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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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habe ein paar Detektive aus der Bow Street beauftragt, sich auf dem Lande umzuschauen und seine Bekannten in London auszuhorchen. Vielleicht weiß einer seiner Freunde etwas.“
    „Und unterdessen etabliert sich diese Amerikanerin mit jedem Tag mehr in deinem Leben.“
    „Lass Abby meine Sorge sein“, fuhr Spencer ihn an. Um seine scharfen Worte abzumildern, lächelte er entschuldigend. „Du hast doch eine Frau, ganz zu schweigen von einem ungeborenen Kind, um die du dich kümmern kannst. Du solltest gar keine Zeit haben, dir über meine Sorgen den Kopf zu zerbrechen.“
    „Das stimmt allerdings.“ Blakely rieb sich nachdenklich das Kinn. „Inwieweit darf ich Clara denn in das Ganze einweihen?“
    Spencer zögerte. Für Abby könnte es von Vorteil sein, eine Frau zur Seite zu haben, die die Wahrheit kannte und ihr behilflich war. „Wenn du auf Claras Verschwiegenheit vertrauen kannst, erzähle ihr alles. Aber sie darf es auf keinen Fall weitertratschen!“
    „Du kennst Clara doch – sie klatscht nicht“, versicherte Blakely. „Aber wenn es dich beruhigt, kannst du sie heute Abend auf dem Ball noch einmal selbst darauf hinweisen.“
    Spencer sah auf seine Uhr und stand auf. Er musste noch nach Hause und sich umziehen. „Ich mache mich auf den Weg. Wir treffen uns dann dort.“
    Blakely erhob sich ebenfalls. „Ich bin sehr gespannt auf diese außergewöhnliche Amerikanerin, die deiner Ansicht nach nie auf den Gedanken käme, sich trickreich einen Viscount zu angeln.“
    „Und tu mir bitte einen Gefallen“, sagte Spencer scharf, „wenn du schon Vorbehalte gegen Abby hast, dann lass es sie bitte heute Abend nicht spüren. Es wird auch so schon schwierig genug für sie werden.“
    „Sei ganz beruhigt, ich werde die Freundlichkeit in Person sein“, versprach Blakely. „Wie du weißt, kann man jemandem, zu dem man freundlich ist, mehr Geheimnisse entlocken als jemandem, den man mit Verachtung straft.“
    Spencer verkniff sich weitere Bemerkungen, da er wusste, dass er seinen Freund nicht davon würde abbringen können, Abby auszufragen, um sich selbst ein Bild von ihr zu machen. Wenigstens war Blakely routiniert genug, um solche Verhöre ganz beiläufig wirken zu lassen.
    Als sie das Gebäude verließen, redeten sie bereits über andere Dinge, doch sobald Spencer allein in seiner Kutsche saß, machte er sich schon wieder Gedanken. Und wie er sich verärgert eingestand, kreisten sie vor allem um die Gefühle, die er wider besseres Wissen für Abby hegte.
    Sein gestriges Verhalten im Theater war ein Fehler gewesen -das sah er jetzt ein. Wie hatte er nur glauben können, Abby zu küssen ließe ihn ungerührt? Bereits in Amerika hatte er sie nicht mehr aus dem Sinn bekommen. Und der flüchtige Kuss im Garten hätte ihm eigentlich zeigen müssen, wie empfänglich er für ihre Reize war.
    Und dennoch hatte er gestern seinem Verlangen nachgegeben! Und jetzt zahlte er den Preis dafür, indem er an nichts anderes denken konnte als daran, sie zu küssen, zu liebkosen … zu lieben.
    Gestern Abend hätte bis zu diesem Schritt nicht mehr viel gefehlt. In ihrer Gegenwart verlor er jegliche Beherrschung. Wie stellte sie das nur an? Bislang war es ihm gelungen, bei jeder Frau einen kühlen Kopf zu bewahren – auch bei seiner letzten Geliebten, einer raffinierten Französin, der nichts fremd gewesen war, was einen Mann erfreute. Wie schaffte es diese junge Amerikanerin, die nach Rosmarin duftete und von dreistem, aufmüpfigem Wesen war, ihn so um den Verstand zu bringen, dass sein ganzes Denken nur noch um sein unstillbares Verlangen nach ihrem verlockenden Mund kreiste?
    Zu wissen, dass auch sie ihn begehrte, machte alles noch schlimmer. Er hatte kein Recht, die Situation und ihre Gefühle auszunutzen. Nachdem die Scheinehe ihren Zweck erfüllt hatte, würde Abby in ihr altes Leben zurückkehren müssen. Und deshalb gebot ihm der Anstand, die Hände von ihr zu lassen.
    Und nicht nur die Hände. Er nahm sich vor, von nun an nie wieder ihre süßen Lippen zu küssen. Denn würde er Abby wieder küssen, könnte er für nichts mehr garantieren.
    Heute Abend würden alle Gäste sie besonders genau beobachten – was seinen Vorsatz erleichtern dürfte. Er würde mit Abby ein oder zwei Walzer tanzen müssen, was eine Versuchung darstellte, aber er musste seinem Verlangen Einhalt gebieten. Glücklicherweise wurde nicht von ihm erwartet, dass er öfter mit Abby tanzte, da es nicht üblich war, dass ein Mann seine Ehefrau zu

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