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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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betätigen.“
    „Das stimmt. Aber, meine Liebe, Sie sind die Erfinderin – das ist etwas ganz anderes. Es kommt zumindest nicht jeden Tag vor, dass eine Frau etwas erfindet. Solange niemand weiß, dass Sie das Parfüm auch selbst produzieren, müssen Sie um Ihren Ruf nicht fürchten.“
    „Lady Brumley hat Recht“, mischte sich Clara ein. „Und es hat noch keiner Frau geschadet, wenn Sie sich einen eigenen Namen macht.“ Sie schaute Abby durchdringend an. „Verstehst du, was ich meine?“
    Abby verstand nur zu gut. Clara deutete an, dass – für den Fall, dass Nat unauffindbar blieb und die Situation mit Spencer untragbar wurde – sie auf sich allein gestellt und auf die Gewinne der Firma angewiesen wäre. Abby hoffte zwar, auch in Zukunft an Spencers Seite zu sein, doch es konnte sicher nicht schaden, sich ein eigenes Standbein zu verschaffen.
    „Und du glaubst, dass Spencer sich darüber freuen wird, wenn der Met ein Erfolg wird?“
    „Sie werden von der Gesellschaft hofiert werden“, versicherte ihr Lady Brumley und schüttelte das Fläschchen. „Alle Damen werden Sie vergöttern wegen Ihrer begnadeten Nase und Ihre früheren Missgeschicke vergessen. Ihr Gatte wird sehr erfreut sein.“
    „Wenn das so ist“, meinte Abby, „was muss ich tun?“
    Lady Brumley setzte ihre Tasse ab und ging zum Geschäftlichen über. „Als Erstes braucht die Mischung einen neuen Namen. Nehmen Sie es bitte nicht persönlich, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass Dr. Mercers medizinisches Met bei den Damen der Gesellschaft ein Verkaufsschlager wird.“
    „Wie wäre es mit Abigails aromatisches Eliocier? “ schlug Clara vor.
    „Oh nein, das klingt wie ein Riechsalz für Dienstmädchen!“ rief Lady Brumley entsetzt. „Ich dachte eher an etwas wie Scent of the Sea, Duft des Meeres.“
    „Denken Sie dabei an den Geruch von Seetang?“ fragte Clara spöttisch.
    „Was ist mit Abbys Duftwasser? “ mischte Abby sich ins Gespräch.
    „Viel zu einfach“, wehrte Lady Brumley ab.
    „Ich habe es!“ rief Clara. „Heavens Scent. Das bedeutet Geschenk des Himmels, klingt aber auch wie heaven sent, also vom Himmel geschickt.“
    Lady Brumley spitzte nachdenklich die Lippen und wiederholte den Namen dann einige Male. „Ja, das klingt gut. Mir gefällt es. Heavens Scent. Ich werde gleich morgen Lady Ravenswoods sagenumwobenes Erfolgsgeheimnis in meiner Kolumne erwähnen. Eine Woche lang werde ich mich nur in Andeutungen ergehen, um die Spannung zu steigern. Wenn ich das Geheimnis dann lüfte, wird in den besten Kreisen Londons von nichts anderem mehr die Rede sein.“
    „Oder alle sind es bereits leid, davon zu hören“, meinte Abby, die von dem Plan nicht überzeugt war.
    „Keine Frau wird es jemals leid, das Geheimnis einer anderen Frau zu erfahren, meine Liebe.“ Lady Brumley setzte ihre Tasse ab. „Und nachdem ich in meiner Kolumne den Weg bereitet habe, müssen wir mit dem Parfüm an die Öffentlichkeit gehen. Und dafür habe ich auch schon eine Idee. Bei dem Frühstück, das ich Samstag in einer Woche gebe, werde ich kleine Fläschchen an die Damen verteilen. Und in der Sonntagskolumne enthülle ich dann das Geheimnis von Lady Ravenswoods Duft.“
    „Das ist eine herrliche Idee“, stimmte Abby zu. „Wie viele Flaschen benötigen Sie?“
    „Oh, hundert sollten reichen.“
    „Hundert!“ rief Abby. Heute war Donnerstag. Ihr blieben also nur noch neun Tage. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.“
    „Natürlich schaffen Sie das. Ich bezahle die Flaschen auch.“ Lady Brumley zog eine Banknote hervor und reichte sie Abby. „Das sollte Ihre Kosten decken.“
    Als Abby sprachlos auf die fünfzig Pfund starrte, sagte Clara entschieden: „Seien Sie unbesorgt, das Parfüm wird bis dahin fertig sein.“
    „Ich mache mir überhaupt keine Sorgen“, entgegnete Lady Brumley. Als sie aufstand, ließ sie ihren strengen Blick auf Abby ruhen. „Ich bekomme immer, was ich will.“
    Als auch Abby und Clara sich erhoben, eilte Lady Brumley schon in Windeseile zur Tür. Dort blieb sie noch einmal kurz stehen. „Noch etwas, meine Lieben. Behalten Sie unser kleines Geheimnis für sich. Sie können es gerne Ihren Männern erzählen, aber niemandem sonst.“
    „Warum nicht?“ fragte Clara.
    Lady Brumley verdrehte die Augen. „Um den Überraschungseffekt nicht zu verderben. Ich möchte nicht, dass irgendjemand von meiner Entdeckung erfährt, bevor ich sie vorstelle.“ Sie wartete an der Tür, bis die beiden anderen

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