160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut
Herstellung des Parfüms beschäftigt waren.
Auch alles andere schien sich nun zu ergeben. Wenn erst einmal ihre neuen Kleider fertig waren, würde sie Spencer beweisen, dass sie sehr wohl wusste, wie man sich angemessen kleidete. Und vorhin hatte er ihr mitteilen lassen, dass er einen Tanzlehrer für sie engagiert habe. Sie war auf dem besten Wege, ihm eine passende Frau zu werden.
Allerdings mit einer Ausnahme. Spencer schien fest entschlossen, jeder Wiederholung ihres „Spielens“ aus dem Weg zu gehen. Wenn sie bedachte, wie einfach er sich ihr entziehen konnte, indem er in sein Büro flüchtete, kamen ihr manchmal Zweifel, ob sie jemals wieder mit ihm allein sein würde. Sie musste einen Weg finden, damit er an sie dachte, auch wenn er nicht zu Hause war. Sie brauchte etwas, womit sie ihn ständig an sich erinnern konnte … ein Bild oder einen Duft oder …
Als ihr eine Idee kam, setzte sie sich frohlockend auf. Aber natürlich, der Met! Sie lächelte zufrieden. Ich rieche dich sogar in meinen Träumen.
Sie würde dafür sorgen, dass Spencer sie nicht nur in seinen Träumen roch. Alles, was sie tun musste, war, sich in sein Schlafzimmer zu schleichen und ein wenig Met auf seine Kissen und seine Halsbinden zu geben. Nicht zu viel, denn er durfte es nicht merken – nur gerade so viel, dass ein unterschwelliger Duft sich in seinem Gedächtnis festsetzte.
Jetzt musste sie nur noch unauffällig in sein Schlafzimmer gelangen …
14. KAPITEL
Was Ihr Dienstherr nicht weiß, wird ihn nicht beunruhigen.
Empfehlungen für den unerschütterlichen Diener
Spencer hatte schlechte Laune, als er am späten Nachmittag vor seinem Haus aus der Kutsche stieg. Er musste einer unerwarteten Vorladung des Königs Folge leisten und sich für die Audienz noch schnell umziehen.
Er hoffte, dass er nicht auch noch Abby begegnete. Den halben Vormittag hatte er bereits mit Tagträumen verschwendet! Er hatte sich an Abbys samtweiche Haut erinnert, die Überraschung in ihren Augen vor sich gesehen, als er sie zum Höhepunkt gebracht hatte, das Vergnügen gespürt, das ihm ihr Mund bereitet hatte, ihre Brüste …
Spencer fluchte leise. Das musste ein Ende haben! Wenn er dem König gegenüberstand, sollte er seine Gedanken besser unter Kontrolle haben. Eine Unterredung mit dem verschrobenen George IV. würde seine ganze Aufmerksamkeit verlangen.
„McFee!“ brüllte Spencer, als er in die Eingangshalle stürmte.
Als sein Butler eilig erschien, wirkte er ungewöhnlich zerstreut und ließ hastig ein Notizbuch in seiner Jackentasche verschwinden. Spencer hatte ihn in letzter Zeit häufiger mit einem kleinen Büchlein ertappt und begann sich zu fragen, ob sein Butler wohl eine Gedankenstütze brauchte, um den Haushalt so effizient zu führen.
McFee kam kurz vor Spencer zum Stehen und nahm eine respektvolle Haltung an. „Ja, Mylord?“
„Sagen Sie James Bescheid, dass ich ihn brauche, um mich für eine Audienz beim König umzukleiden.“
„Aber natürlich, Mylord.“
Spencer seufzte, als er sah, wie McFee lächelnd davonging. Wie alle Bediensteten empfand es McFee als persönliche Ehre, einen Dienstherrn zu haben, der vom König empfangen wurde. Nun, somit bereitete wenigstens einem Menschen Freude, was für Spencer eine der lästigsten Pflichten seines Berufes war. Normalerweise nahm der Innenminister selbst die Termine beim König wahr, aber Sir Robert war gerade in Manchester, und damit fiel die Aufgabe Spencer zu, der die Launen Seiner Majestät nur schwer ertragen konnte.
Unter seinem Vater war das anders gewesen. In den Phasen, in denen George III. nicht von Wahnsinn heimgesucht wurde, hatte er viel gesunden Menschenverstand bewiesen und eine Liebe zu seinen Untertanen gezeigt, die sein Sohn nie hatte aufbringen können. George IV. war nicht mehr als ein eitler Geck, dessen Interesse Mode, Essen und Frauen galt, nicht aber seinem Land.
Aber obwohl Spencer der Gedanke zutiefst widerstrebte, diesen König hofieren zu müssen, war er sich seiner Pflicht bewusst. War er sich nicht immer seiner Pflicht bewusst?
Spencer blieb nur eine Stunde Zeit, um sich umzukleiden, weshalb er schnellen Schrittes die Treppe hinauf und den Gang entlang zu seinem Zimmer eilte. Als er sein Schlafzimmer betrat, traute er seinen Augen nicht. Abby stand über sein Bett gebeugt und wandte ihm dabei ihr verführerisches Hinterteil zu!
Nachdem Spencer den halben Tag damit verbracht hatte, sich Abby in dieser – und vielen anderen –
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