.“
    „Aber wie lange noch?“ hakte Mrs. Graham nach.
    „Das spielt keine Rolle. Solange mir Seine Lordschaft meine Mitgift zurückzahlt, ist es mir gleichgültig, wie lange wir bleiben. Sobald wir das Geld haben, sind wir frei. Wir können tun und lassen, was wir wollen.“ Sie hielt ein Päckchen mit Blütensamen in die Höhe und bemühte sich, ihre fröhliche Fassade aufrechtzuerhalten. „Wir können nach Amerika zurückkehren, die Firma wieder in Schwung bringen und uns das Leben so angenehm einrichten, wie wir nur wollen. Die ganze Angelegenheit könnte sich als das Beste erweisen, was uns passiert ist.“
    Mrs. Graham musterte ihre Herrin. „Das glaube ich erst, wenn es so weit ist. Und ich sage Ihnen, es wird alles nicht so einfach, wie Sie es sich vorstellen. Nicht wenn Engländer beteiligt sind. Sie sollten Ihr Herz besser nicht zu sehr an Ihre Mitgift hängen.“
    „Ich glaube, Sie irren sich“, entgegnete Abby mit gespielter Zuversicht. „Es wird sich alles zum Guten wenden, da bin ich mir sicher.“
    Ja, ganz sicher. Sie würde eine gemachte Frau sein. Sie wäre frei. Sie könnte heiraten, wen immer sie wollte.
    Tränen schossen ihr in die Augen. Warum nur musste Seine Lordschaft der einzige Mann sein, den sie jemals zu heiraten wünschte?
    In der Eingangshalle wartete Evelina ungeduldig darauf, dass ihr zukünftiger Schwager sich von seinem letzten Gast verabschiedete. Ihre Mutter war bereits zur Kutsche gegangen, nachdem Evelina ihr versprochen hatte, bald nachzukommen. Wenn doch nur diese nervtötende Lady Brumley endlich verschwinden würde!
    „Mir scheint, dass Sie sich standhaft

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